Aloha Hawaii – eine Liebeserklärung

von 14.09.20152 Kommentare

Aloha – das ist das Wort, das wir auf unserer Hawaii-Reise wohl am häufigsten gehört und gesagt haben. Dabei ist es in seiner inhaltlichen Bedeutung so vielseitig wie die Inseln selbst.

Frag dich selbst oder deine Freunde mal, welche Assoziationen sie mit Hawaii verbinden: Den meisten wird „Badeurlaub“ einfallen, manchen auch Waikiki Beach, Honolulu und Vulkane. Aber nur wenige (meist die, die schon dort waren) wissen, wie vielfältig die hawaiianische Inselgruppe wirklich ist und wie viele Möglichkeiten dadurch für den Hawaii-Reisenden entstehen.

Ein eindrucksvolles Beispiel: Der Waimea Canyon, auch „Grand Canyon des Pazifiks“ genannt:

Aloha

Wörtlich übersetzt heißt alo „in Anwesenheit“ und ha soviel wie „Atem des Lebens“. Es kann mit Liebe, Zuneigung, Mitgefühl und Nächstenliebe übersetzt werden. Im täglichen Alltag wird es nicht nur zur Begrüßung und Verabschiedung verwendet, der Aloha-Spirit taucht einfach überall auf, alles ist Aloha: der Bus ist „driven with Aloha!“, Gebäck, Shirts, Schmuck – alles was auf den Inseln hergestellt wird ist mit viel Aloha gemacht. Und sogar die örtliche Müllabfuhr fährt mit Aloha und wenn dir im Hubschrauber schlecht wird, hat der Pilot ein Aloha-Bag parat.

Waimea Canyon, Kauai

Waimea Canyon, Kauai, auch „Grand Canyon des Pazifiks“ genannt

Fast alle Klimazonen sind vertreten

Durch die geographischen Besonderheiten bedingt sind v.a. auf der größten Insel Hawaii (zur Unterscheidung der ganzen Inselgruppe bzw. des US-Bundesstaats oft „Big Island“ genannt) die meisten Klimazonen der Erde auf kleinstem Raum vertreten! Grundsätzlich gehört das Klima von Hawaii zu den nördlichen Tropen, wobei die abgeschiedene Lage mitten im Pazifik, die Berge und der Vulkanismus zu vielen spannenden Kleinklimazonen geführt haben. Ausgehend von der Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger sind nur die kalten kontinentalen Klimatypen nicht auf Hawaii zu finden.

Demnach gibt es eben nicht nur Regenwald, Strand und Lava auf Hawaii, sondern auch trockene Steppen- und Wüstengebiete, kühlere Zonen in höheren Lagen und sogar Schnee und Eis auf den hohen Bergen.

Makena Beach (Big Beach), Maui

Makena Beach (Big Beach), Maui

Sonnenschein und warmer Regen: Das Wetter von Hawaii

Die durch Vulkanismus entstandenen Berge der Inseln Hawaiis (tatsächlich handelt es sich bei allen Bergen um erloschene, ruhende oder noch aktive Vulkane) führen zu einer feuchteren und einer trockeneren Seite auf allen Inseln. Die warme, feuchte Luft steigt die Berghänge hoch und kühlt ab, was Wolken und Regen entstehen lässt. Die andere Seite der Insel bekommt dadurch deutlich weniger Regen ab, es ist trockener und weniger bewölkt.

Der Übergang dieser verschiedenen Zonen kann sehr abrupt ausfallen, wir haben es selbst erlebt: Man fährt durch tropisch grünen Regenwald, es regnet in Strömen und nur wenige Minuten später verändert sich die Vegetation und das Wetter, die Bäume werden spärlicher, die Landschaft sieht ausgetrockneter aus, Steine, Grasbüschel, Kakteen und erloschene Lavaströme bestimmen das Bild.

Lava überrollt alles...

Lava überrollt alles…

Für den Urlauber bedeutet das, dass es auf der einen Seite der Insel regnerisch und bewölkt sein kann, auf der anderen jedoch blauer Himmel und Sonne! Wenn nicht gerade ein Tropensturm über die Inseln fegt und neben Wind viel Regen und hohe Wellen mitbringt (das passiert relativ häufig in den Monaten Juli bis Oktober), reicht es oft aus, ein paar Meilen weit zu fahren, um dem Regen zu entkommen. Natürlich sollte man auch bedenken, dass es ohne Regen auch keine grüne, tropische Vegetation gibt – dementsprechend hat man im Südwesten der Inseln mehr Sonne, im Nordosten dafür die attraktivere Landschaft.

Generell ist es aber ganzjährig und tags wie nachts warm (mit hoher Luftfeuchtigkeit), nur selten zeigt das Thermometer weniger als 20 Grad Celsius. Die Temperatur am Tage liegt meist bei 25 bis 32 Grad, es gibt nur geringe jahreszeitliche Schwankungen – Hawaii ist ein Reiseziel für das ganze Jahr! In den Wintermonaten fällt etwas mehr Niederschlag und die Wellen können besonders hoch werden, dafür ist es nicht ganz so schwülwarm. Im Rest des Jahres sinkt das Regenrisiko etwas, weshalb dies besonders für die sowieso feuchtere Insel Kauai (auch „Garteninsel“ genannt) als die bessere Reisezeit gilt. In den höheren Lagen ist es für Mitteleuropäer immer angenehm kühler.

Regenwald, Hawaii

Regenwald, Hawaii

Vielfältige Möglichkeiten und Abwechslung sind garantiert!

Natürlich kann man Badeurlaub auf Hawaii machen und das sollte auch nicht zu kurz kommen: Es gibt wunderschöne Strände wie aus dem Bilderbuch, die reiche Unterwasserwelt mit vielen Fischen und Meeresschildkröten („Honus“) ist ein Paradies zum Schnorcheln und das Surfen wurde auf Hawaii erfunden! Sowohl Erholung als auch Aktivität kommen hier nicht zu kurz und wer mobil ist und sich nicht nur im und am Hotel aufhalten will, wird auch die weniger besuchten Strände finden.

Darüber hinaus (und das wissen wahrscheinlich nur wenige) gibt es viele weitere Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten:

  • In vielen Gebieten und v.a. auf Kauai hervorragende Möglichkeiten zum Wandern! Wandert man in etwas höher Gelegenen Gebieten, ist es auch nicht mehr so schwülwarm.
  • Die Sonnenaufgänge auf dem Haleakala, Maui (über 3000 m hoch, zu sehen auf dem Beitragsbild ganz oben!) und Sonnenuntergänge mit anschließender Sternenbeobachtung auf dem Mauna Kea, Big Island (ca. 4300 m hoch) können atemberaubend sein.
  • Der Hawaii Volcanoes National Park (Hawaii/Big Island) bietet den dampfenden und nachts von Lava glühenden Krater des aktiven Kilauea-Vulkans, außerdem erstarrte Lavaströme gigantischen Ausmaßes, tolle Wanderrouten durch Farnwälder und mit etwas Glück sogar fließende Lava (aktuell, 2015, kann man Lava nicht fließen sehen).
  • Die Größe und Farbenpracht des Waimea Canyon auf Kauai, der auch „Grand Canyon des Pazifiks“ genannt wird, haben uns ehrfürchtig staunen lassen.
  • Die Vielfalt der tropischen Regenwälder und Straßen durch sogenannte „Tree Tunnels“ mit Lianen und exotischen Vogelstimmen haben uns ebenso beeindruckt.
  • Es gibt unzählige Wasserfälle zu bestaunen, manche stürzen über 100 Meter in die Tiefe. ( Ratgeber-Artikel: Fotografieren von Wasserfällen)
  • Du kannst sowohl das Treiben in der Großstadt Honolulu als auch die Einsamkeit einer Wanderung oder einer rumpeligen Schotterstraße erleben.
  • Die Geschichte und Kultur der polynesisch-stämmigen Ureinwohner Hawaiis ist interessant und in Honolulu gibt es sogar den einzigen Königspalast der USA zu besichtigen.
  • Über die Jahrtausende der Abgeschiedenheit hat sich eine einzigartige Natur mit endemischen, nur auf Hawaii vorkommenden Tierarten entwickelt, wie z.B. der Nēnē, der Hawaii-Gans als Wappentier.
  • Nicht zuletzt: Das sprichwörtliche „Aloha-Feeling“ und das freundlich-lässige „Hang Loose“ der Hawaiianer als Lebensart sind ansteckend. Sonne auf der Haut, Hawaiianische Folklore und Reggae-Rhythmen im Autoradio und ein eisgekühlter Smoothie vom Fruit Stand machen einfach Spaß und gute Laune. Man lässt schnell alle Alltagssorgen hinter sich und genießt das Aloha-Gefühl.
  • Als kulinarische Besonderheit haben wir bei Kona (Big Island) außerdem den vielleicht besten Kaffee der Welt genießen dürfen.
  • Und überhaupt: Jede Insel ist etwas anders und hat viel zu bieten, Inselhopping lohnt sich!

Hawaii als Reiseziel für Flashpacker

Ich könnte mir vorstellen, dass Hawaii als Ziel von Individualreisenden und Flashpackern gerne übersehen wird, weil es zu sehr auf Badeurlaub reduziert wird. Dabei ist es in Wirklichkeit sehr gut geeignet! Einziger Wermutstropfen: Die relativ hohen Kosten für den (zudem langen) Flug und auch die Unterkünfte auf den Inseln. Eigentlich ist auf Hawaii alles etwas teurer…

Ansonsten haben die Inseln wie oben beschrieben nicht nur viel zu bieten, sie lassen sich auch ideal individuell bereisen. Am besten ist es, sich auf jeder Insel einen Mietwagen zu besorgen, um mobil und flexibel zu sein. Es gibt viele Ferienwohnungen und -häuschen, B&Bs und AirBnB-Zimmer, die wir einem Hotel vorziehen würden. Mit Flügen zwischen den Inseln und Mietwagen kann eine abwechslungsreiche Rundreise beginnen!

Es gibt außerdem keine Tropenkrankheiten wie Malaria, keine gefährlichen Schlangen und Sicherheitswarnungen beziehen sich v.a. auf Autoeinbrüche, weshalb man keine Wertsachen im Auto lassen sollte (was aber fast überall auf der Welt gilt). Durch die Zugehörigkeit zu den USA profitiert man von den Annehmlichkeiten der westlichen Welt, ohne auf exotische Besonderheiten und die polynesische Kultur verzichten zu müssen.

Fazit

Auch und gerade Individualreisenden können wir Hawaii nur wärmstens empfehlen, vorausgesetzt das Reisebudget ist nicht allzu knapp. Die Vielfalt der Inseln ist beeindruckend und die Möglichkeiten einer Reise ganz nach persönlichen Vorlieben dadurch viel größer, als die meisten denken!

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Alle weiteren Hawaii-Artikel:

Makena Beach (Big Beach), Maui, Hawaii

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