Sonnenuntergang und Stargazing auf dem höchsten Berg der Erde
Von oben hat man einen Wahnsinns-Blick auf den Sonnenuntergang über den Wolken und die Mondlandschaft, und wenn es dunkel ist kann man Millionen von Sternen bewundern, wie sonst kaum irgendwo auf der Erde.
Der Gipfel des Mauna Kea liegt 4200 m über dem Meeresspiegel, er ist damit der höchste Berg Hawaiis (Big Island). Da der Pazifik hier ca. 6000 m tief ist, ist der Vulkan somit über 10.000 m hoch. Die Masse des Mauna Kea krümmt sogar messbar die Pazifische Platte. Das unvorstellbare Gewicht führt dazu, dass der Berg tief in den Meeresboden eingesunken ist, dadurch ist er vom Fuß aus gemessen ca. 17.000 Meter hoch! (Quelle)
Nicht ganz so hoch, aber sogar noch massiger und voluminöser ist der benachbarte Mauna Loa (ca. 80.000 Kubik-Kilometer!).
Die Auffahrt zur Visitor Information Station
Wir fahren nachmittags von Hilo aus los (von Kona im Westen ist es nicht viel weiter) und nehmen die Saddle Road Richtung Inselmitte. Schon bald windet sich die Straße unaufhörlich ansteigend durch die (noch) grüne Landschaft. Nach einer Weile ist die Saddle Road, die hier früher noch schmal und kurvig war, zu einem breiten Highway ausgebaut, den man flott und problemlos befahren kann.
Die Vegetation ändert sich mit der Zeit, die Landschaft wirkt rauher und Nebelschwaden beginnen, die Sicht einzuschränken. Bis zum Abzweig der Mauna Kea Access Road (die Stichstraße in Richtung Gipfel) benötigen wir eine gute halbe Stunde und können mitverfolgen, wie die Temperatur fast minütlich absinkt.
Die Mauna Kea Access Road ist schmaler und kurviger, sie führt uns durch den Nebel, bei dem es sich in Wirklichkeit um Wolken handelt, in nochmals ca. 20 Minuten bis zur Visitor Information Station auf ca. 2800 m Höhe. Dort sollte man unbedingt anhalten und mindestens 30 Minuten verweilen, damit sich der Körper langsam an die Höhe gewöhnen kann. Es ist wirklich nicht ohne, vom Meereslevel bis auf über 4000 m Höhe zu fahren!
Das Visitor Center macht es einem auch leicht, eine Weile dort zu bleiben – wir schauen uns die interessante Ausstellung und den Shop an. Vor den Gebäuden kann man es sich auf Bänken mit Tischen bequem machen.
Weiterfahrt nur mit Allradfahrzeug!
Ab der Visitor Information Station darf man nur mit Allradantrieb weiter nach oben fahren! Dies liegt v.a. an der Abfahrt, denn die Schotterpiste ist relativ steil und es besteht das Risiko, dass die Bremse heiß läuft. Bei einem Jeep Wrangler, der über einen zuschaltbaren, niedrig übersetzten Allradantrieb verfügt, wirkt die Motorbremse stark genug, um die normalen Bremsen zu entlasten.
Dementsprechend gibt es Urlauber, die sich nicht ganz nach oben trauen oder sich einem Touranbieter anschließen – was wir als unnötig empfinden. Man gewöhnt sich schnell an den Wrangler (Mietwagen Klasse „IJAR“ buchen!) und das Risiko, auf der geschotterten Passage ohne Versicherungsschutz zu fahren, halte ich für überschaubar. Wir haben etliche Miet-Wrangler auf dem Weg nach oben gesehen, aber letztendlich muss das natürlich jeder für sich entscheiden!
Im Winter kann die Strecke aufgrund von Schnee und Eis unpassierbar sein!
Zum Sonnenuntergang auf den Mauna Kea
Nach ungefähr einer Stunde Zwischenstopp an der Visitor Information Station brechen wir zum letzten Abschnitt auf. Für die folgenden ca. 12 Kilometer geht es auf einer Schotterpiste ziemlich steil bergauf, nur das letzte Stück vor den Observatorien ist wieder geteert. Die Aussicht ist nun phänomenal, denn inzwischen sind wir so weit oben, dass wir auf die wattige, weiße Wolkenschicht hinunterschauen.
Wieder zurück bereiten wir uns auf den Sonnenuntergang vor, ich baue mein Stativ auf, um ein paar schöne Aufnahmen zu machen. Lass einfach die Bilder auf dich wirken – wir vergessen die Kälte und genießen den Anblick!
Sternenschau mit den Rangern
Nun wird es schnell dunkel und wir machen uns zusammen mit den anderen Besuchern auf den Rückweg (es sind aber zum Glück viel weniger Menschen als wir es zum Sonnenaufgang auf dem Haleakala erlebten).
Es dauert eine Weile, bis alle Fahrzeuge einen Parkplatz gefunden haben, inzwischen hat sich eine größere Menschengruppe an der Visitor Information Station versammelt. Dort soll gleich eine Stargazing-Veranstaltung beginnen, sobald es völlig dunkel geworden ist!
Die Ranger haben Laserpointer dabei und zeigen den Besuchern verschiedene Sternensysteme, Tierkreiszeichen und Galaxien. Wow, hier oben sind derart viele Sterne zu sehen, wie wir es nicht für möglich gehalten hätten! Es gibt einfach so gut wie keinen Lichtsmog, Hawaii liegt weit im Pazifik, es sind keine Großstädte in der Nähe und wir befinden uns auf 2800 Metern Höhe. Über den Himmel zieht sich unsere eigene Galaxie, die Milchstraße, wie ein „Nebel“ aus winzigen bis größeren Lichtpunkten. Es sieht einfach nur schön aus!
Wir müssen auch ausdrücklich die interessanten Erklärungen der Rangerin loben und fahren beeindruckt zurück zu unserer Unterkunft. Je tiefer wir kommen, desto wärmer wird es wieder und irgendwann können wir auch wieder das Quaken der vielen Frösche hören, die auf der Ostseite von Big Island leben und nachts ein lautes Konzert geben.
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Fazit
Der Sonnenuntergang ist absolut sehenswert, aber so richtig gelohnt hat sich unser Ausflug auf den Mauna Kea vor allem durch die Kombination von Mondlandschaft, Sunset, der Erfahrung mit der Höhe auf 4200 Metern und dem sehr empfehlenswerten Stargazing-Programm der Ranger!
Tipps
Vorkehrungen
Unterschätze nicht die Höhe des Mauna Kea, immerhin 4200 m! Nimm unbedingt genug warme Kleidung mit! Außerdem solltest du vorher nichts Blähendes essen und keine verschlossenen Getränkeflaschen, Chipstüten o.ä. mitbringen, da sie aufgrund des Drucks oben platzen könnten.
Genug trinken solltest du aber trotzdem. Und unbedingt einen Zwischenstopp am Visitor Center zum „Akklimatisieren“ machen!
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Sehr schöne Bilder habt ihr da vom Mauna Kea gepostet. Wir haben uns im September/Oktober letzten Jahres unsern Traum von Hawaii erfüllt. Man kann die Inseln nur jedem empfehlen. Einfach ein Traum nur leider sehr weit ab vom Schuss. Die vier Wochen vergingen wie im Flug.
Wir hatten bei unserem Besuch auf dem Mauna Kea leider nicht so viel Glück mit dem Wetter. Der Gipfel war leider total wolkenverhangen so das wir nur bis zum Visiter Center auf knapp 3000m Höhe gefahren sind. Aber man muss ja auch einen Grund haben wieder zukommen. 😀
PS: Ich verfolge euren Blog regelmäßig und kann nur sagen macht weiter so. Lese sehr gerne eure Beiträge
Hallo Andre,
vielen Dank für deinen Kommentar, wir freuen uns sehr über dein positives Feedback und machen gerne weiter so! 🙂
Schade, dass es mit dem Wetter auf dem Mauna Kea nicht so gepasst hat, aber ein Erlebnis war es bestimmt trotzdem und eure Reise insgesamt voll schöner Erinnerungen, wenn ich dich richtig interpretiere. Im September/Oktober war der aktuelle Lavafluss ja bereits aktiv, konntet ihr ihn euch ansehen?
Viele Grüße
Klaus & Kerstin
Absolut. Die Vielfalt die die Inseln bieten sind denke ich einmalig. Die Strände, der Regenwald mit den diversen Wasserfällen, die Mondlandschaften auf dem Mauna Kea oder haleakala. Die Hühner am Strand usw…. 😀 wir waren schon oft in den USA und dachten besser gehts nicht mehr aber es geht…. 😉 Ja den Lava Fluss haben wir aus nächster Nähe sehen können. Wir haben uns in der Nähe von Kalapana Fahrräder geliehen und sind damit direkt zur Lava gefahren. Man kommt mit dem Auto irgend wann nicht mehr weiter da die Straße gesperrt ist und ab der Stelle sind es noch ca 6km one way. Mit dem Fahrrad kein Thema aber zu Fuß ein absolut brutaler hike unter der brennenden Sonne.
Wir haben dann aus nächster Nähe sehen können wie die rot glühende Lava ins Meer floss. Sowas sieht man nur einmal im Leben. 🙂
Da kann ich dir nur Recht geben, wir haben die Inseln auch als sehr vielfältig erlebt.
Dass ihr die fließende Lava habt sehen können, ist großartig und beneidenswert! Ja, wahrscheinlich sieht man das wirklich nur einmal im Leben. Ich freu mich für euch. 🙂
Tolle Bilder, toller Bericht. Wir haben vor im Oktober die Tour zum Gipfel zu machen. Kannst du uns sagen über welchen Anbieter ihr den Mietwagen gebucht habt. Die Info würde uns weiter helfen. Danke 🙂
Dankeschön! 🙂
Wir haben einen Jeep Wrangler (IJAR) von Alamo über den ADAC gebucht. Vor Ort würde ich versuchen, einen 4-door zu bekommen. Auf Kauai haben wir einen 2-door (IJAR) mit Softtop unter Hinweis auf die Diebstahlunsicherheit des Softtop erfolgreich gegen einen 4-door Hardtop tauschen können. Alamo war da kulant.
Auf Maui hatten wir ein Cabrio (Camaro) und weil der zuerst ausgesuchte Wagen komische Rasselgeräusche machte, konnten wir auch problemlos tauschen.
Ich wünsche euch viel Spaß!
Hi und danke für den super Bericht.
Könntest Du uns mal genau schreiben, welches Condo Ihr auf Big Island gemietet hattet ? Habe den Link angeklickt, welcher jedoch viele Condos ausweist.
VG
Karin und Günter
Hi, so wie es aussieht scheint der Vermieter das Condo herausgenommen zu haben, schade. Es gibt aber noch mehr ähnliche Condos im Kona Bali Kai Komplex, die über airbnb oder VRBO vermietet werden. Sorry dass ich keine besseren Nachrichten habe…
Update:
Ich habe zwischenzeitlich unseren damaligen Vermieter des Condos angeschrieben. Er hat die Ferienwohnung zwar verkauft, vermietet aber zwei weitere Condos im selben Gebäudekomplex, die sicherlich auch empfehlenswert sind. Den Text und Link im Beitrag habe ich bereits angepasst, hier auch nochmal der Link zu Condo #897321: https://www.vrbo.com/897321
Vielen Dank für Deine Info. War die Unterkunft in Hilo auch ok ? Vielleicht hast Du auch noch die Adresse. Wir haben vor, auf Big Island eine Woche zu bleiben ( insgesamt auf Hawaii ca. 4 Wochen ). Was meinst Du aufgrund Deiner Erfahrung, wieviel Nächte würdest Du bei 7 Tagen Aufenthalt je für Hilo und Kona einplanen?
VG
Karin
Mit der Unterkunft in Hilo waren wir auch zufrieden, auch wenn uns die Mücken ein wenig ärgerten – aber damit muss man auf der Ostseite von Big Island eben rechnen. Wir hatten die folgende Unterkunft: https://www.vrbo.com/357394 etwas nördlich von Hilo, unweit vom Tropical Botanical Garden.
Bei 7 Nächten Big Island würde ich 4 Nächte im Osten und 3 im Westen machen, weil man von Hilo aus einfach schneller im Volcano’s National Park ist und auch an den vielen Wasserfällen und dem Regenwald. Rein wegen der tollen Unterkunft in Kona könnten wir uns auch mehr Nächte dort vorstellen, aber für den „Ersttäter“ bzw. wenn ihr mehr als „nur“ Strandurlaub machen wollt (es gibt einfach so viel mehr zu erkunden), finde ich es sinnvoller, mehr Nächte auf der Ostseite bzw. im Südosten zu machen.
Hi ihr beiden,
toller Bericht, sehr beeindruckend.
Wir fliegen im November nach Hawaii.Zuerst nach Big Island.Lava gibt es im Moment leider nicht zu sehen.
Wir wollten auch auf den Mauna Kea hoch. Meine Frage dazu, ihr seid mit einem Wrangler hoch , wie es scheint,
kann man das machen. Habt ihr den Sonnenuntergang ganz oben beobachtet oder seid ihr dazu zur Station wieder runter gefahren ? Ich stelle mir gerade die Frage, wie gefährlich ist es bei Dunkelheit die Strecke zu fahren ,ohne das richtige Auto zu haben?
Könnt ihr uns noch eine tolle Wanderung auf Big Island empfehlen ?
Danke und Grüße Marlies
Vielen Dank Marlies!
Ja, wir sind mit dem Wrangler hoch und nach dem Sonnenuntergang wieder runter, haben diesen also oben genossen. Wir sind mit einer kleinen Kolonne wieder runtergefahren und es war auch noch nicht völlig dunkel, das war kein Problem. Natürlich solltet ihr schon darauf achten, das richtige Auto zu haben.
Als Wanderung auf Big Island fanden wir den Kilauea Iki Trail im Nationalpark sehr schön, aber es gibt natürlich noch viele weitere.
Viele Grüße
Klaus