Der Liebster Award – 11 Fragen und 11 Antworten

von | 09.10.2016 | 6 Kommentare

Vor ein paar Wochen nahmen Anja und Anne von GoOnTravel Kontakt zu uns auf und fragten, ob wir ihre Liebster-Award-Nominierung für Willkommen Fernweh annehmen würden.

Der Liebster Award mag bei manchen Bloggern als eine Art „Kettenbrief“ in Verruf geraten sein, aber wir freuen uns über die Nominierung und möchten die Gelegenheit nutzen, den Grundgedanken des Awards zu verfolgen: Nämlich auf Blogs, die es noch nicht so lange gibt und die einem besonders gut gefallen, aufmerksam zu machen und den dahinter stehenden Autoren ein paar Fragen zu stellen, deren Antworten für alle Leser interessant sein können.

Nun also zu den Fragen, die sich Anja und Anne ausgedacht haben und unseren Antworten.

Die 11 Fragen und unsere Antworten:

Die besten Ideen für einen Blogbeitrag kommen dir beim…?

Kerstin: … Reisen! Mir fallen häufig vor Ort schon Ideen ein und ich beschließe, dass ich darüber unbedingt was schreiben muss.

Klaus: Das ist ganz unterschiedlich. Meistens kommen die besten Ideen auf der Reise selbst oder direkt im Anschluss. Manchmal aber auch schon bei der Planung oder wenn ich von Problemen anderer lese, z.B. in Foren und Blogs. Oder ich werde im Rahmen einer Blogparade inspiriert.

Trail of 100 Giants, Giant Sequoia National Monument, USA

Schreibst du deine Beiträge in einem Notizheft o.ä. vor oder direkt im Blog?

Kerstin: Seit ich reise, schreibe ich auch Reisetagebücher. Es gibt sogar noch welche aus der Zeit, als ich mit 15 einen Schüleraustausch in die USA mitgemacht habe. Lange Zeit habe ich tatsächlich nur mit Stift und Papier geschrieben, seit einigen Jahren bin ich aber auf Evernote umgestiegen. Ursprünglich war die Idee, unsere Familien und Freunde auf diese Weise mit Fotos und kurzen Nachrichten zu versorgen. Das machen wir heute immer noch, aber inzwischen dienen die Notizen auch als Gedankenstütze, Inspiration und Textquelle für den Blog.

Klaus: Ganz zu Anfang habe ich noch direkt in WordPress geschrieben, inzwischen schreibe ich alle Beiträge mit Ulysses, dabei handelt es sich grob gesagt um ein Textverarbeitungsprogramm für Autoren (für Mac und iOS).

Wenn du 10 Tage nicht gebloggt hast, fühlst du dich…?

Kerstin: Da ich ja nicht hauptberuflich blogge, kommt das schon häufiger vor, dass 10 Tage oder mehr zwischen meinen Blogbeiträgen liegen. Ich brauche Zeit und Muße zum Schreiben und wenn es beruflich mal etwas stressig wird, dann schreib ich auch mal eine Weile nichts.

Klaus: Grundsätzlich habe ich keine „Entzugserscheinungen“, wenn ich länger als 10 Tage nicht gebloggt habe. Außerdem handelt es sich dabei meines Erachtens um einen kreativen Prozess, der künstlerische Schaffenspausen unbedingt benötigt.

Ich denke, die Frage zielt aber eher darauf ab, dass man bereits als Blog-Anfänger oft von der wichtigen Regel liest, unbedingt regelmäßig Beiträge zu veröffentlichen. Und ja, diesbezüglich bekomme ich schon ein ungutes Gefühl, wenn der letzte Beitrag länger her ist – ich denke mehr als 14 Tage lagen noch nie zwischen zwei Beiträgen von Willkommen Fernweh. Insofern kann bei längeren Schreibpausen dann auch mal das schlechte Gewissen an die Tür klopfen.

Diese Problematik versuche ich dadurch erheblich zu entschärfen, indem ich phasenweise mehr Beiträge schreibe, als ich veröffentliche und somit ein „Polster“ an Entwürfen aufbaue.

Wenn du nicht bloggst, was machst du dann?

Kerstin: Ich arbeite mit voller Stelle als Lehrerin. Dadurch kann ich natürlich die Ferien gut zum Verreisen nutzen, die Kehrseite der Medaille ist, dass wir immer in der Hauptsaison reisen müssen.

Klaus: Ich habe mich mit Webdesign, Bloggen und Internet-Marketing selbständig gemacht – das Bloggen ist also ein Teil meiner Tätigkeit.

Wohin ging deine erste Auslandsreise?

Kerstin: Mit meinen Eltern bin ich Mitte der 90er nach Teneriffa geflogen, das war sehr aufregend für mich, weil es mein erster Flug war. Ich habe aber auch gerne schon als Jugendliche Gelegenheiten zum Reisen gesucht. So war ich als Teenager mit dem Schulchor in Italien, als Austauschschülerin in einer Gastfamilie in Iowa oder mit einer Jugendgruppe in Tunesien.

Klaus: Mit meinen Eltern war ich in Österreich und Jugoslawien, da war ich aber noch so klein, dass ich mich nicht mehr erinnern kann.

Ohne Eltern ging die erste Auslandsreise nach England, und zwar mit der Schule.

Mit Reisen außerhalb Europas habe ich erst als Erwachsener angefangen, die Fernreiselust habe ich mir also weniger durch die Familie angeeignet, sondern für mich selbst entdeckt.

Mit wem verreist du am liebsten und warum?

Klaus: Natürlich mit Kerstin. 🙂 Wir ticken sowohl was Reiseziele als auch die Art des Reisens angeht sehr ähnlich und ergänzen uns super. Es macht einfach unglaublich viel Spaß, mit ihr zusammen unterwegs zu sein.

Kerstin: Natürlich mit Klaus! 🙂 Dito!

Wie bewegst du dich auf Reisen bevorzugt fort?

Klaus: Wir sind am liebsten auf eigene Faust unterwegs, meist mit einem Mietwagen oder Camper, es kann aber auch das eigene Auto sein, wenn es Ziele gibt, die man von zu Hause aus erreichen kann. Jedenfalls machen uns Roadtrips viel Spaß, was auch damit zusammen hängt, dass wir Route und zeitlichen Ablauf selbst bestimmen können und unabhängig sind.

Kerstin: Ich muss dazu noch sagen, dass ich gerne fliege oder mit der Fähre fahre. Das ist für mich so eine Art Schleuse vom Alltag in den Urlaub.

Roadtrip Yellowstone
On the Road again…

Reist du um zu bloggen oder bloggst du um zu reisen?

Kerstin: Weder noch! Für mich verlängert das Schreiben über unsere Reisen ein wenig die Urlaubsfreude und macht gleichzeitig Vorfreude auf neue Abenteuer.

Klaus: Die Liebe zum Reisen und das Fernweh haben wir für uns bereits entdeckt, als es dieses Blog noch gar nicht gab. Klar, es kann vorkommen, dass sich ein Reiseziel besonders gut für einen Blogbeitrag eignet – grundsätzlich würden wir aber auch ohne Willkommen Fernweh verreisen.

Und bloggen, um zu reisen – ich glaube, das können nur wenige Blogger in Deutschland von sich behaupten (wir sind ja keine digitalen Nomaden). Es ist schön, wenn der Blog die Ausgaben für Hosting usw. wieder reinholt oder sogar für ein Reisetaschengeld sorgt, für mehr ist es noch ein weiter Weg. Und gesponserte Reisen haben wir bislang noch nicht gemacht – und würden es auch nur, wenn wir ein ehrliches Interesse an der Reise hätten und diesbezüglich die Rahmenbedingungen stimmen.

Hotel oder Hostel?

Kerstin: Hostel würde ich nur im absolutem Notfall machen. Privatsphäre und ein bisschen Komfort müssen schon sein, es ist ja schließlich Urlaub.

Klaus: Tendenziell eher Hotel als Hostel, da wir mehr Flashpacker als Backpacker sind, aber meist fühlen wir uns in einem B&B, einer Pension, manchmal auch einem Zimmer über AirBnB wohler als in einem Hotel. Oder wir verreisen mit einem Wohnmobil oder bauen ein paar Zeltnächte in die Reise ein, zumindest in Nordamerika haben wir also auch das Campen für uns entdeckt!

Barn Anew B&B, Scottsbluff, Nebraska
Der Reiz besonderer Unterkünfte, hier ein Barn in Scottsbluff, Nebraska

Was macht dein Blog so besonders?

Kerstin: Das müssen unsere Leser sagen. Ich denke, wir unterscheiden uns z.B. darin, dass wir keine Backpacker und digitalen Nomaden sind.

Klaus: Mein Ziel besteht darin, zusätzlich zu interessanten und (hoffentlich) inspirierenden Reiseberichten mit schönen Fotos auch wertvolle Details und Tipps zu geben, die anderen Reisenden eine gute Hilfe sind. Es soll also über die Aufzählung besuchter Orte, die vielleicht nur für die eigene Familie interessant wäre, hinausgehen. Ich hoffe, dass meine Erfahrungen und Tipps als „Planungsjunkie“ auch anderen Reisenden zugute kommen.

Was macht der Reiz des Reisens für dich aus?

Kerstin: Dieser Frage habe ich mich bereits schon mal im Rahmen eines Beitrags gewidmet. In Kurzform würde ich sagen: Reisen bereichert, Reisen verändert und Reisen macht einfach Spaß!

Klaus: Mich reizen v.a. Natur und Landschaften und ich glaube, es sind die guten Augenblicke, die das Leben ausmachen – und davon gibt es viele auf Reisen. 🙂

Und ich möchte mich Kerstin anschließen, ebenfalls auf unseren Beitrag Warum in die Ferne schweifen? verweisen und außerdem noch folgendes Zitat anfügen:

Menschen reisen, um sich in Erinnerung zu rufen, dass sie nicht alles wissen und dass die Welt größer, geheimnisvoller und aufregender ist, als es scheinen mag, wenn man den ganzen Tag zu Hause sitzt. Das Reisen ist eine ständige Erinnerung an all die Dinge auf der Welt, über die wir staunen.

Alain de Botton (Quelle)

Warum wir keine eigenen Nominierungen machen

Das Konzept des Liebster Award besteht darin, sich 11 Fragen auszudenken und 11 Blogs zu nominieren. Wir halten jedoch die Regel, 11 weitere Blogs zu nominieren, für Unsinn. Wir wollen nur solche Blogs nominieren, die wir wirklich gerne mögen – und das sollten besser wenige als viele sein, damit es nicht zu einer inflationären Nominierungsflut kommt.

Leider mussten wir jedoch feststellen, dass alle Blogs, die wir kennen und mögen (und ein paar haben wir auf unserer Suche nach Nominierungsmöglichkeiten sogar noch aufgespürt) entweder bereits den Liebster Award haben oder sich nicht nominieren lassen möchten – wofür es definitiv auch gute und legitime Gründe gibt.

Nun haben wir uns gedacht, dass es in diesem Fall auch kein Problem sein sollte, selbst auf’s Nominieren zu verzichten – denn wahllos einen Blog aussuchen, das wollen wir wie gesagt nicht.

Empfehlenswerte, junge Blogs

Wir möchten die Gelegenheit dennoch nutzen, dir ein paar Blogs vorzuschlagen, die uns – und vielleicht auch dir – gefallen und die noch nicht jahrelang existieren:

  • Comfortzoneless – Stefanie schreibt keine klassischen Reiseberichte, sondern lässt uns in charmanter und inspirierender Weise an ihren Gedanken teilhaben.
  • We2ontour – Anders als bei den meisten Blogs schreiben hier Mutter und Tochter, empfehlenswert auch, aber nicht nur, wenn du etwas anderes als den 08/15-Familienurlaub suchst.
  • Sunniest Way – Anders als bei Willkommen Fernweh wirst du bei Sonjas Blog viele gute Beiträge zu Reisen nach Afrika finden!
  • Frau Wanderlust – ein noch ganz junger Blog. Christin ist es wichtig, über die Balance zwischen dem Reisen und der Heimat bzw. dem Zuhause zu schreiben, was uns sehr gut gefällt. Außerdem beginnt sie in Kürze eine Weltreise, die du auf ihrem Blog wirst verfolgen können.
  • Safetravels – der Blog ist noch relativ jung, aber Silkes Erfahrung zu USA-Reisen umso größer! Wenn du ein USA-Fan bist, solltest du unbedingt auch bei Safetravels vorbeischauen!

Natürlich gibt es noch unzählige andere Reiseblogs, die wir für empfehlenswert halten, aber alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Schau auch mal auf der Facebook-Seite von Willkommen Fernweh vorbei, unsere „Gefällt-mir-Liste“ enthält weitere Reiseblogs (und wird immer weiter ergänzt)! 🙂

Hast du eigene Fragen, die in diesem Liebster-Interview zu kurz gekommen sind oder andere Anmerkungen? Nur raus damit, Willkommen Fernweh lebt von dir und deinen Kommentaren, für die wir super dankbar sind!

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