Valley of Fire: ein Highlight, an dem du nicht vorbeifahren solltest

von 31.10.201614 Kommentare

Da das Valley of Fire etwas abseits der Autobahn zwischen Las Vegas und dem Zion National Park liegt, sparen sich einige Urlauber den Abstecher zu diesem State Park, was meines Erachtens aber ein Fehler ist – denn die Gesteinsformationen des Valley of Fire haben ihren eigenen Charme und sind so nicht in den Nationalparks zu finden. Aufgrund der nicht allzu großen Entfernung zu Las Vegas bietet sich das Valley of Fire sogar für einen Tagesausflug von dort aus an.

Andererseits führen die vorbeifahrenden Leute auch zu einem Pluspunkt für das Valley of Fire, nämlich deutlich geringeren Besucherzahlen!

Wir haben den Valley of Fire State Park zweimal besucht. Einmal im Sommer 2014 und einmal im Rahmen unserer ersten Elternzeitreise im April 2018 und möchten dir von unseren Erlebnissen berichten.

Farbenspiel im Valley of Fire
Farbenspiel im Valley of Fire

Auf dem Weg zum Valley of Fire über den Highway 169

Wir steuern beide Mal das Valley of Fire aus Las Vegas kommend an und freuen uns darauf, wieder die weite Landschaft der Weststaaten erkunden zu können. Der erste Teil der Strecke auf der I-15 Richtung St. George bzw. Zion National Park führt relativ öde durch das wüstenhafte Süd-Nevada und das Thermometer klettert auf 40 Grad Celsius.

Um ins Valley of Fire zu gelangen, nehmen wir die Straße #169 (Valley of Fire Road), die in einem großen Bogen wieder bis zurück zur Interstate führt. Bei diesem Schlenker handelt es sich inkl. der in den State Park hineinführenden Stichstraße „Scenic Drive“ um ca. 55 Meilen (88 km), gegenüber den ca. 18 Meilen der direkten Verbindung auf der Interstate also 37 zusätzliche Meilen, wobei du hinsichtlich des Zeitbedarfs zumindest einige Fotostopps einplanen solltest.

Nach dem westlichen Parkeingang und der Zufahrt zum Campground erreichen wir den Beehive Rock, der durch seine besondere Struktur und die rot-braune Färbung auffällt. Aber es wird noch besser, wenn man dem nach links abzweigenden Scenic Drive folgt! Dort liegt auch das Visitor Center des Valley of Fire State Parks, das zu unserem Besuchszeitpunkt leider geschlossen ist.

Beehive Rock
Beehive Rock

Der Scenic Drive – ultimative Roadtrip-Fotomotive!

Icon_camera_128Der Scenic Drive schlängelt sich durch die hügelige Landschaft, linker- und rechterhand liegen unzählige größere und kleinere Felsformationen und geben zusammen mit dem Straßenverlauf immer wieder tolle Fotomotive. Das Valley of Fire kann nicht mit einem tiefen Canyon oder bezaubernden Hoodoos aufwarten, sein Glanz liegt in den Felsen selbst, die häufig von verschiedenfarbigen Schichten durchzogen sind und von fast weiß über beige, orange und rot bis zu rosaroten und dunkelrot-violett-Tönen reichen. Die Formen haben zu Namensgebungen wie „Elephant Rock“, „Mouse’s Tank“, „Piano Rock“ oder „Rainbow Vista“ geführt.

Scenic Drive
Wir halten an mehreren Aussichtspunkten und nehmen auch die kurze Seitenstraße, die zum Silica Dome führt. Wieder zurück auf dem Scenic Drive geht es bis zu dessen Ende, wo ein großer Parkplatz und der Trailhead des White Domes Loop liegt.

Wandern – lieber im Frühling als im Sommer

Icon HikingDer White Domes Loop Trail ist nur ca. 2 km kurz, aber bei unserem ersten Besuch des Valley of Fire State Park entscheiden wir uns entgegen unseren ursprünglichen Plänen gegen eine Wanderung – es ist uns einfach zu heiß! Bei jedem Aussteigen aus dem klimatisierten Auto schlägt uns regelrecht eine heiße Wand entgegen und schon nach wenigen Minuten unter freiem Himmel zieht es uns wieder zum Auto zurück.

Eigentlich schade, denn die Wandermöglichkeiten im Valley of Fire sollen sehr empfehlenswert sein! Ein durch den „Grundmann“-Reiseführer inzwischen bekannt gewordenes Wahrzeichen ist die von der Co-Autorin Isabel Synnatschke „Fire Wave“ getaufte Felsformation, die die verschiedenfarbigen Sandsteinschichten besonders eindrucksvoll zur Geltung bringt, aber nur durch einen 15-minütigen Fußweg erreichbar ist (inzwischen beschildert). Bei unserer Entscheidung gegen die Wanderung werden wir auch durch Hinweisschilder bestärkt, die vor dem Unterschätzen der Hitzewirkung warnen. Wir belassen es also bei einigen Fotostopps und dem Genießen die Landschaft von der Straße aus, auch von hier aus hat das Valley of Fire einiges zu bieten! Wir sind zwar etwas wehmütig, aber beschließen, dass wir, wenn wir wieder in die Gegend kommen sollten, diese Wanderung nachholen.

Und so kommt es dann auch vier Jahre später, inzwischen zu dritt mit unserer Tochter in der Babytrage: Da wir auf dem Atlatl Rock Campground die Nacht verbracht haben, können wir früh aufbrechen. Wir verlassen um 7 Uhr den Campground und sind nach etwa 15 Minuten am Fire Wave Trailhead. Die Wanderung ist mit insgesamt 2 km Länge eigentlich nur ein Spaziergang. Aber es geht zum einen gefühlt querfeldein durch die Gesteinsformationen und zum anderen merkt man die Kraft der Sonne spätestens auf dem Rückweg von der Fire Wave sehr. Mit vielen Fotostopps und gemächlicherem Tempo brauchen wir etwa 20 min bis zur Fire Wave, halten uns dort eine Weile auf, um Fotos zu machen und die tollen Gesteinsformationen zu bewundern und brauchen für den Rückweg aufgrund der zunehmenden Wärme noch ein bisschen länger als für den Hinweg. Dennoch: es lohnt sich definitiv! Wir raten aber dringend dazu, die Wanderung in den frühen Morgenstunden zu machen, wenn es noch ein wenig Kühle von der Nacht gibt. Du solltest je nach Kondition und Temperaturen etwa eine Stunde für die Wanderung zur Fire Wave einplanen und genügend Wasser mitnehmen. 

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Silke von Safetravels hat ebenfalls bereits das Valley of Fire besucht, dort auch gecampt und sie beschreibt in ihrem lesenswerten Blog-Beitrag „Raus aus Las Vegas – Wandern im Valley of Fire“ u.a. die schönsten Wanderungen.

Atlatl Rock Campground 

Der Arch und Atlatl Rock Campground gehören laut unserem Reiseführer zu den schönsten Campgrounds Nordamerikas. Bei unserem zweiten Besuch im Valley of Fire State Park wollen wir uns davon selbst ein Bild machen. Bei beiden Campgrounds gilt first-come first-served (fcfs), daher sollte man nicht zu spät kommen. Wir erreichen den Atlatl Rock Campground um halb elf Uhr morgens. Es sind zwar noch einige Plätze frei, aber nur noch zwei mit Stromanschluss. Dieser ist für uns aber dringend nötig, denn schon um diese Uhrzeit zeigt das Thermometer 34 Grad Celsius an. Ohne Klimaanlage wären wir aufgeschmissen. Wir sind also ziemlich froh, dass das geklappt hat.
Da es so brütend heiß ist, ist es tagsüber ganz still auf dem Campground. Alle halten Siesta – und das machen wir nun auch. Leider verpassen wir auf diese Weise erneut die Öffnungszeit des Visitor Centers des Valley of Fire State Parks, dieses schließt nämlich bereits um 16:30 Uhr.
Gegen Abend erwacht der Campground zum Leben und wir nutzen dies für einen kleinen Spaziergang. Der Campground ist tatsächlich fantastisch gelegen zwischen wunderschönen Felsformationen und wir kommen mit anderen Besuchern des Campgrounds schnell ins Gespräch.

Nachts fallen die Temperaturen dann, so dass wir erst die Klimaanlage ausschalten und uns gegen Morgen noch zusätzliche Decken holen. Mit kleinem Baby und noch nicht ausgestandenem Jet-Lag wachen wir schon um 3:30 auf. Aber das lohnt sich im Valley of Fire definitiv: wir beobachten, wie sich die Lichtverhältnisse von der dunklen sternenklaren Nacht zur Blauen Stunde und zur aufgehenden Sonne verändert und die Felsformationen in warmes Licht getaucht werden. Schon allein für dieses Schauspiel lohnt sich eine Nacht im Valley of Fire State Park.

Silica Dome
Silica Dome

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Fazit

Der Valley of Fire State Park wird von vielen Reisenden oft zugunsten der größeren und bekannteren Nationalparks wie Zion und Bryce vernachlässigt, braucht sich vor diesen aber nicht zu verstecken!

Wir empfehlen als Reisezeit den Sommer nach Möglichkeit zu meiden, es ist einfach zu heiß. Wenn du es dir einrichten kannst, verbringe eine Nacht auf dem Atlatl Rock Campground, der zu Recht in Reiseführern hoch gelobt wird. 

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Reiseführer

Wie bereits erwähnt wurde die „Fire Wave“ durch die Autoren des Reiseführers USA Südwesten entdeckt und so bietet es sich auch an, diesen zu verwenden.

Für mehr Details kommt dann noch die Anschaffung von Photographing the Southwest, Volume 2 in Betracht. Siehe auch mein Ratgeber-Artikel zu den besten Reiseführern für den Weststaaten-Urlaub!

Icon Campground 256

Campgrounds

Die beiden Campgrounds „Atlatl Rock“ und „Arch Rock“ werden überall sehr empfohlen, sie sollen zu den schönsten Campgrounds im Bereich der „Rote-Steine-Parks“ gehören.

Wir haben bei unserer zweiten Reise zum Valley of Fire mit dem Wohnmobil am Atlatl Rock Campground gecampt. Achtung: es gibt keine Reservierungsmöglichkeit (fcfs)! Einige Sites haben Strom oder Full-Hookup, WiFi kann gegen eine Gebühr gebucht werden.

Hast du Fragen oder Anmerkungen, wie sind deine eigenen Erfahrungen? Wir sind gespannt auf deine Gedanken, bitte teile sie mit uns, indem du einen Kommentar hinterlässt. Danke!