Magischer Yellowstone: Grand Prismatic Spring, Morning Glory Pool und imposante Geysire
Auf all unseren Reisen hat uns bisher nichts so sehr fasziniert, wie der erste und älteste Nationalpark Nordamerikas: Der Yellowstone Nationalpark. Dies liegt vor allem daran, dass das Areal des Parks auf der riesigen Caldera eines Super-Vulkans liegt, der die Erde brodeln, zischen, pfeifen und in bunten Farben leuchten lässt. Ein Bild der leuchtend bunten Grand Prismatic Spring ziert daher auch von Anfang an die Startseite von Willkommenfernweh. Und nun komm mit uns auf die Reise durch die Attraktionen dieses großartigen ‚Freizeitparks‘.
Faszinierender Vulkanismus
Der Hotspot des Yellowstone-Vulkans, also die Zone, in der heiße Magma aus der Erde aufsteigt, ist unbegreifliche 17 Millionen Jahre alt. In dieser Zeit ist dieser Supervulkan dreimal ausgebrochen: Vor 2,1 Mio., vor 1,3 Mio. und zuletzt vor 64.000 Jahren. Unvorstellbar, oder? Wenn ein solcher Vulkan ausbricht, entsteht kein Bergkegel, sondern eine sogenannte Caldera: eine riesige kesselförmige Senke. Im Fall des Yellowstones hat diese die Ausmaße von 80 x 55 km, ist also ungefähr doppelt so groß wie das Saarland. Lange Zeit vermuteten Forscher, dass es im Yellowstone vulkanische Aktivität geben müsse, man konnte nur den Vulkan nicht finden. Erst durch moderne Satellitenaufnahmen wurde man sich bewusst, dass man die ganze Zeit auf dem Vulkan gestanden hat, den man suchte.
Oben fantastische Farben, darunter ein gigantischer Vulkan (Grand Prismatic Spring)
Als Besucher kannst du die vulkanische Aktivität an zahlreichen Naturwundern erkennen: Es gibt 10.000 heiße Quellen und 300 Geysire im Yellowstone Nationalpark. Damit beherbergt der Yellowstone rund 60 % der Geysire dieser Erde. Diese faszinierende Landschaft inmitten der Rocky Mountains wirkt auf uns magisch, verwunschen und bizarr: Heißer Dampf steigt aus Spalten im Boden auf, Schlammtöpfe blubbern, brodeln und spucken. Mal scheint die Erde nur leise zu fauchen, mal tost es laut und wütend aus Felsspalten. Das Wetter schlägt hier Kapriolen, vor Schnee und Kälteeinbrüchen ist man das ganze Jahr nicht sicher. Doch die heißen Quellen und Pools, die wie Südsee-Lagunen ausschauen, verströmen bei jeder Jahreszeit warme Luft, die immer ein bisschen schwefelgeschwängert riecht. Thermophile Bakterien und Algen lassen die heißen Seen in den schillerndsten Farben leuchten. Es ist kaum zu glauben, dass das wirklich „echt“ ist.
Orangefarbene Quelle im Upper Geyser Basin
Während unseres Aufenthalts haben wir uns mehr als einmal erstaunt die Augen gerieben, ob des Naturschauspiels, das der Yellowstone uns da präsentiert. Als reisefreudige Erwachsene haben wir schon viel gesehen. Wenige Tage vor unserem Besuch im Yellowstone sind wir durch das schillernde, hyperaktive Las Vegas gegangen und haben manche Attraktionen bestaunt. Aber das hier ist anders. Das hier ist echt. Mich beschleicht immer mal wieder so ein Gefühl, wie wenn man durch einen tollen Freizeitpark oder eine interessante Ausstellung geht: „Wow! Das haben die hier aber schön gestaltet“ oder „Toll, der Geysir geht hier jede Stunde!“ und ich muss mir immer wieder sagen: „Wahnsinn! Das ist nicht Werk eines kreativen Kopfes, das ist Natur!“
Schillernde Farbtöpfe und blubbernde Schlammlöcher
Im Westen des Parks liegt das Norris Geyser Basin, das nicht nur etliche Geysire, sondern auch wunderschöne Quellen und Mudpots beherbergt, ganz besonders das Porcelain Basin. Für das milchige Erscheinungsbild sind helle Mineralien verantwortlich, die auch zur Namensgebung „Porzellan-Basin“ geführt haben.
Südlich vom Norris Geyser Basin liegen die Artist Paint Pots. Der Name ist eigentlich selbsterklärend, denn die Gegend besteht aus mehreren kleinen Schlammtöpfen in den unterschiedlichsten Farben. Von oben betrachtet sieht die Gegend wie die Farbpalette eines großen Malers aus.
Diese Mudpots entstehen, wenn Sickerwasser durch den Vulkan erwärmt wird und gemeinsam mit Gasen und Säuren aus der Tiefe wieder nach oben strömt. Das säurehaltige Wasser löst das Gestein auf und bildet so blubbernden Schlamm. Durch thermophile, also wärmeliebende Algen und Bakterien verfärbt sich der Schlamm und so entsteht ein bunter Farbtopf.
Durch die Artist Paint Pots führt ein etwa eine Meile langer Rundweg vorbei an mehreren heißen Quellen, kleineren und zwei großen Schlammtöpfen. Auf diesem Weg gelangt man auf eine kleine Anhöhe, von der aus man einen tollen Blick über diese märchenhafte Szenerie hat. Die Luft riecht teils leicht nach Schwefel, hier empfanden wir dies aber als wenig störend.
Auch in der Nähe des großen Lake Yellowstone gibt es ein hydrothermales Feld, wo nicht nur heiße Quellen (dazu komme ich noch), sondern auch Schlammtöpfe bestaunt werden können: West Thumb. Bei unserem ersten Besuch 2014 hatten wir hier nur einen kurzen Zwischenstopp einlegen können, aber in 2018 verbrachten wir hier etwas mehr Zeit und es lohnt sich! Besonders in Erinnerung geblieben sind die ungewöhnlich hellen Paint Pots samt skurriler „Gebilde“, siehe nächstes Foto.
Interessante Formen und Geblubber: Die West Thumb Paint Pots
Riesige stinkende Mudpots gibt es am Dragon’s Mouth, Sulphur Caldron und Mud Volcano, die ein Stück nördlich des Lake Yellowstone liegen. Beim Dragon’s Mouth handelt sich um einen großen Mudpot, der von einem höhlenartigen ‚Mund‘ umgeben ist. Durch diese Höhle akustisch verstärkt ist ein lautes Röhren, Fauchen und Getöse zu hören. Der Schlammtopf blubbert rhythmisch und das ganze hat für uns etwas von Geisterbahn-Atmosphäre. Der beißende Gestank ist nichts für Empfindliche. Vorsichtig sollte man auch sein, wenn Wind herrscht und die säure- und mineralstoffhaltige Luft einem entgegenweht: Dies kann Kameraobjektive angreifen (UV-Filter als Schutz verwenden!), die Schleimhäute reizen und Schmuck und Metall unschön anlaufen lassen.
Beim zweiten Besuch in 2018 konnten wir an einer von einem Park-Ranger geführten Tour teilnehmen, die sehr interessant und empfehlenswert war (kostenlos!).
Imposante Geysire im Yellowstone
Ganz besonders bekannt ist der Yellowstone natürlich für die einzigartige Anzahl und Vielfalt der Geysire. Und der berühmteste davon ist der Old Faithful. In deutschen Übersetzungen wird er als „Der alte Getreue“ bezeichnet und trägt diesen Namen, weil er zuverlässig etwa alle 90 Minuten ausbricht. Die Uhr kann man zwar nicht nach ihm stellen, zwischen seinen Ausbrüchen können 30 bis 120 Minuten liegen, meist pendelt er sich aber zwischen 60 und 90 Minuten ein. Das Nationalpark-Team schafft es meist, einen Ausbruch auf wenige Minuten genau vorherzusagen. Im Visitor Center hängen Tafeln aus, die die Eruptionszeiten der bekanntesten Geysire prognostizieren.
Bei der Haupteruption, die zwischen zwei und fünf Minuten dauert, schießt das Wasser säulenartig zwischen 30 und 55 m in die Höhe, insgesamt zwischen 14.000 und 32.000 Liter. Aber auch sein Vor- und Nachspiel, bei dem geringere Wassermengen nach oben schießen sind durchaus noch sehenswert. Da das so ist, bildet sich eigentlich dauerhaft ein Pulk von Touristen um den Old Faithful und es herrscht Jahrmarkts-Stimmung. Der Ausbruch ist aber auch von der Lodge aus noch recht gut zu sehen.
Insgesamt bietet das Upper Geyser Basin etwa 50 geothermale Attraktionen (kleinere und größere Geysire, heiße Quellen und Pools). Vom Visitor Center am Old Faithful aus sind diese ausgeschildert und über einen Boardwalk gut zu erreichen. Für solch einen Spaziergang sollte man sich eine gute Stunde Zeit nehmen (besser länger, wenn man Fotos von ausbrechenden Geysiren machen will). 2014 haben wir das Upper Geyser Basin bei einem Abendspaziergang nach dem Dinner erkundet, 2018 waren wir gleich mehrfach hier. Wenn es abends langsam zu dämmern beginnt und nicht mehr so viele Touristen unterwegs sind, ist die Atmosphäre besonders geheimnisvoll.
Wieder eine eigene Atmosphäre hat das bereits bei den Mudpots erwähnte Norris Geyser Basin, es beherbergt sogar den weltweit höchsten Geysir, den Steamboat Geysir. Dessen Wasserfontäne kann rund 100 Meter hoch sein, die Ausbrüche sind aber völlig unvorhersagbar. Bei unserem Besuch 2014 war der Steamboat Geysir jahrelang nicht richtig ausgebrochen, während kurz nach unserem Besuch 2018 eine bis heute anhaltende Reihe großer Aktivität mit vielen Ausbrüchen begonnen hat.
Grand Prismatic Spring, Morning Glory Pool und weitere heiße Quellen
Wenn ich nun meine absoluten Yellowstone-Highlights nennen soll, dann sind das der Morning Glory Pool und die Grand Prismatic Spring. Die letztgenannte schmückt daher auch die Startseite dieses Blogs.
Fading Glory – der Morning Glory Pool
![Morning Glory Pool 1966 (By William Keller [Public domain], via Wikimedia Commons)](https://willkommenfernweh.de/wp-content/uploads/MorningGloryPool1966-300x201.jpg)
Morning Glory Pool 1966 https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/bd/MorningGloryPool1966.jpg By William Keller [Public domain], via Wikimedia Commons
Wir finden einen türkisgrünen Pool mit breitem gelbem Rand vor. Das ist zwar auch durchaus noch ein beeindruckender und schöner Anblick, aber als wir lesen, wie und warum der Pool seinen Glanz verliert, werden wir traurig und wütend:
Überall in der Welt finden Touristen Gefallen daran, Münzen in Brunnen, Becken oder Pools zu werfen. Möglicherweise soll dies Glück bringen, nicht so jedoch dem Morning Glory Pool. Durch Münzen und andere Gegenstände, die in den Pool geworfen werden, verändert sich seine spezifische Wassertemperatur. Dies zieht wiederum andersartige Bakterien an, die das Aussehen des Pools drastisch verändern. Der Pool verfärbt sich und verliert an Leuchtkraft.
Dies ist seit vielen Jahren bekannt und es stehen Verbotsschilder und Info-Tafeln am Morning Glory Pool, die dennoch ignoriert werden. Jedes Jahr holen Taucher in Spezialanzügen mühsam Unmengen an Münzen und Müll aus dem Pool. Hoffen wir, dass die Menschen sich besinnen und den Morning Glory Pool schützen, damit er auch noch in Zukunft so schön leuchtet!
Übrigens macht es bei solchen Pools und heißen Quellen einen großen Unterschied, ob man sie bei bedecktem Himmel oder bei Sonnenschein bewundern kann. Erst durch die Sonne fangen die Farben so richtig schön zu leuchten an! Während wir den Morning Glory Pool 2014 nur mit vielen Wolken am Himmel sehen konnten, hatten wir 2018 mehr Glück: ein sonniger Tag! Und welch ein Unterschied, der Morning Glory Pool war nun auch für uns ein echtes Yellowstone-Highlight.
Grand Prismatic Spring
Auf dieses Highlight müssen wir bei unserem ersten Yellowstone-Besuch eine ganze Woche warten. Bei unserer Ankunft schlägt das Wetter um: Es wird kalt, ungemütlich und bedeckt. Keine guten Bedingungen, um die Grand Prismatic Spring in ihrer ganzen Schönheit zu sehen und zu fotografieren.
Die Grand Prismatic Spring ist größte heiße Quelle der Vereinigten Staaten und liegt im Midway Geyser Basin. Wenn man sich ihr auf dem Boardwalk am Boden nähert, was die meisten Besucher tun, erschließt sich dem Betrachter noch nicht die ganze Schönheit. Ein gelb-orangener Farbverlauf am Ufer und ein bisschen bunter Dampf. Die Grand Prismatic Spring ist so groß, dass man sie vom Boden aus überhaupt nicht überblicken kann. Wenn dann noch das Wetter bedeckt ist, kann man schon ein bisschen enttäuscht von diesem angeblichen Highlight sein.
Wir haben aber trotzdem Glück. An unserem letzten Tag im Park (2014) wird endlich das Wetter besser: Blauer Himmel, Sonnenschein und nur ab und zu ein paar harmlose Wölkchen lassen doch noch auf ein schönes Foto hoffen, denn erst die Sonne bringt die Farben der Grand Prismatic Spring vollends zur Geltung! Wie im Buch „Photographing Yellowstone“ (siehe Tipp ganz unten) beschrieben, parken wir unser Auto am Fairy Falls Trailhead. Hier ist ein kleiner Hügel, auf den auch schon mehrere Trampelpfade führen. Wir klettern etwa 150 m den steilen Berg hinauf und sind froh über unsere Wanderschuhe. Der Weg ist beschwerlicher, als vom Parkplatz aus gedacht, aber er lohnt sich. Oben angekommen hat man eine fantastische Aussicht auf die Grand Prismatic Spring in ihrer ganzen Schönheit. Anfangs ist noch eine dicke Wolke vor der Sonne, diese schiebt sich aber nach wenigen Minuten zur Seite und lässt Grand Prismatic Spring wunderschön bunt leuchten. Man schaut von oben auf diesen bunten Farbverlauf, der von Nadelwald eingerahmt ist. Die Menschen auf dem Boardwalk sehen aus wie kleine Spielzeugfiguren. Wir sitzen eine Weile auf einem dicken Ast und schauen zu, wie das Spiel aus Wolken und Sonne die heiße Quelle immer wieder von Neuem erstrahlen lässt.
Wir sind Kerstin und Klaus. Mit unserer Tochter (Lundi) reisen wir inzwischen zu dritt.
Wir lieben es die Welt zu erkunden und dir Anregungen und Tipps für deine eigene Reise zu geben!
Unterstütze uns
Hilft dir dieser Beitrag? Sag „Danke“ mit einem virtuellen Kaffee!
Yellowstone National Park Camping: Unser großer Ratgeber für deine Planung
Erlebe den wundervollen Yellowstone mit dem Wohnmobil! Ich will dir dabei helfen, deine Fragen zum Yellowstone Camping zu beantworten. Welche Campgrounds gibt es und welche sind empfehlenswert? Was erwartet mich auf den Campgrounds und sollte ich einen Stellplatz reservieren? Uvm.
Mit Kindersitz im Wohnmobil oder Mietwagen in den USA & Kanada
Du willst mit deinem Baby oder Kind in die USA oder nach Kanada reisen und fragst dich, wie das nun mit Babyschale oder Kindersitz funktioniert? Oder ganz speziell, wie und wo man einen Kindersitz im Wohnmobil anbringen kann? In unserem großen Ratgeber-Beitrag findest du Antworten auf deine Fragen.
Camping in USA und Kanada: Reiseplanung Wohnmobil mit Packliste
Camper gebucht – und dann? Die Vorfreude ist groß und die Planung und Vorbereitung kann beginnen. Doch an was solltest du vor Reiseantritt noch denken, wenn du einen Roadtrip mit dem Wohnmobil planst? Worum solltest du dich noch zu Hause kümmern, welche Dinge mitnehmen?
Mietwagen oder Wohnmobil? Unser Ratgeber für USA und Kanada
Planst du einen Roadtrip in den USA oder Kanada und fragst dich, ob du ganz klassisch mit Mietwagen und Hotelübernachtungen oder mit einem Mietcamper (RV, Wohnmobil) unterwegs sein willst? Damit du es mit deiner Entscheidung leichter hast, folgt hier unser großer Vergleich.
Yellowstone National Park: Tiere beobachten und fotografieren
Neben den Geysiren und der wunderschönen Landschaft übt noch ein weiterer Aspekt eine große Anziehungskraft aus: Der Yellowstone beherbergt eine große Vielfalt an wilden Tieren und dieser Ratgeber-Artikel soll dir einige Tipps und Hinweise für Tierbeobachtungen und den Aufenthalt im Yellowstone mit auf den Weg geben.
Die Grand Prismatic Spring von oben
Der Blick vom Fairy-Falls-Hügel hinunter zur Grand Prismatic Spring ist unvergleichlich. Nie zuvor habe ich etwas so Schönes gesehen! Auch beim zweiten Mal, auf der Aussichtsplattform stehend, ist es ein magischer Moment.
Update: Grand Prismatic Spring Overlook
Nachdem sich auf dem beschriebenen Hügel südlich der Grand Prismatic Spring zu viele, teils gefährlich steile Trampelpfade hinauf gebildet hatten, wurde in 2016/2017 ein offizieller Weg inkl. einer Aussichtsplattform gebaut. Bei unserem zweiten Besuch 2018 genießen wir den Anblick von dieser Plattform aus, die nun viel leichter zu erreichen ist, wenngleich auch etwas an „Exklusivität“ verloren gegangen ist. Man befindet sich auch nicht ganz so weit oben wie zuvor, das zeigt der Bildervergleich unten – nichtsdestotrotz ist dieser Overlook v.a. bei Sonnenschein ein Highlight und für uns ein magischer Ort!
2014: Die Grand Prismatic Spring vom Hügel aus, den es „wild“ über einen steilen Pfad zu erklettern galt.
Weitere heiße Quellen
Natürlich beschränkt sich die Auswahl an heißen Quellen nicht auf diese beiden Highlights, es gibt eine enorme Anzahl weiterer Pools zu entdecken. Dabei ist die Farbenvielfalt enorm, neben hell leuchtend bis tief blauen Quellen gibt es auch solche mit vorwiegend orangener, grünlicher oder ganz dunkler Farbe. Manche sind „nur“ ziemlich warm, andere haben kochend heißes Wasser. Sie alle aufzuzählen ist in diesem Beitrag natürlich nicht möglich und auch nach insgesamt 13 Tagen Yellowstone haben wir bei weitem nicht alle gesehen, also Augen auf!
Neben den heißen Quellen im Upper und Midway Geyser Basin haben uns besonders auch die Pools im Biscuit Basin und West Thumb Geyser Basin beeindruckt.
Black Pool am West Thumb Geysirfeld
Ein mystischer Wasserfall
Empfehlenswert ist eine von Rangern geführte Wanderung vom Biscuit Basin zu den Mystic Falls (nicht weit vom Old Faithful entfernt). Die Wanderung ist insgesamt etwa 2 Meilen lang und auch für ungeübte Wanderer leicht zu bewältigen. Es geht zunächst vorbei an kleineren Geysiren, die zuverlässig alle 8-10 Minuten ausbrechen. Die junge Rangerin, die uns führt, erzählt unterwegs unterhaltsame Geschichten über die Pioniere, die einst den Park entdeckten.
Die Mystic Falls selbst sind ein Wasserfall, der etwa 20 Meter kaskadenartig vom Madison Plateau in die Tiefe fällt. Das Besondere ist, dass man sich auf den ganzen Weg von unten nach oben immer wieder der geothermalen Aktivitäten bewusst wird. Es dampft aus dem Boden, als würde in vielen kleinen Zwergenhöhlen gerade gekocht.
Bei Zeitangaben von geführten Wanderungen sollte man beachten, dass häufig nur die einfache Strecke gemeint ist. Für den Weg vom Biscuit Basin zu den Mystic Falls war eine Stunde angegeben, die benötigt man aber, um bis nach oben zu gelangen. Für den Rückweg sollte man nochmal ebenso viel Zeit kalkulieren.
Fazit
Der Yellowstone National Park ist wahrlich einer der beeindruckendsten und geheimnisvollsten Orte der Erde und für uns persönlich ist dieser älteste Nationalpark der Erde wohl der schönste Ort in Nordamerika!
Neben den hydrothermalen Aktivitäten und Naturwundern hat der Yellowstone noch viel mehr zu bieten, von dem wir dir einiges in weiteren Beiträgen zeigen. Auch die Größe und Wildheit des Parks macht den Reiz aus, erfordert gleichzeitig aber auch eine gute und vorausschauende Planung der Übernachtungsmöglichkeiten und der Länge des Aufenthalts.
Tipps
Unterkünfte
Wir empfehlen, unbedingt eine Unterkunft direkt im Park zu buchen, auch wenn sie teurer ist! Die Lodges, Cabins und Campgrounds sind schön und Unterkünfte außerhalb haben nicht dieselbe Atmosphäre, außerdem sind die Anfahrtzeiten nicht zu unterschätzen. Gebucht wird komplett über Xanterra, am besten mind. 9 Monate im Voraus!
Buchempfehlung
Neben unserem „Standardwerk“ für die Weststaaten, dem Grundmann (USA – der ganze Westen) oder USA Nordwesten, empfehle ich noch explizit „Photographing Yellowstone“. Das Buch gibt es nur auf englisch, es leistet jedoch sowohl bei der Tagesplanung als auch vor Ort wertvolle Dienste – nicht nur für Fotografen!
Mehr dazu in unserem Reiseführer-Ratgeber-Beitrag!

Urige Lodge
Ein besonderes, wenn auch nicht billiges Highlight sowohl für die Unterkunftswahl als auch zum Essen gehen (reichhaltiges Frühstücksbuffet und leckeres Dinner, frühzeitig reservieren!) sind sowohl Old Faithful Lodge als auch Lake Yellowstone Hotel. Ein Besuch lohnt sich auch alleine wegen der beeindruckenden Architektur!
Mehr dazu in unserem „Yellowstone kulinarisch“-Beitrag!
Offenlegung: | -> Werbung (Affiliate Link)
Wenn du einen mit diesen Symbolen gekennzeichneten Affiliate-Link anklickst und eine Bestellung oder Buchung machst, erhalte ich eine Provision, ohne dass du dadurch irgendeinen Nachteil hast. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Danke, dass du unseren Blog dadurch unterstützt!
Jetzt bist du gefragt!
Kennst du auch schöne und geheimnisvolle Orte oder hast du Fragen oder Anmerkungen zu unserem Beitrag? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!
Dieser Beitrag ist Teil der von Saskia auf ihrem Blog „Ai See the World“ ausgerufenen Blogparade „Dein schönster Ort in den USA“.
Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine komplett überarbeitete und aktualisierte Version des im April 2016 erstmals veröffentlichten Originals.
so wunderschön! irgendwann werd ich es auch mit eigenen augen sehen!
Hallo Paleica, mit eigenen Augen ist es sogar noch schöner! 😉
Traumhaft!!!! Der Yellowstone National Park steht auch noch auf meiner To-Do-Liste, auch wenn ich noch nicht genau wann. Dein Beitrag hat ihn jetzt wieder nach vorne gerückt. Tolle Impressionen und umfangreiche Infos!
So, das hab ich nun davon. Eigentlich wollten wir im Sommer gemütlich 3 Wochen lang die Küste von Oregon und Seattle erkunden, jetzt hat sich mein Mann den Yellowstone NP in den Kopf gesetzt. Musstet ihr denn diese Bilder zeigen??
Jetzt will ich es aber auch wissen: Wie viele Tage „muss“ man denn für den Park einplanen, und wo finden wir zu fünft eine bezahlbare Übernachtung, wenn wir im Mietwagen kommen? Wohnmobile sind ja aktuell leider krasse Mangelware…
LG
Jenny
Hallo Jenny, schön dass unser Beitrag dazu geführt hat, dass ihr auch mal den Yellowstone erleben wollt. 😉
Allerdings seid ihr auch ziemlich spät dran, wenn es noch diesen Sommer dorthin gehen soll. Mit Quartieren im Park, die aufgrund der Entfernungen eigentlich sehr zu empfehlen sind, könnte es schwierig werden, außerdem teuer – schaut mal bei Yellowstone National Park Lodges. Außerhalb des Parks kämen v.a. Gardiner und West Yellowstone infrage, keine Ahnung wie es da für kommenden Sommer aussieht. Das sind eben die Schattenseiten eines tollen und dadurch beliebten Nationalparks…
Für einen ersten Besuch solltet ihr als Minimum drei Nächte einplanen, besser fünf, denn wie beschrieben ist der Yellowstone so groß, man ist ziemlich lange unterwegs und die vielen Sehenswürdigkeiten relativ stark verteilt. Wir waren das erste Mal gleich fünf Nächte, also vier volle Tage im Park und das war auch gut so.
Hallo Jenny, schön dass unser Beitrag dazu geführt hat, dass ihr auch mal den Yellowstone erleben wollt. 😉 Allerdings seid ihr auch ziemlich spät dran, wenn es noch diesen Sommer dorthin gehen soll. Mit Quartieren im Park, die aufgrund der Entfernungen eigentlich sehr zu empfehlen sind, könnte es schwierig werden, außerdem teuer – schaut mal bei Yellowstone National Park Lodges. Außerhalb des Parks kämen v.a. Gardiner und West Yellowstone infrage, keine Ahnung wie es da für kommenden Sommer aussieht. Das sind eben die Schattenseiten eines tollen und dadurch beliebten Nationalparks…
Für einen ersten Besuch solltet ihr als Minimum drei Nächte einplanen, besser fünf, denn wie beschrieben ist der Yellowstone so groß, man ist ziemlich lange unterwegs und die vielen Sehenswürdigkeiten relativ stark verteilt. Wir waren das erste Mal gleich fünf Nächte, also vier volle Tage im Park und das war auch gut so.
Habt ihr Empfehlungen für Campingplätze im Yellowstone? Da diese ja so früh reserviert werden müssen, sitze ich schon an der Routenplanung (bevor überhaupt irgendwas anderes gebucht wurde). Liebe Grüße Jenni
Hallo Jenni, ich antworte hier mal, weil ich bei uns auch die Reiseplanung mache…
Wir kennen inzwischen sieben Campgrounds im Yellowstone und die erste Empfehlung lautet auch, möglichst im Park zu bleiben. Die Distanzen sind nicht gering und außerhalb des Parks würde ich nur bleiben, wenn es innerhalb nicht (mehr) klappt.
Zweite Empfehlung, mehrere Campgrounds! Eben auch wieder aufgrund der Weitläufigkeit.
Ja und dann konkreter: Am Madison geht nichts vorbei, wenn man den Old Faithful-Bereich, Grand Prismatic Spring usw. erkunden möchte. Für Mammoth fanden wir es auf dem Indian Creek gut, ist allerdings immer noch ein Stück zu fahren, ansonsten eben direkt der Mammoth CG. Einer der schönsten Campgrounds, wenn man einfach mal in der Natur und abseits der Hotspots sein möchte, ist der Slough Creek. Unspektakulär, aber eben nah dran ist der Canyon CG oder für den Lake-Bereich der Bridge Bay.
Schaut also in erster Linie, wieviel Zeit ihr habt und wie ihr das aufteilen könnt/wollt und bucht dementsprechend die Campgrounds.
Liebe Grüße Klaus