
Was tun gegen Reiseübelkeit und Seekrankheit?
Kerstin hat schon häufiger mit Reiseübelkeit zu tun gehabt und wir möchten dir ein paar der von ihr probierten Gegenmittel vorstellen.
Wichtig: Wir schildern hier nur unsere eigenen Erfahrungen. Unsere Tipps können keine weitergehende bzw. auf deine persönliche Situation zugeschnittene Beratung ersetzen, die z.B. ein Heilpraktiker, Apotheker oder Arzt leisten kann.
Woher kommt die Reiseübelkeit?
Etwas vereinfachend erklärt handelt es sich bei Reiseübelkeit um eine Täuschung des Gehirns, das sich scheinbar widersprechende Signale nicht richtig zuordnen kann.
Nehmen wir als Beispiel das Fahren auf einer kurvigen Strecke: Das Gleichgewichtsorgan meldet nur eine schwache Bewegung, schließlich befindest du dich in einer sitzenden Position – die Augen übermitteln aber ganz etwas anderes, nämlich schnelle Bewegung und Richtungsänderung in der Kurve. So ähnlich verhält es sich auch auf einem Boot bzw. Schiff oder beim Fliegen.
Je stärker die Diskrepanz zwischen scheinbarem Stillstand und Bewegung bzw. Richtungsänderung, desto verwirrter reagiert der Körper: Dir wird schwindelig, übel und wenn es schlimm wird, musst du dich sogar erbrechen. Deshalb haben auch die wenigsten ein Problem mit Autofahren auf gerader Strecke, Fliegen ohne Turbulenzen im Großraumjet oder einer Fahrt auf einem großen Schiff bei ruhiger See.

Situationen, in denen dir schlecht werden könnte
Anders sieht es aus, wenn du zwar sitzt oder stehst, die äußeren Bewegungen bzw. Richtungswechsel aber heftiger werden:
- Beim Autofahren: Auf einer kurvenreichen Strecke bzw. wenn es bergig wird und Serpentinen dazukommen, verstummt Kerstin als Beifahrerin häufiger mal – aber nicht, weil sie nicht mehr mit mir reden will, sondern weil ihr übel ist …
- Seekrankheit: Die wunderbare Bootstour mit Archipelago Cruises war tatsächlich der erste richtige Ausflug auf dem Wasser, den wir zu zweit unternommen haben. Auf Hawaii und auch schon auf Teneriffa haben wir bewusst auf eine Walbeobachtungstour oder Ähnliches verzichtet, weil Kerstin schnell seekrank wird. Zum Glück haben wir seit der Bootstour von 2016 nun auch andere Erfahrungen.
- Helikopterflüge: Eines unseres Highlights auf Hawaii, um genau zu sein Kauai, war ein Rundflug mit einem Hubschrauber. Anfangs war Kerstin überhaupt nicht darüber glücklich, dass ich diesen Flug unbedingt machen wollte, aber zum Glück habe ich mich durchgesetzt. Wir können das nur sehr empfehlen, können aber auch die Angst davor verstehen, dass einem eine einsetzende Übelkeit den ganzen Tag „versaut“…

Welche Mittel können gegen Reiseübelkeit und Seekrankheit helfen?
Tabletten und Reisekaugummis
Ziemlich bekannt und deshalb auch kein Geheimtipp sind Tabletten und Kaugummis, die meist Diphenhydramin oder Dimenhydrinat als Wirkstoff einsetzen. Diese Präparate hat Kerstin auch immer mal wieder verwendet, allerdings bislang nur in Form der bekannten Reisetabletten.
- Vorteil: Sie wirken ziemlich gut, Übelkeit oder Würgereiz lassen nach oder treten erst gar nicht auf.
- Nachteil: Sie haben leider Nebenwirkungen! Direkt spürbar und je nach Situation ziemlich doof kann es sein, dass man durch die Einnahme müde wird, evtl. sogar etwas benommen (Quelle). Alles um einen herum scheint einem relativ egal zu sein.
Beim Autofahren (zumindest wenn man selbst am Steuer sitzt) sind diese Reisetabletten deshalb auch ein No-Go, denn sie schränken die Fahrtüchtigkeit ein.
Aber selbst, wenn du nur Beifahrer bist oder gar nicht im Auto sitzen musst: Das, was dir auf dem Boot, im Helikopter oder Flugzeug noch hilft, kann dir den Rest des Tages durchaus etwas verderben, denn da willst du ja nicht müde und matt sein! Kerstin verwendet solche Präparate also nur selten und mit Vorsicht.
In der Form von Kaugummis soll die Müdigkeit übrigens weniger stark auftreten, dazu haben wir aber keine eigenen Erfahrungen. Wahrscheinlich ist die beabsichtigte Wirkung dann aber ebenfalls schwächer.
Sanfte Alternativen
Selbst fahren statt Beifahrer sein
Einen großen Unterschied macht es für Kerstin tatsächlich, wenn sie selbst fährt. Da du beim Selbstfahren gezwungen bist, immer nach vorn zu schauen und selbst für die Bewegungsänderung verantwortlich bist, indem du den Wagen steuerst, kommt es seltener zu Übelkeit, weil die oben beschriebene Diskrepanz zwischen Bewegung und Stillstand so etwas schwächer ausfällt. Inzwischen hat es sich bei uns etabliert, dass Kerstin die besonders kurvigen Strecken selbst fährt, zumal es für sie unter diesen Umständen unmöglich ist, auch noch auf die Karte zu schauen.

Seabands
Während unserer Bootstour mit Archipelago Cruises haben wir erstmals Akupressurbänder („Seabands“) gegen Reiseübelkeit kennengelernt. Die Anbieter der Bootstour haben sie an alle Teilnehmer der Tour verteilt. Die kleinen Stoffbänder haben an der Innenseite eine kleine feste Plastikkugel, die Druck auf den sogenannten Nei-Kuan-Punkt (P6) ausübt (siehe auch unser Foto). Dieser Akupressur-Punkt liegt an der Innenseite deines Unterarms und du findest ihn, indem du drei Querfinger in Höhe des Handgelenks angelegst. Unterhalb der drei Finger positionierst du das Akupressurband. Die Seabands werden nur im Doppelpack verkauft, denn es ist sinnvoll, sie an beiden Armen zu tragen.
Vielleicht fragst du dich, ob Akupressurbänder wirklich wirken?
Wir haben damit auf der Bootstour sehr gute Erfahrungen gemacht. Kerstin war höchstens zwischenzeitlich ein bisschen schummrig und auch von den anderen Teilnehmern klagte niemand über Übelkeit. Kerstin hat die Seabands später auch bei Landeanflügen, Fährfahrten und Autofahrten eingesetzt und spürt eine deutliche Verbesserung.
Laut Hersteller können die Seabands bei jeglicher Art von Übelkeit eingesetzt werden: Reiseübelkeit, Seekrankheit, Schwangerschaftsübelkeit oder auch Übelkeit, die durch Alkohol oder Medikamente verursacht wird.

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Ingwer
Eine weitere sanfte Alternative ist Ingwer. Die im Ingwer enthaltenen ätherischen Öle beruhigen den Magen und mindern Übelkeit und Brechreiz. Kerstin liebt Ingwer (ich allerdings mag ihn nicht so sehr, er ist mir zu scharf) und hat auf Reisen immer Ingwerbonbons in der Tasche. Der frisch-scharfe Geschmack lenkt ein bisschen von der Übelkeit ab und unterdrückt den Würgereiz. Dennoch ist die Wirkung verglichen mit den Seabands weniger deutlich.
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Wir sind Kerstin und Klaus. Mit unserer Tochter (Lundi) reisen wir inzwischen zu dritt.
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Fazit
Ob als Seekrankheit oder auch beim Fliegen und Fahren, Reiseübelkeit kann in jeder Form unangenehm sein und einem die Lust auf bestimmte Aktivitäten nehmen. Vor allem mit den Seabands (Akupressurbändern) haben wir für uns eine gute Möglichkeit entdeckt, Übelkeit und Schwindel entgegenzuwirken und Ausflüge wie z.B. eine Bootsfahrt in unsere Reisen aufnehmen zu können. In schlimmeren Fällen bleibt außerdem noch der Griff zur Reisetablette aus der Apotheke.
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung der Shop Apotheke. Bilder und Text sind vollständig von mir erstellt und der Beitragsinhalt entspricht meiner eigenen Meinung, die durch die Zusammenarbeit nicht beeinflusst wurde. Ich freue mich, wenn ein Unternehmen meinen Blog finanziell unterstützen will und du kannst dir sicher sein, dass ich nur solche Kooperationen annehme, die meine Authentizität nicht infrage stellen und zu Willkommen Fernweh passen.
Bist du auch von Reiseübelkeit betroffen? Wir sind neugierig und würden uns sehr freuen, wenn du in einem Kommentar über deine eigenen Erfahrungen berichtest! 🙂
Hallo ihr beiden,
ja, ja – von der Reisekrankheit kann ich auch ein Lied singen. Bei mir kommt die insbesondere immer auf Booten bzw. Schiffen. Es ist genau, wie ihr es beschreibt: draussen schwimmen Wale und alle freuen sich. Ich sitze irgendwo rum und hoffe darauf, dass die Fahrt bald vorbei ist 🙂
Seabands klingt spannend. Das habe ich vorher noch gar nicht gehört, werde es aber definitiv mal ausprobieren! Vielen lieben Dank für den Tipp!
Schöne Grüße sendet,
Christin
Hallo Christin,
Dann bist du also eine Leidgenossin. Ich kann mich noch gut an meine erste Schiffs-Tour mit meinen Eltern auf Teneriffa erinnern. Ich konnte es einfach gar nicht genießen, weil mir so schlecht war, da waren mir auch die Delfine egal.
Ich finde die Seabands eine gute Sache, weil sie ohne Nebenwirkungen sind und mir wirklich helfen. Ob das nun durch den Akupressur-Punkt oder meinen Glauben daran kommt, weiß ich nicht, aber alles was hilft, ist gut! Kannst ja mal berichten, ob sie dir geholfen haben.
Liebe Grüße
Kerstin
Hallo und danke für den tollen Beitrag.
Meine Freundin hat auch eine unangenehme Seekrankheit.
Haben schon oft überlegt was wir dagegen tun können, wenn wir mal verreisen.
Auch ich kenne mich bestens mit der Bewegungskrankheit aus. Versucht habe ich auch schon vieles, z.B. hochdosiertes Vitamin C (500 mg), Reisetabletten und Kaugummies. Ich schwöre auf Scopodermpflaster, dieses ist verschreibungspflichtig und 5 Pflaster kosten um die 20 Euro. Man klebt es sich gute 5 Stunden vorher hinter das Ohr und erlebt beschwerdefrei den Tag.
Hallo Pamela, vom Scopodermpflaster habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört, aber unter Umständen kann das auch nützlich sein. Danke für den Tipp!
Hallo Klaus, das Scopodermpflaster wird von Seeleuten genommen. Ich habe es von Freunden empfohlen bekommen. Ich mußte mich bisher immer bei der Landung im Flugzeug übergeben. Wenn man sich dann bei der ersten Landung übergeben hat und weiß, du mußt jetzt noch 2 mal in einen anderen Flieger umsteigen und wieder landen…ohne Worte. Da spielt auch viel die Psyche mit bei der Reisekrankheit, die Angst zu wissen, oh Gott man wird sich bestimmt übergeben, kann dazu führen das man Reisekrank wird. Eine Stewardess fragte nicht beim letzten mal, warum ich mich denn nicht vorbereitet hätte, also was genommen habe. Seitdem fliege ich nur noch mit dem Pflaster hinter dem Ohr, und bei meinen letzten Flügen war alles gut, auch bei meinem Problemflughäfen (wo ich die Landung nie überlebt habe). Man darf danach nur kein Auto fahren, man wird nicht müde, und man soll sich nicht in die Augen fassen, nachdem man das Pflaster angefaßt hat, sonst werden die Pupillen ganz groß, und man kann einen trockenen Mund bekommen.
LG Pamela
Hallo Ihr Beiden, eine tolle Seite habt Ihr da, habe heute das erste (und nicht das letzte Mal 😉 reingeschaut.
Ich nehme, weil mich die Tabletten gegen Reiseübelkeit so müde machen, seit längerem schon die Reisekaugummis und die wirken bei mir super & vor allem ohne Müdigkeit!
Mit den Seabands hab ich auch schon geliebäugelt, die werden jetzt mal bestellt…
Denn im Herbst geht es nach Kanada (Westen).
Und bei Euren tollen Tipps und Berichten habe ich gerade schwer Reisefieber!
Liebe Grüße & viel Spass weiterhin bei allen Trips!
Sonja
Hallo Sonja und vielen Dank für deinen Kommentar!
Die Reisekaugummis müssen wir auch noch genauer testen, mal sehen wie die Seabands bei dir wirken.
Wir sind übrigens gerade in Utah unterwegs, also mitten im Reisefieber – viele Grüße nach Deutschland!