Wasserfälle, Vulkanismus, Gletscher – unser Island-Rückblick und Überblick

von 22.04.201712 Kommentare

Island, die Vulkaninselwelt weit im Norden, begann uns schon 2014 zu interessieren, als wir von Nordamerika kommend dort das erste Mal einen Layover hatten. Vom Flugzeug bzw. Flughafen aus ist natürlich nicht viel zu sehen, aber neugierig waren wir. Dann kam die EM 2016, die dazu führte, dass wahrscheinlich viele die sympathischen Isländer ins Herz geschlossen haben.

Nachdem unser Interesse geweckt worden war, kam aber auch etwas Ernüchterung: Island ist teuer! Und 2017 soll es erneut einen Besucherrekord geben. Auch dies hat dazu geführt, dass wir Island im April bereist haben.

Wir sind nun seit ein paar Tagen wieder zurück und wollen nach dem Sichten der vielen Fotos einen ersten Rückblick machen. Außerdem möchten wir aufzählen, was uns besonders, aber auch, was uns weniger gut gefallen hat.

15 Tage Island im April – ein fotografischer Rückblick

Wir haben allen gegenteiligen Meinungen zum Trotz die Ringstraße in Angriff genommen und Island einmal umrundet, und zwar im Uhrzeigersinn. Begonnen haben wir mit dem Golden Circle, dort hatten wir eine feste Basis, ein superschönes Ferienhaus.

Unsere Aussicht vom Ferienhaus am Golden Circle

Unsere Aussicht vom Ferienhaus am Golden Circle

Den ersten vollen Tag haben wir dann auch komplett im Ferienhaus verbracht, denn es stürmte und regnete von morgens bis abends – nachts ging es dann sogar in Schnee über. Apropos Wetter: Auch noch im April haben wir Island ganz winterlich erlebt, teilweise mit reichlich Schnee, oft bewölkt, machmal aber auch sonnig.

Der Golden Circle gehörte für uns trotz des etwas höheren Touristenaufkommens zu den Highlights, denn wo kann man schon Geysire, Wasserfälle und zwei auseinander driftende Kontinentalplatten auf engem Raum erleben?

Þingvallakirkja im Þingvellir-Nationalpark

Þingvallakirkja im Þingvellir-Nationalpark

Der Geysir Strokkur, Golden Circle

Der Geysir Strokkur, Golden Circle

Gullfoss, der goldene Wasserfall mit Regenbogen

Gullfoss, der goldene Wasserfall mit Regenbogen

Die Snæfellsness-Halbinsel wollten wir unbedingt sehen und haben hier auch besonders wenige Menschen und viel Natur vorgefunden, ich konnte z.B. einen Seeadler entdecken! Leider waren die zwei Tage aber auch von fast durchgehend schlechtem Wetter, kaum Sicht auf die Berge (man konnte sie teilweise nur erahnen) und Regen gekennzeichnet.

Kirkjufellsfoss, Snæfellsness-Halbinsel

Kirkjufellsfoss, Snæfellsness-Halbinsel

Die Vidimyrarkirkja im Norden Islands

Die Víðimýrarkirkja im Norden Islands

In der Region des Myvatn haben wir gleich drei Nächte verbracht, und das war auch gut so: Hier hat es uns besonders gut gefallen. Am letzten Tag kam auch endlich mal die Sonne heraus und hat nach dem Schneefall der vorausgegangenen Nacht einen Island-Wintertraum gezaubert.

Reich der Elfen und Trolle – das Lavafeld Dimmuborgir

Reich der Elfen und Trolle – das Lavafeld Dimmuborgir

Solfatarenfeld Namaskard beim Myvatn-See

Solfatarenfeld Namaskard beim Myvatn-See

Eiszapfen gab es häufig zu bewundern, Island

Eiszapfen gab es häufig zu bewundern

Dagegen konnten wir von den Ostfjorden leider wieder nicht so viel sehen. Die Wolken hingen einfach zu tief. Immerhin hat es für eine Sichtung einer kleinen Herde Rentiere im Südosten gereicht – keine Selbstverständlichkeit und eine große Freude für mich.

Bedeckt und bald Schneefall am Fosshotel Eastfjords

Bedeckt und bald Schneefall am Fosshotel Eastfjords

Schwarzer Lavastrand und weißer Schnee – Island im April

Schwarzer Lavastrand und weißer Schnee – Island im April

Rentiere im Süden von Island

Rentiere im Süden von Island

Im Süden konnten wir ein paar Sonnenstunden für die Gletscherlagune Jökulsárlón und den benachbarten Diamond Beach nutzen, die bei bedecktem Himmel bestimmt nicht so einen tollen Eindruck gemacht hätten. Dafür war Kap Dyrhólaey komplett zugezogen und verregnet.

Eisbrocken von winzig bis riesig – Gletscherlagune Jökulsárlón

Eisbrocken von winzig bis riesig – Gletscherlagune Jökulsárlón

So harmlos und schön schneebedeckt – der Eyjafjallajökull

So harmlos und schön schneebedeckt – der Eyjafjallajökull

Die Halbinsel Reykjanes wird von einigen Touristen bestimmt nur für den Besuch der Blauen Lagune genutzt (die wir konsequent ausgelassen haben), sie hat aber viel mehr zu bieten. Uns bescherte sie am Ende der Reise noch zwei sonnige und schöne Tage, die wir auch für einen Kurzbesuch von Reykjavik nutzten.

Leuchtturm Reykjanesviti mit Lava- und Geothermalfeld

Leuchtturm Reykjanesviti mit Lava- und Geothermalfeld

Was hat uns besonders gefallen?

  • Die schöne Landschaft, die Weite.
  • Die geothermalen Felder, die bei uns Erinnerungen an den Yellowstone wachriefen.
  • Der Þingvellir-Nationalpark, wo man sich zwischen den Kontinenten befindet.
  • Der Nordosten um den Myvatn-See, der so viele und verschiedenartige Highlights bereithält: Wasser, Lavaformationen, Vulkankrater, blubbernde Schlammtöpfe und heiße Quellen, im Sonnenlicht glitzernder Schnee und rauschende Wasserfälle (Dettifoss).
  • Riesige Flächen alter Lava, die uns an Hawaii erinnerten (allerdings nicht klimatisch gesehen…).
  • Die ungeheuren Gletschermassen im Süden, Gletschereis am schwarzen Diamond Beach.
  • Die Vorzüge, in der Nebensaison unterwegs zu sein (war v.a. im Norden spürbar).
  • Unser Allrad-SUV mit Spikes an den Reifen.
  • Die Erfahrung der verschiedenen Unterkünfte, von Ferienhaus über AirBnB, Hotel, Farm und B&B.
  • Außerdem waren wir echt glücklich, am Ende noch Polarlichter gesehen zu haben, wenn auch nur schwach.
  • Unsere Hot Tubs bei den Ferienhäusern.
Hvalsneskirkja, Reykjanes-Halbinsel

Hvalsneskirkja, Reykjanes-Halbinsel

Und was fanden wir nicht so gut?

  • Man stellt schnell fest: Island ist verdammt teuer!
  • Das Wetter war sehr unbeständig, aber damit haben wir gerechnet.
  • Island gibt es nur mit Wind – und im April kann der Wind echt eisig sein. Man hält sich dann doch nicht so lange draußen auf wie im Sommer.
  • Es gibt tolle Landschaften, aber auch weite Flächen karger Ödnis, die wenig abwechslungsreich sind.
  • Sich kulinarisch etwas zu gönnen, v.a. mal Essen zu gehen, fällt schwer, wenn man nicht ein schlechtes Gewissen wegen der teuren Preise haben will.
Islandpferde haben wir reichlich gesehen – daher unser Mitbringsel

Islandpferde haben wir reichlich gesehen
– daher unser Mitbringsel

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Fazit

Wir haben die Zeit auf der großen Insel sehr genossen und viel erlebt. Wir könnten uns auch vorstellen, wiederzukommen und z.B. die Westfjorde zu erkunden, die wir komplett auslassen mussten. Im Sommer ist es klimatisch gesehen bestimmt reizvoller, aber auch noch teurer und in einigen Gegenden muss dann richtig viel Andrang sein – deshalb war unsere Entscheidung für die Osterferien auch goldrichtig.

Über verschiedene Etappen und Details unserer Island-Reise werden wir in den nächsten Wochen und Monaten noch berichten, weshalb du hier immer wieder vorbeischauen solltest. 🙂