Eine besondere Wanderung in den Weststaaten: Zion Observation Point
Watchman Campground und erste Erkundung
Wir fahren von Las Vegas aus nach Springdale, das ist eine kleine Ortschaft vor den Toren des Zion Canyon, die v.a. vom Tourismus lebt. Dort gibt es natürlich viele Quartiere, wir wollen jedoch zelten und haben deshalb schon im Vorfeld einen Platz auf dem Watchman Campground reserviert, der (von Süden kommend) direkt hinter dem Eingang zum Nationalpark liegt.
Der Campground selbst ist nicht spektakulär, für Amerika typisch gibt es ausreichend Platz und eine Feuerstelle an jeder Site, aber wenig Schatten und geschotterte Stellplätze, was für Zelte nicht ganz ideal, aber okay ist. Besonders schön ist dafür die Umgebung: Wir schauen auf den imposanten Watchman, der mit seiner Felskulisse sehr markant ist.
Nachdem wir das Zelt aufgebaut haben, geht es mit dem Shuttle in den Zion Canyon hinein. Richtig gelesen, der zentrale Canyon des Zion National Park darf in den Sommermonaten ausschließlich von den (kostenlosen) Shuttle-Bussen der Parkverwaltung befahren werden! Das ist auch gut so und könnte noch in manch anderem Park von Vorteil sein, denn nur so können Staus und überfüllte Parkplätze vermieden werden.
Vom Parkeingang aus benötigt das Shuttle inkl. mehrerer Haltestellen ca. 40 Minuten bis zum Wendepunkt, dem Temple of Sinawava. Von hier aus geht es nur noch zu Fuß weiter. Der Zion Canyon beeindruckt durch seine steil und schroff aufragenden, verschieden gefärbten Felswände und imposante Berge. An diesem Abend haben wir lediglich Zeit, uns einen Überblick zu verschaffen und einen kurzen Spaziergang zu machen, dann geht es zurück zum Campground.
Und hier erleben wir, wie die untergehende Sonne die umliegenden Felsen so richtig zum Leuchten bringt. Verstärkt wird diese Pracht durch im Hintergrund liegende dunkle Gewitterwolken – ein glücklicher Moment, auch für den Hobbyfotografen in mir! Der beste Punkt zum Fotografieren des Watchman ist übrigens die Brücke über den Bach, ganz in der Nähe der Shuttle-Haltestelle des Campgrounds!
Unsere Wanderung zum Observation Point
Am nächsten Morgen stehen wir früh auf und nehmen bereits einen der ersten Shuttles, denn heute wollen wir zum Observation Point wandern. Wir wissen, dass es sich um eine anspruchsvolle Wanderung handelt, da wir auf gut 6 km immerhin 650 m Höhenunterschied überwinden müssen.
Schön finden wir den Anblick des Mondes, der sich über den Felsen zeigt, und ich (Kerstin weniger) erfreue mich auch an den zahlreichen Eidechsen, die hier leben und auf den Steinen Morgensonne tanken. Wir haben bereits ordentlich an Höhe gewonnen, an manchen Stellen ist der Weg regelrecht in die Felswand gefräst und ein Geländer ist nicht vorhanden (siehe Foto)! Schwindelfrei braucht man dennoch nicht zu sein, denn der Trail ist immer breit genug. Manchmal ertappen wir uns aber dabei, nicht zu weit außen zu laufen, sondern die Nähe der Felswand zu suchen…
Observation Point oder Angels Landing?
Welcher Trail ist der richtige für dich?
Dir mag es so wie uns und vielen anderen gehen, die den Zion National Park bereisen und die Aussicht genießen wollen, aber nicht genug Zeit mitbringen, um beide in die Höhe führenden (Berg-) Wanderungen machen zu können. Wofür entscheidest du dich also? Angels Landing oder Observation Point?
Damit du nicht genauso lange recherchieren musst wie ich, habe ich eine Infografik erstellt, die du nebenstehend findest und die dir die wichtigsten Eckpunkte für einen Vergleich zeigt.
Unsere Entscheidung
Der Trail zu Angels Landing ist sehr beliebt, dementsprechend viel los ist dort oben (ich habe gelesen, dass sich manchmal 200 Menschen auf Angels Landing aufhalten!). Viele Urlauber werden auch von der Herausforderung angezogen, das Teilstück am Abhang (man kann sich an einer Kette festhalten) gemeistert zu haben, das man zwingend passieren muss, wenn man Angels Landing erreichen will.
Wir waren hier zugegebenermaßen etwas ängstlicher, dafür hat uns die längere Strecke zum Observation Point nicht abgeschreckt. Spätestens am Ziel, als wir das tolle Panorama genießen konnten und nur 5-10 andere Menschen dort oben waren, während wir auf Angels Landing schon ca. 30 Personen sahen, wussten wir, die für uns richtige Entscheidung getroffen zu haben!
Viele weitere Sehenswürdigkeiten
Der Zion National Park hat noch viel mehr zu bieten, so gibt es z.B. auf der Strecke von Osten kommend (oder dorthin fahrend) viele einzigartige Fels- und Steinformationen, wie die Checkerboard Mesa und andere.
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Fazit
Der Zion Canyon gehört zu unseren Lieblingsparks auf dem Weg von Vegas nach Moab! Und der Trail zum Observation Point wird uns zweifellos als schweißtreibend und anstrengend, aber auch als eine der schönsten Wanderungen in den Weststaaten in Erinnerung bleiben!
Tipps
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Observation Point fand ich grandios. Das ging auch mit meiner Höhenangst (Angels Landing war ja keine Option bei mir). Und wer keine Lust hat, ganz hochzusteigen, der kann auch nur bis zum Echo Canyon gehen. Das finde ich auch lohnenswert.
Wir waren jetzt im Frühling auch dort und nachdem wir Einheimische gefragt hatten, wie das mit Wanderungen im Zion so aussieht, wurde uns vom Angels Landing abgeraten (wir sind weder schwindelfrei noch erfahrene Wanderer – haha!). Daher würden wir auch den Observation Point bevorzugen – tolle Aussicht!
Liebe Grüße, Anna & Vanessa
Hallo Anna und Vanessa,
ja die Aussicht von dort oben ist fantastisch, auch wenn der Aufstieg ziemlich schweißtreibend ist – es lohnt sich. Danke für eure Einschätzung!
Was für eine tolle Wanderung – das würde mich auch mal interessieren! Die Fotos machen Lust auf einen Besuch dort und die Infografik gefällt mir besonders gut.
Viel Grüße
Ronny
Hallo Ronny, das war die erste Infografik dieser Art auf Willkommen Fernweh und ich freue mich, dass du sie hilfreich findest. 🙂
Beide Wanderungen hatte ich letztes Jahr verpasst, wir waren nur am Upper Emerald Pool. Mein Reisebegleiter war allerdings auch nicht sonderlich wanderlustig. Und wir hatten keine Übernachtung direkt am Park eingeplant. Das wird sich beim nächsten Mal ändern. Danke für die Entscheidungshilfe – ich möchte mich hier meinem Vorredner anschließen – die Infografik ist großartig und übersichtlich gestaltet.
Gute Zeit euch beim Reisen!
Hey Chris,
es gibt so viele tolle Parks in Utah und leider kommt es immer wieder vor, dass der Zion nur für Zwischenstopps ohne Übernachtung genutzt wird – meines Erachtens zu Unrecht. Da die Wanderung einige Stunden Zeit und am besten auch frühes Aufbrechen erfordert, ist sie eigentlich nur mit Übernachtung zu machen.
Ich freue mich auch sehr über dein Feedback zur Infografik! 🙂