Ausblick 2022: Neuengland-Reise und neues Fernweh
Das Jahr 2021 ist Geschichte, wird uns 2022 endlich wieder ersehnten Reisezielen und -möglichkeiten näher bringen? Wie sind wir in 2021 gereist und wie sieht unsere Planung für 2022 aus?
Leider hat uns 2021 und gerade auch aktuell der Winter 21/22 erneut mehr Einschränkungen und Geduld abverlangt, als vor einem Jahr angenommen und im Beitrag „Fernweh 2021“ beschrieben – ganz allgemein und insbesondere mit kleinem Kind (Lundi ist jetzt 4) und auf das Reisen bezogen. Die Pandemie hat uns wirklich schon viele Nerven gekostet…
Zeit für einen kurzen Rückblick und dann vor allem einen Ausblick auf das vor uns liegende Jahr.
2021 – Norddeutschland statt Schweden
Anfang 2021 entschieden wir uns für Schweden als Ziel für unsere größere Reise, im Sommer sollte das doch hoffentlich möglich sein und wir wollten ja in Europa bleiben. Im Mai bekamen wir dann aber doch kalte Füße, teils wegen des schwedischen Sonderwegs im Umgang mit Corona, teils weil ich noch auf einen Impftermin wartete und wir Sorge vor Quarantänemaßnahmen bei Grenzübertritten hatten. Vermutlich hätte die Reise sogar ganz gut geklappt, aber wir sind sehr vorsichtig und wollten nicht riskieren, kurzfristig stornieren zu müssen und keine Alternativen mehr zu haben.
So kam die Nordsee mit dem Wattenmeer ins Spiel, ein dauerhafter Sehnsuchtsort für Kerstin. Wir stöberten, recherchierten und buchten schließlich mehrere Quartiere. Da wir uns etappenweise Richtung Norden und wieder zurück bewegen wollten, hielten wir uns nicht nur im Wangerland, sondern vorher auch im Artland und hinterher im Weserbergland bzw. Solling auf.
Abendstimmung an der Nordseeküste im Wangerland
Den Beitrag zum Waldhaus im Artland gibt es bereits und wir waren dort auch gerade erneut im Winter, um Einsamkeit, Sauna und Hot Tub zu genießen.
Ein Beitrag zur Nordsee wird folgen. Leider sind wir immer noch nicht wieder so im Schreibrhythmus angekommen wie gedacht, aber zuversichtlich für die Zukunft.
2022 – endlich wieder USA, diesmal Ostküste und Mietwagen
Washington State mit dem Truck Camper?
Schon im letzten Ausblick auf das Jahr 2021 hatten wir gehofft, in 2022 wieder nach Nordamerika reisen zu können. Zum Glück hat im September zuerst Kanada und dann im November auch die USA den „Travel Ban“ aufgehoben, aktuell ist die Einreise also wieder möglich!
Unsere ursprünglichen Pläne, mit dem Wohnmobil von Vancouver aus durch Washington State zu fahren, müssen wir leider trotzdem noch einmal verschieben. Im September/Oktober 2021 schien uns die Lage noch allzu unsicher, es war auch noch nicht abzusehen, wann eine Einreise wieder erlaubt sein würde. Hinzu kommt, dass der problemlose Grenzübertritt zwischen Kanada und den USA möglich sein muss. Da man ein gemietetes Wohnmobil in der Regel aber nicht kostenlos stornieren kann und unser Wunschgefährt, ein Truck Camper Bunk von Fraserway, ab November schon ausgebucht zu sein schien, mussten wir schweren Herzens Abschied von diesen Plänen nehmen… Aber die Route bleibt im Kopf und ist nur aufgeschoben!
Dann eben Ostküste, Neuengland-Staaten
Im Laufe des Oktobers kam ich auf den Gedanken, als Alternative zum Wohnmobil mal wieder einen Roadtrip mit dem Mietwagen zu machen – das hatten wir in Amerika zuletzt 2014 gemacht bzw. 2015 in anderer Form in Hawaii. Ein Mietwagen kann natürlich kostenlos storniert werden, und das auch bis kurz vor Anmietung.
Da wir den Westen aber weiterhin mit dem Wohnmobil erkunden wollen, kam uns die Idee mit der Ostküste. Da waren wir zusammen ja noch nie und Kerstin und ich einzeln auch nur in Städten wie New York und Washington DC oder in Florida. Mein bester Freund war schon in den Neuengland-Staaten und hat uns davon vorgeschwärmt, also fiel nach etwas Recherche die Wahl auf dieses Reiseziel. Wir werden zwar nicht im Indian Summer bzw. zur Fall Foliage, also der tollen Herbstlaubfärbung dorthin reisen können, aber im Sommer hat die Gegend bestimmt auch einiges zu bieten.
Roadtrip Feeling USA
Geschockt von den Mietwagen-Preisen
Ich hatte schon grob über eine Reiseroute nachgedacht und geschaut, was es so an Quartieren gibt, ehe mich fast der Schlag traf, als ich die Preise sah, die für die Mietwagenbuchung aufgerufen werden! Für einen Standard oder Fullsize SUV hatte ich an etwa 1500 Euro für knapp vier Wochen gedacht, nun sollte diese Fahrzeugklasse bei unserem Lieblingsvermieter Alamo zwischen 3000 und über 4000 Euro kosten! Wahnsinn! Das sind Preise, die schon ziemlich stark in Richtung einer Wohnmobilmiete gehen, aber für ein Auto nicht akzeptabel sind.
Warum ist das so?
Nun, offenbar hängt dies mit Angebot und Nachfrage, der besonderen Situation während der Pandemie und der Automobilbranche zusammen:
- Am Anfang der Pandemie sind die Buchungszahlen der Mietwagenvermieter eingebrochen und zwar nicht nur für einige Tage oder wenige Wochen, sondern für länger. In der Folge waren die Vermieter gezwungen, ihre Flotten deutlich zu verkleinern.
- Die Automobilbranche leidet schon seit einer Weile an Lieferengpässen, insbesondere durch den globalen Chipmangel können nach wie vor weniger Autos produziert werden als bestellt.
In Kombination führt das dazu, dass die Vermieter ihre Flotten aufgrund gestiegener Nachfrage wieder vergrößern wollen, dies aber viel langsamer vonstatten geht als nötig, weil zu wenige Neuwagen geliefert werden. Nach dem Aufheben der Reisebeschränkungen wollen in 2022 wieder viel mehr Menschen nach Nordamerika reisen und einen Mietwagen buchen, forciert wird dies noch durch von 2020 und 2021 verschobene Reisen, die nun 2022 durchgeführt werden sollen oder gar müssen. Diese hohe Nachfrage bei verkleinerter Mietwagenflotte hat seit 2021 die Preise durch die Decke gehen lassen…
Besonders dramatisch scheint die Situation in New York City zu sein, weshalb wir uns auch für Boston als Start der Reise entschieden haben. Mit etwas Glück und Geduld konnte ich ab Boston (Rückgabe in New York) einen Crossover SUV von Hertz Premium Cars für rund 2000 Euro (27 Miettage) ergattern (gebucht über den ADAC).
Die Flüge sind gebucht!
Im Januar haben wir dann auch die Flüge gebucht, die ja wiederum nicht kostenlos storniert werden können – die Reise muss jetzt einfach klappen! Wir sind zuversichtlich, dass sich die Corona-Lage im Sommer entspannt hat und eventuell ist Lundi dann auch bereits geimpft.
Bei den Flügen war die Situation übrigens genau umgekehrt als bei den Mietwagen und Boston teurer als New York, der Unterschied aber nicht so krass. Als guten Kompromiss haben wir nun einen Gabelflug gebucht, hin geht es nach Boston und zurück von New York aus.
Fokus der Reise: Midcoast Maine und Acadia National Park
Wir werden uns nicht lange in den Cities aufhalten, die meiste Zeit ist für die zerklüftete und schärenartige Midcoast von Maine geplant. Unbedingt dabei sein soll ein Besuch des Acadia National Park für mehrere Tage, auch wenn dort einiges los sein wird. Wir wollen einfach mal wieder das „Nationalparkgefühl“ erleben und einen Stempel in Lundis „Passport to your National Parks“ machen können.
Ursprünglich dachte ich außerdem an eine Route über die White Mountains auf dem Rückweg, aber das habe ich inzwischen gestrichen. Der Roadtrip soll einfach gut kompatibel für unsere kleine Tochter sein, deren Lieblingsbeschäftigung nicht unbedingt Autofahren ist. Außerdem wollen wir auch mal länger als nur ein oder zwei Nächte in bestimmten Quartieren bleiben und so die Fahrerei entzerren. Die gesamte Route wird rund 1000 Meilen lang sein, wobei vermutlich noch 300 bis 500 Meilen dazu kommen für Routenverläufe abseits der schnellsten Strecke und für Tagesausflüge.
Etwas Großes rückt näher: Elternzeitreise 2023
Die erste Elternzeitreise haben wir im Jahr 2018 gemacht, damals noch mit Lundi als Baby. Schon kurz danach haben wir davon angefangen zu träumen, noch eine weitere solche Reise zu machen, bevor Lundi eingeschult wird. Das wäre dann vorerst die letzte Möglichkeit, mal nicht auf die Ferien angewiesen zu sein und zum Beispiel ein weiteres Mal den Yellowstone außerhalb des Sommers zu besuchen. Der Fokus der Reise läge ansonsten auf Gegenden im Südwesten der USA, die wir noch nicht kennen und die uns im Sommer zu heiß wären, insbesondere New Mexico, Arizona und Südkalifornien. Bislang planen wir den September und Oktober als Reisezeit.
Drück uns die Daumen, dass wir gegen Ende des Jahres 2022 mit der Planung für die Elternzeitreise beginnen können, es wäre so traumhaft schön! Zwei Monate mit dem Wohnmobil durch den Südwesten… Hach! Und natürlich gäbe es wieder viel zu fotografieren und hier zu zeigen und zu berichten.
Mit dem Wohnmobil auf Elternzeitreise in den USA
Wir sind Kerstin und Klaus. Mit unserer Tochter (Lundi) reisen wir inzwischen zu dritt.
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Fazit
Das vergangene Jahr ist leider erneut anders verlaufen als geplant und hat uns einige Nerven gekostet und Sorgen gebracht, aber wir waren froh, endlich mal wieder auf Reisen gewesen zu sein.
Noch zuversichtlicher schauen wir auf 2022 und 2023: Wir werden unser Fernweh wieder ausleben und seit 2019 endlich mal wieder in Amerika sein. Auch mal die Ostküste zu erkunden ist bestimmt eine gute Sache und am Horizont lässt sich schon etwas Großes erahnen, unsere Elternzeitreise 2023!
Du bist gefragt!
Gerne würden wir in den Kommentaren lesen, wie du mit dem Reisen während der Pandemie umgegangen bist bzw. umgehen willst. Hast du schon Pläne für 2022? Was sind deine Ziele? Erzähle uns davon.
Oder hast du Fragen oder Tipps für unsere Ziele und Pläne? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!
Hi ihr zwei,
wie schön, dass es für euch dieses Jahr auch wieder in die USA geht. Das mit den horrenden Mietwagenpreisen musste ich auch schon feststellen. Normalerweise habe ich immer nur geschaut, dass ich vernünftige (und günstige) Flüge in die USA gebucht habe. Nun haben wir uns für Los Angeles entschieden, da dort die Mietwagenpreise am günstigsten waren. Juhu, wir zahlen auch nur 1.700 Euro für etwas mehr als drei Wochen.
Wünsche euch ne tolle Zeit der Vorfreude, viel Spaß bei der Planung und dann eine grandiose Zeit an der Ostküste.
Liebe Grüße
Saskia
Hi Saskia,
das ist natürlich auch eine Möglichkeit, einfach zu schauen, wo der Mietwagen nicht so teuer ist. Wir konnten ja zumindest von New York auf Boston als Start der Reise umschwenken, um den Mietwagen günstiger zu bekommen.
Und ansonsten vielen Dank für deine Wünsche, die ich gerne für eure Westküstentour zurückgebe!
Eure Pläne für Neuengland klingen großartig! Der Acadia National Park ist wirklich toll, wir durften ihn im Herbst 2016 besuchen.
Ich bin sehr gespannt, welche Abenteuer auf uns in diesem Jahr warten werden. Fix ist zwar noch nicht viel. Aber an Ideen mangelt es nicht. Und trotz Pandemie haben wir es immer irgendwie hinbekommem, ein paar schöne Trips zu machen. Wir sind also für 2022 zuversichtlich 🙂
Na dann freuen wir uns jetzt noch mehr auf den Acadia! 🙂
Schön, dass ihr euch auch eure Zuversicht bewahren konntet, das wurde uns allen ja nicht gerade leicht gemacht. Ich drücke euch die Daumen für schöne Trips in 2022!
Hallo Klaus,
da habe ich doch gleich mal ein paar Tipps für dich, wenn du in dieser geschichtsträchtigen Ecke unterwegs bist. Nach Provincetown wirst du wahrscheinlich keinen Ausflug machen, obwohl es richtig schön (und touristisch) ist.
Aber Plymouth und Umgebung https://peterstravel.de/plymouth-ma-sehenswuerdigkeiten/ solltest du dir nicht entgehen lassen.
BG, Peter
Hallo Peter,
Cape Cod wäre ein ziemlicher Umweg, weil wir ja von Boston starten und uns Richtung Norden orientieren wollen. Deshalb wird das wohl nix mit Provincetown und Plymoth, aber trotzdem danke. Statt Cape Cod wollen wir zwei Nächte am Cape Ann verbringen.
Neuengland ist toll. Wir waren dort 2018 unterwegs und total begeistert. Ich wüsche Euch ganz viel Spaß und tolle Erlebnisse!