Unterwegs am Mount Robson, dem höchsten Berg der kanadischen Rockies

von 05.07.201719 Kommentare

Aktualisiert im April 2023.

Der Mount Robson ist der höchste Berg der kanadischen Rocky Mountains (fast 4000 Meter). Er liegt nicht in einem Nationalpark, ist aber auch nicht weit von einem solchen entfernt. Die meisten Urlauber, die den Jasper National Park als Ziel oder Teil der Route haben, kommen auch am Mount Robson vorbei – aber viele legen nur einen Fotostopp ein und fahren weiter. Dabei hat der Mount Robson Provincial Park viel zu bieten, v.a. für Naturbegeisterte, Wanderer und Camper und muss sich nicht vor den Hochgebirgsarealen des benachbarten Nationalparks verstecken. Als Teil unseres Kanada-Roadtrips mit dem Wohnmobil haben wir den Mount Robson Provincial Park im Anschluss an den Aufenthalt im Jasper besucht.

Einfahrt in den Mount Robson Provincial Park
Kerstin Klaus Lundi

Über uns

Wir sind Kerstin und Klaus. Mit unserer Tochter (Lundi) reisen wir inzwischen zu dritt.
Wir lieben es die Welt zu erkunden und dir Anregungen und Tipps für deine eigene Reise zu geben!

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Anfahrt von Osten zum Visitor Center

Wir verbringen noch einige Zeit im Jasper National Park und brechen erst nachmittags Richtung Westen auf. Der Highway ist recht stark befahren, führt aber auch durch schöne Berglandschaft. Eine gute Sache ist, dass wir durch die Zeitumstellung sozusagen eine Stunde extra Zeit geschenkt bekommen.

Zeitumstellung

Der Mount Robson Provincial Park liegt in der Pacific Time Zone, der Jasper National Park aber bereits in der Mountain Zone. Wenn du vom Jasper zum Mount Robson fährst, hat der Tag also eine Stunde mehr (die Uhr wird eine Stunde zurückgestellt), wenn du vom Mount Robson nach Jasper fährst ist es umgekehrt und du verlierst eine Stunde (die Uhr wird eine Stunde vorgestellt)!

Nachmittags im Wolkenschleier – der Mount Robson
Nachmittags im Wolkenschleier – der Mount Robson

Den ersten Zwischenstopp machen wir am Visitor Center des Mount Robson Provincial Parks, in dem man neben Souvenirs v.a. hilfreiche Informationen zum Park und den Wandermöglichkeiten inkl. Zustand der Trails bekommen kann. Von hier aus hat man auch einen schönen Blick auf den Mount Robson – leider zeigt sicher Berg nicht richtig, verhüllt seine Spitze ganz verschämt in Wolken. Ich hatte schon vorher gelesen (und entsprechende Fotos in Reiseberichten gesehen), dass der Mount Robson ganz oft von Wolken umgeben ist und man wirklich Glück haben muss, ihn wolkenlos und in seiner ganzen Pracht zu sehen. Für diesen Abend ist es also noch nicht so weit…

Blick vom Campground über den Fraser River zum Mount Robson Massiv
Blick vom Campground über den Fraser River zum Mount Robson Massiv

Ein wunderbares Fleckchen, der Robson Shadows Campground

Wir machen uns auf den Weg zu unserem Campingplatz, der diesmal kein staatlicher ist und nicht direkt im Park liegt, sondern einige Kilometer südwestlich. Wir haben den Robson Shadows Campground ausgewählt, weil man laut Reiseführer (Kanada Westen) von einigen Sites aus einen direkten Blick zum Mount Robson genießen kann. Ich hatte bereits ein paar Monate im Voraus reserviert und bin gespannt, wo wir landen.

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Unsere Site im Robson Shadows Campground direkt am Fluss
Unsere Site im Robson Shadows Campground direkt am Fluss
Kerstin ist ganz entzückt und hält unseren Stellplatz für einen der schönsten der ganzen Reise und ich kann dem nicht widersprechen: Unser Tisch steht direkt an einem wilden Fluss (dem Fraser River, hier kann man auch Rafting machen) und wenn wir uns ein bisschen strecken, haben wir tatsächlich den Berg im Blick! Das Wetter ist richtig schön und so setzen wir uns erstmal in unsere Stühle, fangen an zu grillen, legen die Füße hoch und genießen den Ausblick und die Sonne.

Kinney Lake Trail – ein Highlight für Wanderer

Nach einer wunderbar ruhigen Nacht im Camper mit guter Bergluft, die durch die Fenster strömt, stehen wir am nächsten Morgen auf und sind natürlich gleich neugierig, wie der Mount Robson uns nun begrüßt. Und tatsächlich, eine seltene Ansicht: die Spitze des Mount Robson ist sichtbar, kein Wölkchen trübt das Bild! Ein imposanter Anblick. Wir haben tolles Wetter und frühstücken ausgiebig auf dem Campingplatz, der übrigens sehr schön dekoriert ist. Überall stehen alte verrostete Oldtimer, die mit Blumen geschmückt sind.

En neuer Tag und der Berg zeigt sich unverschleiert!

En neuer Tag und der Mount Robsons zeigt sich unverschleiert!

Unser Truck Camper vor der Kulisse des Mount Robson
Unser Truck Camper vor der Kulisse des Mount Robson

Icon HikingDann fahren wir zum Trailhead des Berg Lake und Kinney Lake Trail. Im Sommer sollte man hier nicht zu spät eintreffen, denn der Parkplatz füllt sich bis mittags komplett. Wir wollen wie die meisten Wanderer nur bis zum Kinney Lake wandern, denn das ist keine schwierige Tour, hin und zurück knappe 10 Kilometer mit nur moderaten Steigungen. Nach dem Zeltplatz am Kinney Lake führt der Weg aber auch als Berg Lake Trail weiter, der dann deutlich anspruchsvoller und bergiger wird.

Auf dem Highway zum Mount Robson Provincial Park, Kanada
Auf dem Highway zum Mount Robson

Der Kinney Lake Trail ist wirklich sehr schön, gehört sogar zu den schönsten Wanderungen, die wir auf unserer Kanada-Reise gemacht haben. Allein dafür lohnt ein längerer Zwischenstopp im Mount Robson Provincial Park! Auf insgesamt 10 km müssen wir nur gut 100 Höhenmeter bewältigen, man bewegt sich praktisch immer entlang des Robson River auf den Mount Robson zu. Als wir loslaufen, sehen wir, dass sich gerade kleine Wölkchen an der Spitze des Mount Robson bilden. Das liegt am Schnee, der bei Sonneneinstrahlung verdunstet und die Wölkchen bildet. Der Berg ist auch deshalb so beeindruckend, weil er so massig ist und die umgebenden Berge deutlich niedriger.

Die schneebedeckte Spitze des Mount Robson
Die schneebedeckte Spitze des Mount Robson

Die Wanderung führt durch einen Wald mit dicken und hohen Rotzedern, der Boden ist dicht mit Moosen und Farnen bedeckt. Am Kinney Lake angekommen sollte man nicht sofort umdrehen, sondern über die Brücke und im weiteren Verlauf etwas den Hang hinauf gehen, denn dort befindet sich eine Rastmöglichkeit mit Bank direkt oberhalb des Sees. Von hier hat man wieder eine tolle Aussicht und ein weiterer Berg spiegelt sich herrlich im klaren, stillen und türkisfarbenen Wasser.

Aussicht auf den Bergsee Kinney Lake
Aussicht auf den Bergsee Kinney Lake

Nachdem wir die mitgebrachten Sandwiches verspeist und die Aussicht ausreichend genossen haben, kehren wir um und gehen denselben Weg zurück zum Trailhead des Kinney Lake Trails. Inzwischen versteckt sich der Mount Robson – wie so oft – hinter einem Wolkenschleier und wir sind dankbar, ihn in seiner ganzen Pracht gesehen zu haben!

Kinney Lake Trail mit Blick auf den Mount Robson
Kinney Lake Trail mit Blick auf den Mount Robson
Icon Campground 256

Camping

Der Robson Shadows Campground war ein privat betriebener Campground außerhalb des Mount Robson Provincial Parks, der zur Mount Robson Lodge gehörte. Leider bieten die Betreiber derzeit (Stand April 2023) keine Campingmöglichkeiten mehr an, sondern nur noch Lodge und Cabins (siehe rechts).

Icon Farm House 256

Lodge

Neben dem Campground gibt es auch die Mount Robson Lodge und mehrere Cabins, die für alle Nicht-Camper interessant sein könnten, da man sich wirklich relativ nahe am Park befindet und eine tolle Sicht auf den Berg hat. Eigene Erfahrungen zu den Zimmern/Cabins haben wir aber natürlich nicht.

Icon Road 256

Zeiteinteilung

Die meisten Touristen machen nur tagsüber einen Zwischenstopp, um den Mount Robson fotografieren zu können und sich im Visitor Center zu versorgen. Die Wanderung auf dem Kinney Lake Trail benötigt auch nicht mehr als 3-4 Stunden. Da sich der Parkplatz am Trailhead aber schnell füllt und die Chance, den massigen Mount Robson ganz ohne Wolkenschleier zu sehen, morgens am größten ist, empfehle ich eine Übernachtung einzubauen.

Fazit

Der Mount Robson Provincial Park lohnt nicht nur für einen Zwischenstopp, sondern auch eine Übernachtung! Die wirklich leichte Wanderung am Kinney Lake Trail ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Der Mount Robson selbst ist wirklich beeindruckend und an den Campground denken wir ebenfalls gerne zurück, da er zu den schönsten unserer Reise gehörte.

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