Unterwegs am Mount Robson, dem höchsten Berg der kanadischen Rockies
Aktualisiert im April 2023.
Der Mount Robson ist der höchste Berg der kanadischen Rocky Mountains (fast 4000 Meter). Er liegt nicht in einem Nationalpark, ist aber auch nicht weit von einem solchen entfernt. Die meisten Urlauber, die den Jasper National Park als Ziel oder Teil der Route haben, kommen auch am Mount Robson vorbei – aber viele legen nur einen Fotostopp ein und fahren weiter. Dabei hat der Mount Robson Provincial Park viel zu bieten, v.a. für Naturbegeisterte, Wanderer und Camper und muss sich nicht vor den Hochgebirgsarealen des benachbarten Nationalparks verstecken. Als Teil unseres Kanada-Roadtrips mit dem Wohnmobil haben wir den Mount Robson Provincial Park im Anschluss an den Aufenthalt im Jasper besucht.
Über uns
Wir sind Kerstin und Klaus. Mit unserer Tochter (Lundi) reisen wir inzwischen zu dritt.
Wir lieben es die Welt zu erkunden und dir Anregungen und Tipps für deine eigene Reise zu geben!
Anfahrt von Osten zum Visitor Center
Wir verbringen noch einige Zeit im Jasper National Park und brechen erst nachmittags Richtung Westen auf. Der Highway ist recht stark befahren, führt aber auch durch schöne Berglandschaft. Eine gute Sache ist, dass wir durch die Zeitumstellung sozusagen eine Stunde extra Zeit geschenkt bekommen.
Zeitumstellung
Der Mount Robson Provincial Park liegt in der Pacific Time Zone, der Jasper National Park aber bereits in der Mountain Zone. Wenn du vom Jasper zum Mount Robson fährst, hat der Tag also eine Stunde mehr (die Uhr wird eine Stunde zurückgestellt), wenn du vom Mount Robson nach Jasper fährst ist es umgekehrt und du verlierst eine Stunde (die Uhr wird eine Stunde vorgestellt)!
Den ersten Zwischenstopp machen wir am Visitor Center des Mount Robson Provincial Parks, in dem man neben Souvenirs v.a. hilfreiche Informationen zum Park und den Wandermöglichkeiten inkl. Zustand der Trails bekommen kann. Von hier aus hat man auch einen schönen Blick auf den Mount Robson – leider zeigt sicher Berg nicht richtig, verhüllt seine Spitze ganz verschämt in Wolken. Ich hatte schon vorher gelesen (und entsprechende Fotos in Reiseberichten gesehen), dass der Mount Robson ganz oft von Wolken umgeben ist und man wirklich Glück haben muss, ihn wolkenlos und in seiner ganzen Pracht zu sehen. Für diesen Abend ist es also noch nicht so weit…
Ein wunderbares Fleckchen, der Robson Shadows Campground
Wir machen uns auf den Weg zu unserem Campingplatz, der diesmal kein staatlicher ist und nicht direkt im Park liegt, sondern einige Kilometer südwestlich. Wir haben den Robson Shadows Campground ausgewählt, weil man laut Reiseführer (Kanada Westen) von einigen Sites aus einen direkten Blick zum Mount Robson genießen kann. Ich hatte bereits ein paar Monate im Voraus reserviert und bin gespannt, wo wir landen.
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Kinney Lake Trail – ein Highlight für Wanderer
Nach einer wunderbar ruhigen Nacht im Camper mit guter Bergluft, die durch die Fenster strömt, stehen wir am nächsten Morgen auf und sind natürlich gleich neugierig, wie der Mount Robson uns nun begrüßt. Und tatsächlich, eine seltene Ansicht: die Spitze des Mount Robson ist sichtbar, kein Wölkchen trübt das Bild! Ein imposanter Anblick. Wir haben tolles Wetter und frühstücken ausgiebig auf dem Campingplatz, der übrigens sehr schön dekoriert ist. Überall stehen alte verrostete Oldtimer, die mit Blumen geschmückt sind.
En neuer Tag und der Mount Robsons zeigt sich unverschleiert!
Dann fahren wir zum Trailhead des Berg Lake und Kinney Lake Trail. Im Sommer sollte man hier nicht zu spät eintreffen, denn der Parkplatz füllt sich bis mittags komplett. Wir wollen wie die meisten Wanderer nur bis zum Kinney Lake wandern, denn das ist keine schwierige Tour, hin und zurück knappe 10 Kilometer mit nur moderaten Steigungen. Nach dem Zeltplatz am Kinney Lake führt der Weg aber auch als Berg Lake Trail weiter, der dann deutlich anspruchsvoller und bergiger wird.
Der Kinney Lake Trail ist wirklich sehr schön, gehört sogar zu den schönsten Wanderungen, die wir auf unserer Kanada-Reise gemacht haben. Allein dafür lohnt ein längerer Zwischenstopp im Mount Robson Provincial Park! Auf insgesamt 10 km müssen wir nur gut 100 Höhenmeter bewältigen, man bewegt sich praktisch immer entlang des Robson River auf den Mount Robson zu. Als wir loslaufen, sehen wir, dass sich gerade kleine Wölkchen an der Spitze des Mount Robson bilden. Das liegt am Schnee, der bei Sonneneinstrahlung verdunstet und die Wölkchen bildet. Der Berg ist auch deshalb so beeindruckend, weil er so massig ist und die umgebenden Berge deutlich niedriger.
Die Wanderung führt durch einen Wald mit dicken und hohen Rotzedern, der Boden ist dicht mit Moosen und Farnen bedeckt. Am Kinney Lake angekommen sollte man nicht sofort umdrehen, sondern über die Brücke und im weiteren Verlauf etwas den Hang hinauf gehen, denn dort befindet sich eine Rastmöglichkeit mit Bank direkt oberhalb des Sees. Von hier hat man wieder eine tolle Aussicht und ein weiterer Berg spiegelt sich herrlich im klaren, stillen und türkisfarbenen Wasser.
Nachdem wir die mitgebrachten Sandwiches verspeist und die Aussicht ausreichend genossen haben, kehren wir um und gehen denselben Weg zurück zum Trailhead des Kinney Lake Trails. Inzwischen versteckt sich der Mount Robson – wie so oft – hinter einem Wolkenschleier und wir sind dankbar, ihn in seiner ganzen Pracht gesehen zu haben!
Fazit
Der Mount Robson Provincial Park lohnt nicht nur für einen Zwischenstopp, sondern auch eine Übernachtung! Die wirklich leichte Wanderung am Kinney Lake Trail ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Der Mount Robson selbst ist wirklich beeindruckend und an den Campground denken wir ebenfalls gerne zurück, da er zu den schönsten unserer Reise gehörte.
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Hallo Ihr Lieben,
ein wirklich schöner Bericht über den Mt. Robson Prov. Park! Und was für ein Glück: Bei der Anfahrt über den Yellowhead Hwy. #16 der Mount Robson-Gipfel „cloudless“!!! Ein wirkliches seltenes Fotografenglück! Auch wirklich visuell schöne Fotos vom Kinney Lake mit dem Cinnamon Peak und dem vergletscherten Mount Whitehorn im Hintergrund, wäre was für einen West-Kanada-Kalender oder Reiseführer!
Den Berg Lake Trail haben wir im Jahr 2004 „abgearbeitet“. Unser Plan damals war, mind. 2-3 Tage in der Region zu verweilen und opt. noch den Snowbird Pass oder die Mumm Basin Traverse mit einzubauen. Bei der Übernachtung am oberen Emporer Campground hat aber ein derartiges Unwetter mit Schnee und Eisregen eingesetzt, dass es auch auf Anraten der Park-Wardens in der dortigen Wilderness-Cabin zu riskant gewesen wäre, die Route unter diesen unwirtlichen Wetterbedingungen weiter fortzusetzen – also Abbruch und völlig durchnässt und durchfroren Rückkehr zum Trailhead 2,2 km nördlich des Visitors Info Center. Aber der Berg Lake Trail ist nach wie vor noch auf unserer to do-Liste vermerkt! Wir planen ihn definitiv bei unserem nächsten Jasper-Aufenthalt erneut anzugehen!
Weiter so – schöne Erinnerungen mit sehr dezidierten und informativen Infos!
„Bärige Grüße“
Udo Lefherz
Hallo Udo und danke für deine Komplimente, das freut uns! 🙂 Der Berg Lake Trail wäre uns wohl eine Nummer zu heftig, aber es muss eine herausragende Wanderung sein und ein tolles Gefühl, alle Widrigkeiten zu meistern.
Bärige Grüße zurück!
Wie sieht es denn abends aus ? Ist der Mt Robson auch beim Sonnenuntergang noch bewölkt gewesen?
Bei all den Orten, wo ich gerne übernachten würde, müsste ich für die Strecke von Vancouver nach Calgary locker 2 Monate einplanen 😉 Ich wünschte schon fast, es wäre jetzt schon Herbst 2018, dann würde es endlich losgehen.
Danke auf jeden Fall für den tollen Bericht und die schönen Bilder. Ich liebe Kanada.
VG, Schwerti
Hallo Schwerti,
die Frage kann man (auch Frau) nicht zielführend beantworten! Grundregel: Die Gipfelregion des Mount Robson ist an zwei von drei Tagen in Wolken gehüllt. Klaus hat ja eine wetter-geologischen Erklärung richtig beschrieben.
Darüber hinaus ist zu bedenken, dass der Mount Robson mit 3.954 m ü.N.N. unmittelbar der höchste Punkt an der Westflanke der kanadischen Rockies ist und die Tiefdruckgebiete die quasi „ungebremst“ aus den Cariboo Mountains und dem Fraser River Valley heranrauschen sich am Mount Robson Massiv „aufhängen“ und dort in massiven Niederschlägen (Regen, Schnee, Hagel etc. pp.) auch im Hochsommer an der Westflanke des Bergmassivs niedergehen. Insofern gibt es eigentlich keine definitive Aussage dazu, ob und wann der Gipfelbereich des sog. „cloud capped-Mountain“ garantiert wolkenfrei ist. Manchmal zieht sich der Gipfel innerhalb von wenigen Minuten zu (vgl. klimatische Bedingungen am Denali/Mount McKinley in Alaska oder am Kilimandscharo/Tansania), deren Lage ähnlich exponiert ist!
„Bärige Grüße“
Udo
Lieber Udo,
ich hatte ja auch nicht gefragt, ob Klaus mir eine Wetter-Garantie geben kann. Wie sich Wetter an Bergmassiven dieser Höhe verhält, kann ich mir ungefähr vorstellen. Danke Dir für Deine umfangreiche Erklärung. Ich wollte lediglich wissen, wie es bei ihnen war, als sie dort waren. Letztendlich muss ich eh das nehmen, was ich kriege, wenn ich da bin.
@ Klaus: Danke Dir. Das wollte ich wissen. Vielleicht habe ich ja Glück. Da ich noch keine genaue Route geplant habe, weiss ich noch nicht, ob ich in der Nähe übernachten werde.
Wir hatten natürlich Glück! Jedenfalls kann ich dir eine Übernachtung nur empfehlen, weiß aber auch, wie schwierig es manchmal sein kann, sich bei vielen schönen Optionen für eine bestimmte Route und damit verbunden für Übernachtungsmöglichkeiten zu entscheiden und Prioritäten zu setzen.
Wie Udo schon geschrieben hat, ist das schwer zu sagen, aber ich meine gelesen zu haben, das man morgens bessere Chancen hat als abends. Bei unserem Besuch war es jedenfalls so: Wir sind nachmittags angekommen und bis abends war die Gipfelregion immer in Wolken gehüllt. Erst am nächsten Morgen hatten wir die tolle Sicht wie auf den Fotos! 🙂
Einfach schön Eure Berichte zu lesen, wenn man momentan selbst nicht die Möglichkeit hat nach Kanada zu kommen….Danke 🙂
Gerne, und wir haben für deinen lieben Kommentar zu danken, Daniel! 🙂
Einfach wunderschöne Fotos. Kanada ist ein absolutes Traumziel und steht ganz weit oben auf meiner Löffelliste. Leider ist es auch nicht ganz günstig, deshalb muss es noch einen Augenblick warten.
Herzlich,
Anna
Danke dir, Anna! Ein günstiges Reiseziel ist Kanada nicht wirklich, das stimmt, aber auch dort gibt es durchaus Möglichkeiten, zu sparen. Außerhalb der Hochsaison (Juli/August) verreisen wäre eine Möglichkeit oder im Sommer einige Zeltnächte einstreuen. Ein Wohnmobil, so wie wir es benutzt haben, passt meines Erachtens zwar perfekt zu Kanada, entlastet aber nicht die Reisekasse. Wobei es außerhalb der Saison manchmal auch gute Angebote gibt.
Hallo Klaus, hallo Kerstin,
zunächst einmal meine Frage: Wisst ihr ab wann man eine Site im Robson Shadows Campground reservieren kann? Momentan funktioniert der Link zu dem Formular auf der Homepage nicht. Ich bin nämlich ganz angetan von eurer Beschreibung und möchte dort unbedingt auch eine Nacht verbringen.
Abgesehen von meiner Frage möchte ich euch noch sagen, wie sehr ich es genossen habe eure Berichte über Kanada zu lesen. Das hat meine Vorfreude gleich noch mehr gesteigert. Ihr habt das alles wirklich schön geschildert und es sind tolle Tipps dabei – wie eben dieser Campground.
Liebe Grüße,
Anne
Hallo Anne,
normalerweise sollte man jetzt schon reservieren können. Mit dem Online-Formular hatte ich allerdings auch Probleme, es hat zwar funktioniert, aber ich bekam keine Bestätigung. Etwas später habe ich einfach eine E-Mail geschrieben und bekam dann auch eine Antwort und Bestätigung. Bitte versuche es doch mal so, also eine E-Mail schreiben, die Adresse ist auch auf der Homepage zu finden.
Und dann vielen Dank für deine lieben Worte, wir freuen uns sehr, dass dir unsere Artikel so gefallen. Das gibt auch Motivation für die Zukunft! 🙂
Liebe Grüße, Klaus
Hallo Klaus,
vielen Dank für deine schnelle und hilfreiche Antwort. Eine e-Mail habe ich schon verfasst, allerdings bisher ohne Rückmeldung. Ich werde aber noch eine zweite e-Mail hinterher schicken und ansonsten auf gut Glück versuchen einen Platz zu bekommen. Falls das nicht klappen sollte, wäre das auf jeden Fall ein guter Grund um noch mal wieder zu kommen 😉
Hab etwas Geduld, bei denen ist wahrscheinlich noch winterbedingt Pause… 😉 Kann einige Tage dauern, bis eine Antwort kommt. Ich hatte die endgültige Bestätigung auch erst im April.
Hallo Klaus,
ihr hatte ja mächtig Glück, tolle Bilder vom Mt. Robson. Uns war das Wetter nicht so gewogen, wir hatten die meiste Zeit Wolken, so dass auch der Mt. Robson verschleiert blieb. Wir waren übrigens auf dem CG gegenüber, dem Robson Meadows, da der am Fluss schon zu hatte.
Aber auch der Meadows ist sehr schön, liegt im Wald und ist ruhig.
Wir sind den Trail bis zur Hängebrücke am 2. Wilderness CG gelaufen (Whitehorn), was für fitte Leute auch gut an einem Tag machbar ist (ab Visitor Center gesamt 25km und ca. 250hm).
Ein Traum die Gegend dort oben, beim nächsten Mal nehmen wir auch Zelt, etc. für den Berg Lake Trail mit.
Liebe Grüße
Carla
Hallo Carla,
ja ich hatte im Vorfeld unserer Reise auch gelesen, dass man nicht zu große Hoffnungen darauf haben soll, den Berg komplett sehen zu können. Dementsprechend froh waren wir dann auch. 🙂
Gut zu lesen, dass auch der Robson Meadows Campground eine Empfehlung ist! Dieser liegt dann auch innerhalb des Provincial Parks.
Liebe Grüße
Klaus
Hallo Ihr Lieben,
ich war vor 4 Jahren dort. Das Fernweh plagt gerade und ich bin zufällig heute auf Eure Seite gestoßen Wir hatten herrlichstes Wetter. Es war gigantisch. Den Augenblick als ich den 1. traumhaften Blick auf den See hatte werde ich nie vergessen. Unbeschreiblich. Das Einzigste Manko waren die Mücken. Trotz der Hitze mussten wir unsere Jacken anlassen. Aber es war so traumhaft, dass dies wirklich „Jammern auf hohen Niveau “ ist. Ich wünsche Euch noch viele schöne Reisen. Herzliche Grüße aus dem Schwarzwald
Hallo Dagmar, vielen Dank für deinen lieben Kommentar und die Wünsche! 🙂 Wir waren im Sommer am Mount Robson und hatten glücklicherweise keine Probleme mit Mücken. Ja, es gab ein paar, war aber nicht der Rede wert und hat uns nicht eingeschränkt, wir waren mit kurzen Hosen und T-Shirt unterwegs; – so unterschiedlich kann das sein. Aber du erinnerst dich ja trotzdem gerne zurück!
Viele Grüße und dir ebenfalls weiter schöne Reisen!