Glücksfall Lake O’Hara – die Rockies so wie früher erleben
Wie muss es früher wohl in den kanadischen Rocky Mountains gewesen sein, z.B. im Sommer am Lake Louise oder Emerald Lake, als diese heutigen Hotspots noch nicht täglich scharenweise von Menschen mit PKW und Tourbussen aufgesucht wurden?
Am Lake O’Hara im Yoho National Park konnte diese Stimmung konserviert werden, weil dieses Kleinod nur von einem Shuttlebus angefahren wird, um Tagesbesucher zum See zu transportieren. Wir gehörten zu den Glücklichen, wollen davon berichten und dir erklären, wie du selbst in den Genuss kommen kannst. Also der Reihe nach:
11 km Schotterstraße zum Lake O’Hara – nur mit dem Bus oder zu Fuß
Bei der Planung unserer Kanada-Reise hatte ich zwar schon vom Lake O’Hara und dem Shuttle-Bus gelesen, so richtig klar geworden ist mir die Situation aber erst beim Lesen eines Berichts über die hohe Nachfrage für die wenigen reservierbaren Plätze. Ich hatte Blut geleckt, wollte es unbedingt schaffen, uns einen Platz im Bus zu sichern.
Der See liegt im Yoho Nationalpark, mitten in den Rocky Mountains und dort gibt es nach wie vor keine asphaltierte Straße. Der einzige Zubringer ist eine Gravel oder Dirt Road, die wir nur als breiteren Waldweg bezeichnen würden. Der Weg ist 11 km lang, führt vom Trans Canada Highway zum See und ist für öffentlichen Verkehr gesperrt.
Grundsätzlich gibt es für Tagesbesucher nur zwei Möglichkeiten, zum Lake O’Hara zu gelangen:
- Einen Shuttle-Bus nehmen. Plätze sind reservierbar, aber heiß begehrt und im Nu ausgebucht (Details am Ende des Beitrags). Man kann auch versuchen, vor Abfahrt am Parkplatz zu erscheinen und darauf zu hoffen, dass jemand seine Reservierung verfallen lässt – die Chancen sind eher gering. Es fahren nur 2 Busse pro Vormittag.
- Zu Fuß vom Parkplatz am TCH bis zum See wandern. Das sind 11 km auf derselben Strecke, die der Bus fährt. Die wirklich schönen Routen beginnen aber erst am See und dann hat man schon 11 km in den Beinen…
Die Rückfahrt mit dem Bus kann nicht reserviert werden, er fährt mehrmals nachmittags zurück und nimmt dann auch diejenigen mit, die den Hinweg gewandert sind.
Bei einer Übernachtung in der Lake O’Hara Lodge oder auf dem Einfach-Campground wirst du zwar ohne Reservierung mitgenommen, aber die Lodge ist auch sehr, sehr teuer.
Lake O'Hara
Lake Oesa
Le Relais
Lake O'Hara Parkplatz
Emerald Lake
Natural Bridge
Eine abenteuerliche Fahrt zum See
Wir stehen sehr früh auf, denn wir müssen noch von unserem Quartier bei Banff bis zum Treffpunkt am Parkplatz des TCH im Yoho fahren – nicht gerade um die Ecke. Am Vorabend haben wir uns schon Lunchpakete gepackt und alles zurechtgelegt, damit wir auch wirklich zeitig loskommen.
Leider regnet es zunächst und ist ziemlich kalt. Nicht gerade das ideale Wanderwetter, die letzten Tage war es viel besser, aber so ist das eben mit Reservierungen – wir können uns glücklich schätzen, überhaupt einen Platz bekommen zu haben.
Am Parkplatz und Trailhead zum Lake O’Hara warten schon einige andere Urlauber – wir sind etwas spät dran, aber noch rechtzeitig. Beim Shuttle handelt es sich tatsächlich um einen typischen, gelben amerikanischen Schulbus, den wir wahrscheinlich alle aus dem Fernsehen kennen – außen hui, innen pfui. Die Sitzbänke sind für Kinder ausgelegt, haben praktisch keine Beinfreiheit, aber wir kommen klar, denn es werden viel weniger Menschen transportiert, als eigentlich Platz hätten.
Eine Erfahrung der besonderen Art ist die Fahrt selbst: Die kleine Schotterstraße wartet mit etlichen Schlaglöchern, Kurven, Steigungen und Gefällen auf, die der Fahrer routiniert, aber ruppig meistert – hat dieser Bus überhaupt eine Federung? Man könnte meinen, irgendwann bricht die Achse.
Der Weg führt hauptsächlich durch Wald, keine besonders attraktive Strecke für die, die sich zu Fuß auf den Weg gemacht haben. Da wir nur langsam vorankommen, brauchen wir eine knappe halbe Stunde bis zur Endstation bei „Le Relais“, einer Schutzhütte.

Viele tolle Trails für alle Schwierigkeitsgrade
Nun sind wir zwar da, aber das Wetter spielt noch nicht so richtig mit… Es gießt inzwischen in Strömen und wir stellen uns noch etwas unter und warten, ob es nicht besser wird. Von den hohen Bergen um uns herum sehen wir kaum etwas, da die Wolken so tief hängen.
Dann lässt der Regen zum Glück nach. Wir machen uns auf den Weg, noch ein paar Schritte, dann liegt er vor uns: Der Lake O’Hara. Okay, im Sonnenschein würde seine türkisblaue Farbe bestimmt noch eindrucksvoller schimmern, aber wir können es auch so schon erahnen.

Die Hauptattraktion ist nicht nur der See selbst, sondern das ganze Gebiet mit weiteren, kleineren und teils von Gletscherwasser gespeisten Seen auf höher gelegenen Plateaus und die benachbarten Berge. Das alles wird von mehreren Trails erschlossen, die zu den schönsten Wanderungen in den ganzen kanadischen Rockies zählen.
Die einfachste Tour besteht aus einer simplen Umrundung des Lake O’Hara (2,8 km), weitgehend flach und am Ufer entlang – aber eben auch nicht mit der schönen Aussicht von weiter oben. Da mich auch die Hochplateaus reizen, habe ich für uns die folgende Route zusammengestellt: Vom Lake O’Hara zum Lake Oesa, von dort über einen schmalen Bergpfad über Yukness Ledges zum Opabin Plateau und dann wieder zurück zum Lake O’Hara. Insgesamt gut 10 km Strecke mit einiger Höhendifferenz, weshalb ich sechs Stunden eingeplant habe.
Doch leider kommt es anders:
Nach den ersten paar hundert Metern am Seeufer entlang beginnt der Aufstieg Richtung Lake Oesa. Als wir schon einiges an Höhe gewonnen haben, kommen uns zwei Wanderer entgegen, die wir auch schon im Bus gesehen haben, aber irgendetwas scheint nicht zu stimmen. Sie erzählen uns, dass es weiter oberhalb durch den Regen sehr rutschig geworden ist und die Frau stürzte. Sie hat sich offenbar das Handgelenk gebrochen und die beiden gehen zurück zur Bushaltestelle.
Hmm, so ein Mist! Wollen wir es unter diesen Umständen wagen? Die beiden sahen wie routinierte Wanderer aus, waren gut ausgerüstet, mit richtigen Wanderschuhen. Wir wollen es nicht darauf ankommen lassen und beschließen, lieber umzukehren. Wir trösten uns damit, noch ein paar Fotos schießen zu können, wir sind ja schon ein Stück oberhalb des Sees. Dann steigen wir wieder hinunter.
Weiter rund um den See
Nun halten wir uns einfach an die gemütliche Runde um den See. Das Wetter wird langsam besser und es gibt auch hier einiges zu sehen: Wasserfälle und Bäche, die sich in den See ergießen, ein donnernder Geröllabgang in der Ferne, eine wenig scheue Wasseramsel am Ufer. Und uns fällt auf, wie wunderbar klar das kalte Seewasser ist.

Beim Wandern sehen wir nur wenige Menschen, die sich ebenfalls auf den Weg gemacht haben, meistens sind wir allein. Und das fühlt sich großartig an, auch wenn man natürlich immer etwas auf der Hut sein muss, weil es hier auch Grizzlies gibt, die wir lieber nur aus sicherer Entfernung oder noch besser vom Auto aus sehen wollen. Aber wir bekommen einen Eindruck davon, wie es ein paar Jahrzehnte früher auch an anderen Seen im Banff und Jasper Nationalpark gewesen sein muss – keine Busladungen an Menschen, keine Selfie-Sticks – sondern Stille, nur die Klänge der Natur.
Was für ein Glück, dass die Nationalparkverwaltung diesen Zustand am Lake O’Hara weitgehend bewahrt hat!
Gemütlichkeit im „Le Relais“
Da wir nun ja weitgehend flach am Seeufer entlang gewandert sind, konnte uns dabei auch nicht wirklich warm werden. Wir sind also froh, uns nun in die beheizte und bewirtschaftete Schutzhütte „Le Relais Day Shelter“ zurückziehen zu können, die vom Lake O’Hara Trails Club betrieben wird.
Dort gibt es ein paar Sitzgelegenheiten und Snacks, wir entscheiden uns für Muffins und heißen Tee. Nach dem kühlen Tagesbeginn ist der Holzofen nun unser bester Freund. Wir kommen noch mit deutschen Auswanderern ins Gespräch, die vor 35 Jahren von Gummersbach nach Kanada aufgebrochen sind, ein interessanter Austausch.
Schließlich nehmen wir mittags einen Bus zurück zum TCH. Bei einer längeren Wanderung (und besserem Wetter) hätten wir es sicherlich viel länger am schönen Lake O’Hara ausgehalten.

Kontrastprogramm: Der Emerald Lake
Da wir nun noch etwas Zeit haben geht es weiter in den Yoho National Park, Richtung Emerald Lake. Der ist zwar genauso schön wie der Lake O’Hara, aber mit dem Unterschied, dass man dort mit dem Auto hinfahren und parken kann. Es ist brechend voll mit Touristen.
Das Wetter ist inzwischen wieder schön, wir wandern ein bisschen um den Emerald Lake, wenn man ein paar Schritte von den Restaurants und Parkplätzen wegläuft, wird es auch wieder etwas ruhiger. Aber trotzdem kein Vergleich zum Vormittag.
Jetzt wissen wir es noch mehr zu schätzen, dass der Lake O´Hara ein Schutzgebiet ist, das täglich nur wenigen Menschen zugänglich gemacht wird.
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Fazit
Wir hatten zwar etwas Pech mit dem Wetter und konnten nicht den Lake Oesa und das Opabin Plateau erwandern, der Besuch des Lake O’Hara war aber trotzdem ein großartiges Erlebnis. Es ist einfach etwas Besonderes, zu einem kleinen Kreis zu gehören, die dieses schöne Fleckchen Erde zu Gesicht bekommen.
So muss es sich auch an anderen Seen in den kanadischen Rockies früher einmal angefühlt haben! 🙂
Tipps
Wie du es schaffst, einen Platz im Bus zu ergattern
Wie bereits erwähnt können Tagesbesucher nur zu Fuß (11 km Wanderung) oder mit einem Shuttle-Bus der Nationalparkverwaltung zum Lake O’Hara gelangen.
- Der Bus fährt nur 2 x täglich zum See (8:30 und 10:30 Uhr; zurück häufiger) und ist reservierbar. Früher war dies nur telefonisch möglich, aber seit 2016 funktioniert die Reservierung auch online über die offizielle Website: Zur Reservierung
- Bei „Reservation Type“ wählst du „Day Use“ aus und dann bei Park „Yoho-Lake O’Hara“.
- Reservierungen werden erst ab April angenommen, für 2017 ist das der 20. April ab 16 Uhr deutscher Zeit. Ich empfehle dringend, schon vor 16 Uhr am Rechner zu sitzen, das Wunschdatum etc. auszuwählen und möglichst sekundengenau um 16 Uhr auf „Reserve“ zu klicken!
In unserem Fall gab es schon einige Sekunden nach 16 Uhr keine freien Plätze mehr für die kompletten Monate Juli und August! Ich war in Kontakt mit einer Bekannten, die es ebenfalls punktgenau zur Öffnung des Zeitfensters versucht hat, ohne Erfolg. Es gehört also auf jeden Fall ein Quentchen Glück, aber auch eine gute Vorbereitung am Computer dazu, um schnell sein zu können.
Hast du es geschafft? Dann kannst du dich wirklich glücklich schätzen und freuen, zu den Auserwählten zu gehören.
Warst du nicht erfolgreich? Dann kannst du immer noch überlegen, ob du 30-60 Minuten vor Busabfahrt vor Ort sein willst, um auf einen „No-show“ zu spekulieren. Oder ob du die 11 km zum See zu Fuß auf dich nehmen willst.
Trails / Wanderrouten
Ein gute Übersicht mit Beschreibungen, Karten und Fotos der verschiedenen Wanderungen am Lake O’Hara gibt es auf der Seite des Lake O’Hara Trails Club.
Habe ich dich neugierig gemacht, konnte aber noch nicht alle Fragen beantworten? Oder warst du sogar schon am Lake O’Hara und hast eigene Erfahrungen?
Wie auch immer, in jedem Fall freuen wir uns über deinen Kommentar! 🙂
Und wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn doch in den sozialen Medien!
Wunderschöne Eindrücke aus dem wirklich noch unberührten Kanada! Wir waren im letzten Jahr leider ein paar Tage zu früh dort und die Strecke war noch nicht geöffnet.
Schade – aber allein das ist ein Grund nochmal in die Rockies zurückzukehren. Emerald Lake haben wir spät am Nachmittag besucht und waren zum Glück allein dort. Überhaupt ist der Saisonbeginn eine tolle Reisezeit. Auf dem Icefields Parkway waren wir fast allein unterwegs. #blokoso
Na dann solltet ihr den Lake O’Hara wirklich mal im Hinterkopf behalten. 🙂 Ich kann mir gut vorstellen, wie viel weniger zu eurer Reisezeit los gewesen sein muss. Wir sind leider auf die Ferien angewiesen. Und da gab es dann schönere Plätze als Emerald Lake und Lake Louise.
Hallo Klaus,
ihr habt immer so schöne Berichte aus den USA und Kanada – die beiden Länder hatte ich bislang als Urlaubsziele gar nicht so auf dem Schirm. Vielleicht muss ich das mal ändern 😉 Über den Banff Nationalpark hab ich jetzt nämlich schon öfter Positives gelesen… Auch wenn der sicher zu den beliebten (und daher etwas überlaufenen) Orten zählt.
Liebe Grüße
Imke
Hey Imke, das freut uns zu lesen! 🙂 Also wir lieben ja tolle Natur und Landschaften und da haben die USA und Kanada einfach unglaublich viel zu bieten. Außerdem haben wir dort unsere Vorliebe für Roadtrips und Camping entdeckt.
Klar, Banff und auch Jasper sind in den Sommermonaten teilweise überlaufen, aber neben dem hier beschriebenen Lake O’Hara gibt es auch andere Fleckchen, wo nicht zu viel los ist und wo es sehr schön ist. Siehe unsere anderen Beiträge.
Liebe Kerstin,
hallo Klaus,
mit großem Interesse habe ich Eure Reiseberichte über Kanada gelesen.
Auch uns hat seit Anfang der 2000-er-Jahre das Kanada-Fieber „erwischt“! Es ist wie eine Sucht, wer einmal da war, kommt immer wieder – unheilbar!!!
Wir das sind eine Gruppe von 4-6 Hikern, die seit Beginn des 21. Jahrhunderts die ca. 230 Trails aus dem Outdoor-Führer „Canadian Rockies Trail Guide“ von Brian Patton/Bart Robinson (Summerthought Verlag, Calgary) „abarbeiten“. Wir haben bereits eine ganze Menge der Trails „erobert“, aber sind noch genügend übrig, um ca. alle zwei Jahre (nach Auffüllung der Sparbüchsen…!) für ca. 21-24 Tage, überwiegend im Herbst nach den ersten Nachtfrösten im Hochgebirge des Backcountry der Rocky Mountains NP´s und der angrenzenden Prov. Parks für ca. 7-8-Std./tgl. per pedes unterwegs sein zu können.
Speziell die Region um den Lake O´Hara ist mehr als eine Empfehlung wert!
Nach unseren Erfahrungen eignet sich vor allem der Herbst Anfang/Ende September für Wanderer am besten. Die Haupt-Touriwelle ist dann abgeebbt und es kehrt dann auch an den Hot-Spots allmählich wieder Ruhe ein!
Tolle Seite!!!
Gruß
Udo
Hallo Udo,
danke für deinen ausführlichen Kommentar und schön zu lesen, dass ihr so richtig im Kanada-Fieber seid und meine Seite toll findet! 🙂
Ich lese auch oft, dass der September ein sehr guter Reisemonat sein soll und übernehme die Empfehlung gerne auch für andere Leser. Wir selbst sind allerdings an die Ferienzeiten gebunden und haben deshalb in der Regel nicht die Chance, den September für unsere Reisen zu nutzen.
Viel Spaß weiter auf euren tollen Reisen und auch beim Mitlesen hier!
Hallo zusammen,
ich möchte am 25.05.2018 den Lake o `Hara besuchen. Leider ist auf der NP Homepage im Moment nur eine Reservierung ab Juni 2018 verfügbar). Fährt der Bus erst ab Juni oder werden Termine für Mai 2018 erst ab dem 20.04.2018 freigeschalten?
Über eine Info wäre ich sehr dankbar.
VG Patrick
Hallo Patrick, Reservierungen für den Bus sind erst ab dem 20.04.2018 um 16 Uhr (deutscher Zeit) möglich, aber der Bus fährt auch nur zwischen 19. Juni und 4. Oktober. Also leider schlechte Nachrichten für dich, Ende Mai dürfte es noch zu winterlich in den Rockies sein, weshalb der Bustransfer dann noch nicht angeboten wird.
Zu dieser Zeit kann es auch zu weiteren Einschränkungen kommen, z.B. dass die Yoho Valley Road (zu den Takakkaw Falls) sehr wahrscheinlich noch geschlossen sein wird und die Zufahrt zum Moraine Lake oder der Bow Valley Parkway noch gesperrt sind (oder gerade erst öffnen).
Hallo Patrick,
nach meinen aktuellen Recherchen ist sowohl der Früh-Shuttle-Bus (8:30 Uhr a.m.) als auch der Shuttle-Bus um 10:30 Uhr a.m. erst ab dem 19.06.d.J. noch buchbar. Siehe nähere INFO´s unter https://reservation.pc.gc.ca/Yoho-LakeO'Hara. Wünsche viel Glück bei der Reservierung. Ggf. hilft auch in Einzelfällen ein persönliches Vorsprechen an der Nationalpark-Verwaltung in Field/B.C. Einzeltickets sind dort ggf. nur für den kommenden Tag zu erhaschen, aber Achtung: Nur der frühe Vogel fängt ein Ticket…! Wir hatten im vergangenen Jahr wenig Glück: Die gesamte Bus-Saison war bereits am 20.04. über das Internet ausgebucht. Hoffentlich hast Du mehr Glück, es lohnt sich!
Bärige Grüße
Udo
Mit Begeisterung habe ich Euren Blog gelesen! Erst einmal Danke für diesen tollen Bericht und Eure Tipps.
Ich war Anfang Oktober 2003 schon einmal im Yoho NP und habe damals in Fields bei der Park Verwaltung für den kommenden Tag noch Karten für den Bus zum Lake O‘ Hara ergattert. Ich bin mit dem ersten Bus gefahren, zuerst bis zum Lake Mc Arthur gewandert, dann entlang des Lake O‘ Hara Circuit Trails noch ein ganzes Stück auf dem Wanderweg Richtung Lake Oesa gewandert, bis es Zeit wurde abzubrechen um den letzten Shuttle noch zu erreichen.
Damit habe ich quasi jede Minute ausgenutzt, es war ganz schön anstrengend, aber ich kann es nur empfehlen. In dieses wunderschöne Fleckchen „ Erde“ habe ich mich regelrecht verliebt. Dorthin wollte ich unbedingt noch einmal.
Nun ist es soweit, im September geht es wieder in die Rockies. Über Euren Blog habe ich von der nun möglichen Onlinebuchung erfahren und mich sofort dran gesetzt. Leider, leider, ist die komplette Saison bis zum letzten Tag „ unavailable“ . also bedeutet das wohl auf Stornierungen zu hoffen. Drückt uns die Daumen! Solltet Ihr noch andere Tips oder Ideen habe würde ich mich sehr freuen!
LG Iris
Hallo Iris und danke für deine schöne Geschichte! Ich wünsche dir auf jeden Fall sehr, dass du dein Lake O’Hara Erlebnis wiederholen kannst.
Ohne die Reservierung wird es natürlich nicht leicht. Ich kann dir nur raten, was du wahrscheinlich sowieso schon weißt: Schaue regelmäßig auf der Reservierungs-Website nach, ob jemand storniert hat und plötzlich wieder Plätze verfügbar sind. Sollte das nicht klappen, dann kannst du „auf gut Glück“ zum Parkplatz fahren, denn vielleicht erscheint jemand nicht zum Termin und du kannst doch noch in den Bus. Als letzte Option bleibt immer noch, die Strecke zum Lake O’Hara zu wandern, auch wenn das einige Kilometer sind. Zurück nimmt dich der Bus ja immer mit.
Viel Glück und eine wundervolle Reise!
Hallo Ihr lieben „Canadian-Freaks“,
auch auf die Gefahr hin, das jetzt schnell wieder viele in den schon als gewöhnlich zu bezeichnenden Shit-Storm zu verfallen drohen, scheint doch die häufige Nachfrage zur Lake O´Hara-Erreichbarkeit Anlass zu geben, hier noch einmal eine allg. Klarstellung zum Besuch der Lake O´Hara-Region aus eigener Erfahrung zu rekapitulieren: Die Shuttle-Bus-Plätze zum Lake O´Hara (außer für die vorgebuchten Gäste der Lake O´Hara-Guest-Lodge und der Elisabeth-Parker-Hut!) werden seit einigen Jahren ca. um den 20.04. ab Punkt 16:oo MESZ!!! der lfd. Wander-Saison im Internet über die Homepage der Yoho-Nationalpark-Verwaltung f.d. Bus-Saison Mitte Juni – Anfang Oktober vergeben. Und wer sich dann eben zu spät „eingenetzt“ hat, den bestraft „das Leben“. Auch die, die sich zwar früh genug eingeklickt haben, dann aber keinen GC-Code (Online-Bezahl-System) für die Gebühren-Abbuchung angeben können, haben auch Pech gehabt…☹! Also, diesen GC-Code unbedingt früh genug vorab „besorgen“, denn andere warten nur darauf, wenn man wieder aus dem System heraus muss!!! Wer es dann endlich geschafft hat, der kann dann somit kld.-tgl. 6-Wander-Busplätze pro Shuttle-Bus (um 08.30 Uhr und 10.00 Uhr Pacific-Mountain-Standard-Time!!!) in diese einzigartige Wanderregion „ergattern“. Ja, vereinzelt kann es auch gelingen bspw. an „Schlecht-Wetter-Tagen“ oder bei Karten-Besitzern die aus B.C. anreisen und wegen der Zeitumstellung den Bus verpasst haben, den einen oder anderen Busplatz noch vor Ort generieren zu können….! Diese Variante birgt vor allem für den zweiten 10:00 Uhr Shuttle-Bus das Risiko, dass man (auch Frau!) erst relativ spät oder aber gar nicht zum Lake O´Hara gelangt. In all den langen Jahren haben wir auf diese Weise noch nie einen Bus-Platz ergattern können… ☹. D.h., um diesem „Stress“ wortwörtlich aus dem Weg zu gehen, sind wir bisher immer die für Wanderer wenig inspirierende „Lake O´Hara Access-Road“ 11 km lange mit ca. 435 Hm entlang des Cataract-Brook zum Lake O´Hara Nord-Westufer in aller Herrgotts-Frühe hinaufgewandert. Bei Sonnenaufgang und schönem Wetter für Foto-Shooter ein visuell beeindruckendes Erlebnis. Gut, auch bei optimalen Laufbedingungen „vergehen“ somit schnell ca. 2-1/2 Std. bis ins Hinterland, die einem dann am eigentlichen Wanderziel im Zeitfenster ggf. fehlen können…! Und seit Euch sicher: Die Shuttle-Busse halten für Wanderer definitiv nicht, auch wenn diese selten voll besetzt sind!!! Aus eigener Erfahrung haben wir aber auf diese Weise sowohl die gesamte Alpine-Circuit-Route (11,3 km, ca. 900 Hm zusätzlich) als auch den Odaray Plateau-/Prospect Trail mit einem Abstecher zum Lake McArthur auf dem Rückweg über den McArthur-Pass problemlos in einer Tages-Tour „abarbeiten“ können. Alle anderen Wanderziele um den Lake O´Hara (Oesa Lake, Opabin Plateau, Shaffer Lake, Big Larches Trail etc. pp.) sind nach unserer Erfahrung eh´ mit weniger Zeitaufwand gut „erwanderbar“. Wir jedenfalls hatten immer noch hinreichend „Zeitreserven“, um den letzten Shuttle-Bus zurück zum Parkplatz am TCH #1 erwischen zu können. Ggf. empfiehlt es sich, die Bus-Tickets bereits bei der Ankunft am Morgen im „Le Relais-Day-Shelter“ zu erwerben. Dann muss man (wieder auch Frau!) nur noch pünktlich zurück (Hoch-Sommer: 06.30 p.m. letzter Bustransfer!) am Bushaltepunkt unterhalb des Le Relais-Kiosk ankommen. Der Busfahrer (häufig auch Fahrerin!!!) ist jedenfalls pünktlich dort!
Alles in Allem: Die Lake-O´Hara-Region und dazu gehört für mich auch das Duchesnay-Basin mit Linda Lake und den Morning Glory Lakes ist ein einzigartiges Wander-Revier, dass es auch für nachfolgende Generationen und für die dort einzigartige Fauna und Flora zu schützen und zu erhalten gilt! Egal wie ihr hingelangt, denkt bitte, bitte auch an den Natur- und Umweltschutz!!! Lasst Euren „Müll“ nicht einfach achtlos vor Ort liegen, denn: „Wo der weiße Mann die Erde berührt hat, ist sie krank!“ (Worte eines Wintu-First-Nation), der ich nichts weiter hinzufügen möchte!
Insofern „Bärige Grüße“ und gutes Gelingen!