Kennst du Kona Coffee, den vielleicht besten Kaffee der Welt?

von 01.08.20166 Kommentare

Wusstest du, dass Hawaii für seinen besonders guten Kaffee berühmt ist? Mir war das, bevor wir unsere Hawaii-Reise gebucht hatten, nicht bekannt. Sensibilisiert für alles, was mit Hawaii zu tun hat, entdeckte ich auf einmal hawaiianischen Kona-Kaffee beim heimischen Röster zum stolzen Preis von fast 40 Euro für’s Pfund. Ich wurde neugierig und erfuhr, dass der Kona-Kaffee eine Rarität ist und zu den besten Kaffees der ganzen Welt zählt.

In den Genuss des hawaiianischen Kaffees kam ich dann aber erst vor Ort während unserer Reise. Warum dort ein so hervorragender Kaffee gedeiht und wo du den Kaffee testen und Plantagen besichtigen kannst, erzähle ich dir in diesem Beitrag.

Hawaii Big Island: Besonderes Klima

Das Örtchen Kona, auch als Austragungsort des Iron Man bekannt, liegt an der Westküste von Hawaii, der größten Insel des Archipels, die zur besseren Unterscheidung gegenüber der gesamten Inselgruppe meist „Big Island“ genannt wird.

Auf Big Island sind mit Ausnahme von polar- und subpolarem Klima alle Klimazonen der Erde auf kleinstem Raum vertreten. Es gibt Regenwälder, steppenartige Landschaft, Vulkanwüsten, Sandstrände und auf dem Mauna Kea, dem höchsten Berg der Insel, kann man im Winter sogar Skifahren. Wir selbst haben diesen krassen Klimaunterschied zu spüren bekommen, als wir von Hilo, der regenreichen Ostseite, nach Kona gefahren sind: Schlagartig veränderten sich binnen weniger Kilometer Wetter und Landschaft von regnerisch-warm zu trocken und heiß. Wo vorher noch alles üppig grün war, fuhren wir nun durch eine karge, trockene Steppenlandschaft mit Kakteen.

Die Kaffeeanbaugebiete des Kona-Districts liegen leicht erhöht und eher windstill auf etwa 500 m über dem Meeresspiegel. Die Kaffeefarm Greenwell, die wir auf unserer Reise besucht haben, liegt im Ort Kealakekua, im Kona-District auf 435 m über dem Meeresspiegel. Diese Lage bewirkt, dass der Kaffee morgens bis zur späten Mittagszeit immer volle Sonne bekommt und ab nachmittags täglich ein bisschen Regen in irgendeiner Form. Manchmal nur Sprühregen, wie an dem Tag, als wir dort waren, es kommt aber auch vor, dass es ordentliche Schauer gibt, ehe wieder die Sonne auf die Kaffeepflanzen scheint. Zudem ist der mineralhaltige vulkanische Boden sehr fruchtbar. Diese Bedingungen mögen die Kaffeepflanzen und daher gedeihen sie dort so hervorragend. Da die Kaffeekirschen auch bei Vögeln sehr beliebt sind, behelfen sich die hawaiianischen Farmer oft damit, dass sie andere Obstbäume, wie z.B. Bananenstauden oder wie auf der Greenwell-Farm Surinamkirschen anbauen. Diese sind bei den Vögeln genauso beliebt, auf dass sie den teuren Kaffeepflanzen fernbleiben.

Kona Coffee Espressobohnen, Hawaii

Greenwell Coffee Farm

Wenn du dich für Kaffeeanbau und -verarbeitung interessierst, solltest du unbedingt die Greenwell-Farm in Kealakekua besuchen. Dort finden täglich von 8:30 Uhr bis 16:00 Uhr kostenlose Führungen statt. Die Mitarbeiter führen dich in kleinen Gruppen durch die Plantagen und zeigen die unterschiedlichen Verarbeitungsschritte und -stationen vom Anbau junger Pflanzen, der Ernte, der Trocknung, Verpackung bis hin zur Röstung. Zwar sind die Kirschen der Kaffeepflanze bekanntermaßen im Rohzustand ungenießbar, aber zum Probieren gibt es trotzdem etwas. Die Surinamkirsche, die auf dem Gelände ebenfalls wächst, war gerade reif, als wir im August auf Hawaii waren. Und so durften wir diese exotische Frucht vom Strauch pflücken. Lecker!

Natürlich kann und soll man den Kona-Coffee auch probieren. Vor dem Shop ist eine Probierstation. Hier wird ständig frischer Kaffee aufgebrüht und in Thermoskannen mit kleinen Pappbechern zum Probieren bereitgestellt. Es gibt eine unübersichtlich große Auswahl: Kaffeesorten in unterschiedlichen Qualitäten und Preisklassen, Espressosorten und aromatisierte Kaffeespezialitäten mit Macadamia-Aroma und ähnlichem. Da es sich aber leider wirklich nur um künstliches Aroma handelte, sahen wir von letzter Variante ab und erstanden schließlich ein Pfund geröstete Espressobohnen für Zuhause.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass in der Greenwell-Farm auch der Espresso ohne Druck im Filter aufgebrüht wird. Unterschiede schmeckt man trotzdem. Im Shop gibt es noch weitere Souvenirs wie T-Shirts, Kappen, Taschen, Schokolade und Macadamia-Nüsse zu erstehen.

Die Kerne der Surinamkirsche habe ich übrigens in die Hosentasche gesteckt und mit heimgenommen. Ich hatte gelesen, dass es sehr schwer sein soll, Surinamkirschen aus Samen zu ziehen, aber ich war beharrlich und habe es trotzdem versucht. Die Kerne habe ich über Nacht gewässert, dann in die Erde in einen Blumentopf gesteckt, acht lange Wochen gewartet (der Kern hat eine harte Schicht), doch dann zeigten sich im Oktober tatsächlich zwei kleine grüne Triebe. So wächst und gedeiht nun ein bisschen Hawaii auf unserer Fensterbank.

Surinamkirschen, Hawaii

Surinamkirschen in verschiedenen, farbenfrohen Reifegraden

Wie schmeckt der Kona-Kaffee?

Für den Kona-Kaffee wird ausschließlich die edle Arabica-Bohne verwendet. Arabica wächst in gemäßigten Zonen und ist etwas anfälliger gegenüber starker Hitze oder Pflanzenkrankheiten. Aufgrund der oben beschriebenen hervorragenden Bedingungen gedeihen die Arabicabohnen sehr gut auf Hawaii.

Der Kona-Kaffee gilt als sehr koffeinhaltig. Dennoch sollte man ihn nur pur und nicht als „blend“ (also gemischt mit anderen, billigeren Kaffeesorten) trinken. Die Autoren des Big Island Revealed Reiseführers warnen davor, sich im Restaurant „Kona blend“ mit der Begründung andrehen zu lassen, er sei unverdünnt viel zu stark. Das ist eine simple Touristenfalle! Es ist, schreiben die Autoren, als verkaufe man Champagner verdünnt mit Mineralwasser, weil dieser pur zu intensiv schmecke. Klaus und ich sind beide etwas empfindlich, was zu viel Koffein angeht, aber wir konnten den Kona-Kaffee problemlos genießen. Während unserer Führung haben wir gelernt, dass gerade die helleren Bohnen am meisten Koffein enthalten, da die Bohnen bei der Röstung an Koffein verlieren. Also, je dunkler desto weniger Koffein.

Auffällig an den Espressobohnen, die wir auf Hawaii gekauft haben, ist ihr matt-öliger Glanz, der ein weiteres Qualitätsmerkmal darstellt: werden die Bohnen schonend und langsam geröstet, bleibt ein höherer Ölgehalt, was dem guten Geschmack dient.

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Unser Kona-Kaffee, Greenwell Farm
Unser Kona-Kaffee

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Fazit

Wir sind keine Kaffeesommeliers und wollen jetzt nicht mit Worten wie „vollmundiger Geschmack“, „Note von irgendwas“ oder „fruchtigem Körper“ um uns werfen. Zumal du auch mit unserer blumigsten Beschreibung den Geschmack des Kona-Kaffees nicht auf der Zunge haben wirst. Uns schmeckt der Kona-Kaffee einfach sehr gut und wir denken, wenn wir mit einer schönen Tasse hawaiianischen Espressos auf der heimischen Terrasse sitzen, gerne an unsere Reise und den Besuch der Kaffeefarm zurück.

Info Kauai:

Auf der weiter nördlich gelegenen Hawaii-Insel Kauai gibt es übrigens auch Kaffeeplantagen, die sogar eine größere Fläche als die von Hawaii (Big Island) einnehmen. Die Qualität des Kaffees soll aber deutlich hinter der von Kona Coffee zurückbleiben.

Bist du auch schon einmal in den Genuss des echten Kona-Kaffees gekommen? Oder hast du anderswo auf der Welt Kaffeeplantagen besucht? Oder weißt du, wo es besonders guten Kaffee gibt? Erzähl uns davon. Wir freuen uns auf deinen Kommentar!

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