Yellowstone National Park: Tiere beobachten und fotografieren

von 20.06.201616 Kommentare

Aktualisiert im April 2023.

Der Yellowstone National Park ist für uns einer der faszinierendsten Nationalparks der USA. Daher haben wir ihm auch schon mehrere Artikel gewidmet. Gerade die große Vielfalt an wilden Tieren, von denen man einige sogar von der Straße aus beobachten kann, übt neben den Geysiren, heißen Quellen, dem Grand Canyon und allgemein der wunderschönen Landschaft eine große Anziehungskraft auf viele Besucher aus.

Urlaubsbilder von Bisons, Wölfen und anderen im Yellowstone National Park beheimateten Tieren sind heiß begehrt, aber viele Menschen sind schlecht auf eine Tierbegegnung vorbereitet oder lassen sich durch vermeidbare Fehler Chancen entgehen. Erschreckend fanden wir zudem die Naivität und sogar Respektlosigkeit mancher Mitmenschen gegenüber wilden Tieren. Deshalb soll dir dieser Ratgeber-Artikel einige Tipps und Hinweise für Tierbeobachtungen und den Aufenthalt im Yellowstone National Park mit auf den Weg geben.

Dieser Artikel bezieht sich zwar speziell auf Tiere im Yellowstone National Park, die allgemeinen Tipps und Hinweise lassen sich aber auf viele weitere Regionen Nordamerikas – manche sogar weltweit – übertragen!

Kerstin Klaus Lundi

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Welche Tiere du im Yellowstone sehen kannst

Ich möchte dir zunächst einen kurzen Überblick über die wichtigsten bzw. bekanntesten Tiere geben, die du im Yellowstone National Park beobachten und evtl. fotografieren kannst, bevor ich näher auf die verschiedenen Gebiete dieses großen und weitläufigen Parks eingehe.

Bisons im Yellowstone

Bisons wird wahrscheinlich jeder Besucher im Yellowstone National Park sehen, sie sind relativ zahlreich und scheinen die Menschen oft zu ignorieren. Wir erlebten z.B., wie ein Bisonbulle direkt an unserer Hütte am Old Faithful vorbeigestapft ist – er ist geradlinig seinen Weg gegangen und hat sich nicht für Häuser und Straßen interessiert. Ein Bison, vor allem ein Bulle, ist ein eindrucksvolles Tier, aber du solltest dich nicht täuschen lassen – es kann behäbig wie eine Kuh wirken, ist aber weder zahm noch ungefährlich!

Bisonbulle im Hayden Valley, Yellowstone National Park

Bisonbulle im Hayden Valley

Bären: Grizzly und Schwarzbär

Da es im Yellowstone National Park Schwarzbären und Grizzlys gibt, besteht auch immer die Möglichkeit, auf Meister Petz zu treffen. Insbesondere Grizzlys, aber eigentlich alle Bären üben eine hohe Anziehungskraft auf alle Besucher aus, wobei sich die Grizzlys in den warmen Sommermonaten in höher liegende Gebiete zurückziehen und die Chance auf eine Sichtung geringer ist. Lässt sich ein Bär vom Auto aus beobachten, so kommt es rasch zu einer Kettenreaktion und immer mehr Fahrzeuge bleiben stehen. Bitte unbedingt im Auto bleiben und nur dann aussteigen, wenn der Mindestabstand von ca. 100 Metern nicht unterschritten wird!

Wölfe, Kojoten und Pumas

Es gibt zwar auch Pumas (Berglöwen, mountain lions) im Yellowstone National Park, einen dieser scheuen Tiere zu sehen, ist aber so wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto…

Sehr viel wahrscheinlicher ist die Sichtung eines Kojoten. Manch Besucher wird diesen Beutegreifer sogar für einen Wolf halten, letzterer ist aber sichtbar größer und kräftiger. Wölfe erscheinen außerdem meist zu mehreren bzw. im Rudel und sind scheu, in der Regel wird man sie – wenn überhaupt – nur aus der Ferne bzw. mit Fernglas zu Gesicht bekommen.

Kojote einige Meter neben der Straße
Kojote einige Meter neben der Straße

Greifvögel

In der Nähe der Grand Prismatic Spring sahen wir einen Weißkopfseeadler (bald eagle), das Wappentier der USA. Die Chance auf Adler (auch Fischadlerosprey) ist entlang der Flussläufe und am Lake besonders hoch. So viele Adler wie in Kanada konnten wir im Yellowstone jedoch nicht beobachten.

Fischadler-Horst, Grand Canyon of Yellowstone

Fischadler-Horst, Grand Canyon of the Yellowstone

Weitere große Pflanzenfresser

Neben den bereits erwähnten und wohl kaum zu verfehlenden Bisons gibt es natürlich noch einige weitere und teils große Tiere im Yellowstone National Park. Am begehrtesten wird die Sichtung eines Elches (englisch moose) sein, aber diese Tiere sind auch besonders scheu und leben zurückgezogen. Nur ein einziges Mal ist es mir gelungen, kurz eine Elchkuh zu beobachten, bevor sie sich in den dichten Wald zurückzog.

Fast genauso groß werden die Wapiti-Hirsche, allerdings lassen sie sich viel häufiger blicken und sind weniger scheu als ein Elch. Wapitis werden auch häufig mit Elchen verwechselt, da sie von den Einheimischen elk genannt werden, was aber eben nicht mit Elch übersetzt werden darf.

Gute Chancen auf Tierbeobachtungen gibt es außerdem für Gabelböcke (pronghorn) und Dickhornschafe (bighorn sheep).

Wo du im Yellowstone National Park Tiere sehen kannst

Grundsätzlich kann es überall passieren, dass man auf Tiere trifft, auch von der Straße aus. Oft bilden sich dann richtige Verkehrsstaus, denn wenn das erste Auto anhält, übt das einen unglaublichen Reiz und Neugier auf andere Besucher aus, ebenfalls anzuhalten und zu schauen, was es hier Interessantes zu sehen gibt. Es könnte ja ein Bär, Elch, Wolf oder zumindest ein Kojote sein!

Wichtig zu erwähnen ist, dass generell morgens und abends die Chancen besser sind als tagsüber bzw. während der Mittagszeit.

Nachfolgend will ich dir ein paar Tipps für Gebiete mit guten Chancen auf Tiersichtungen geben:

Mammoth Hot Springs

Wenn du Mammoth Hot Springs besuchst, hast du eine gute Chance, Wapiti-Hirsche ganz von nah bewundern zu können, denn die Hirsche haben sich die Grünflächen rund um die Verwaltungsgebäude als Weide und Rastplatz gesucht. Bei unserem Besuch zeigten sie kaum Scheu und die Ranger sperrten die Flächen ab, damit die Menschen nicht zu nahe kommen. Vielleicht fühlen sie sich dort sicher vor Fressfeinden? Wapitis heißen auf englisch übrigens elk, was von einigen Touristen mit Elch verwechselt wird (Elche sind noch etwas größer und werden moose genannt).

Wapitis am Visitor Center von Mammoth
Wapitis am Visitor Center von Mammoth

Zwischen Mammoth und dem Nordeingang kann man häufig Dickhornschafe (bighorn sheep) beobachten, die an den Hängen links und rechts der Straße klettern. Im Bereich der Feuchtgebiete von Willow Park (einige Kilometer südlich von Mammoth) sollen die Chancen übrigens nicht schlecht sein, einen Elch zu sehen. Viel Geduld vorausgesetzt.

Dickhornschafe nahe Mammoth
Dickhornschafe nahe Mammoth

Zwischen Mammoth und Roosevelt

Auf dieser Strecke und besonders entlang der Old Gardiner Road (Schotterpiste) gibt es Abschnitte mit freien Flächen, die gerne von Gabelböcken (pronghorn) aufgesucht werden, einer Antilopenart, die sehr schnell laufen kann. Auch wir hatten Glück und konnten diese eleganten Tiere beobachten und fotografieren. Sie kommen auch in anderen steppenartigen Gebieten bzw. in der Prärie von Wyoming vor.

Gabelbock (Pronghorn)
Gabelbock (Pronghorn)

Lamar Valley

Das Lamar Valley befindet sich zwischen der Roosevelt Junction und dem Nordost-Eingang des Yellowstone National Park. Es ist für seinen Tierreichtum bekannt, v.a. Bisonherden ziehen durch das Tal und seine Grasflächen.

Da in diesem Bereich des Parks auch ein Wolfsrudel heimisch ist, kann man v.a. früh morgens mit viel Glück Wölfe sehen, die jedoch meist einen großen Bogen um Menschen machen und weit entfernt sind. Hier ist ein Fernglas wichtig und für gute Fotos ein Objektiv mit langer Brennweite (300 mm, besser ab 500 mm) und Stativ.

Hayden Valley

Im Hayden Valley (zwischen dem Canyon und dem Lake) sahen wir die meisten Bisons und während unseres zweiten Yellowstone-Trips stießen wir hier zum Glück auch auf Gruppen mit Kälbern. Die Tiere laufen manchmal auch auf der Straße und sorgen für Verkehrsstaus. Damit sollte man im Yellowstone National Park immer rechnen und die von Google Maps oder dem Navi berechneten Fahrzeiten großzügig aufrunden. Einmal waren wir das erste Auto, das anhielt, weil wir einen Kojoten entdeckt hatten – fünf Minuten später hatten bereits 10-15 Fahrzeuge angehalten!

So wie im Lamar Valley hat man auch im Hayden Valley die Chance auf Sichtung von Wölfen, siehe nächster Abschnitt unten!

Entlang des Yellowstone River kann man auch Pelikane, Kanadagänse und Adler sehen.

Viele Tiere, v.a. Bisons, lassen sich auch bei einem Besuch des Yellowstone National Park im Winter beobachten. Tipps zu so einem Winter-Trip und ein tolles Foto von Bisons im Schnee bekommst du in unserem Yellowstone-Weihnachts-Beitrag.

Endlich Bison-Kälbchen im Hayden Valley! (Yellowstone National Park)

Bison-Kälbchen und Kühe im Hayden Valley

Unser Tier-Highlight im Yellowstone

Wir kommen vom Canyon und fahren an vielen Bisons im Tal vorbei, machen wenige Fotos, denn wir haben uns schon an die Kolosse gewöhnt – wir wollen weiter. Da fällt mir im Augenwinkel und in einiger Entfernung ein weißes Tier auf, das ich nicht zuordnen kann, aber wir sind auch schon vorbei. Ich denke kurz nach und beschließe, umzudrehen – mich beschleicht eine Ahnung, dass es sich um eine interessante Sichtung handeln könnte.

Wölfe im Hayden Valley, Yellowstone National Park
Wölfe im Hayden Valley – welch ein Glücksfall!

Und siehe da, es ist ein weißer Wolf! Ein zweiter grauer Wolf ist bei ihm. Immer mehr Fahrzeuge halten an. Was für ein Wahnsinns-Moment! Ich mache viele Fotos, dann ist ein Ranger zur Stelle und sperrt die Straße ab. Die Tiere, von denen erzählt wird, dass man sie gar nicht oder höchstens in weiter Ferne sehen kann, überqueren tatsächlich in nur 100 Metern Entfernung die Straße und verschwinden auf der anderen Seite. Wir können unser Glück kaum fassen und fallen uns in die Arme – so schön!

Wölfe überqueren die abgesperrte Straße, Yellowstone National Park

Wölfe überqueren die abgesperrte Straße

Respekt und verantwortungsvoller Umgang mit den Tieren

Leider fallen uns auf unseren Reisen immer wieder und womöglich auch immer häufiger Menschen auf, die nicht nur unvorbereitet der wilden Natur und den natürlichen Abläufen und Verhaltensweisen von Tieren gegenüber sind, sondern sogar unvernünftig, verantwortungslos oder respektlos. Leute, die aus dem Auto springen und einem Bison hinterher rennen, am liebsten würden sie ein Selfie mit sich und dem Tier machen. Selbst bei Bären kommt das vor und oft haben die Ranger alle Hände voll zu tun, um die Touristen vor sich selbst und die Tiere vor den Menschen zu schützen. Man könnte den Eindruck gewinnen, einige Urlauber verstehen die Sehenswürdigkeiten der Natur und auch die Tiere wie ein Arrangement, das für sie hergerichtet wurde oder wie einen Zoo.

Aber die Tiere waren zuerst da, wir sind die Eindringlinge! Kommen sich Mensch und Tier zu nah, muss das Tier schlimmstenfalls an andere Orte ausgewildert oder gar getötet werden.  Klar, wenn man es auf die Spitze treibt, würde es der Natur besser gehen, wenn es keine Besucher gäbe. Aber so weit muss man gar nicht gehen – würden sich nur mehr Menschen mit Vernunft und Respekt vor Tieren und Pflanzen verhalten.

Kurzum: Insbesondere als Tierbeobachter und -fotografen haben wir eine moralische Verantwortung der Natur gegenüber, kein Tier sollte durch unsere Beobachtung bzw. das Fotografieren gestört werden oder gar leiden.

Als Richtwerte für die einzuhaltende Minimaldistanz zu wilden Tieren gilt: 100 m bei Bären, 30 m bei den übrigen Tieren! Füttern ist absolut Tabu!

Was gibt es beim Beobachten von Tieren zu beachten?

Neben dem Respekt vor der Natur und den Tieren solltest du ein paar Dinge beachten, um deine Chancen auf beeindruckende Tierbegegnungen zu vergrößern und schöne Fotos mit nach Hause nehmen zu können.

Kamera und Fernglas immer griffbereit:

Die meisten Tiersichtungen lassen sich nicht planen, weshalb du die Augen immer offen halten und die Ausrüstung parat haben solltest (am besten schon mit passenden Kamera-Einstellungen und einem Teleobjektiv). Sichtungen können auch an Orten passieren, wo man es nicht unbedingt erwartet hätte – so ist es uns mit einem Bären am Rand eines Highways passiert.

Etwas Glück gehört immer dazu!

Wir halten uns nicht in einem Zoo auf und Tiere erscheinen nicht auf Bestellung. Mancher berichtet von mehreren Bärensichtungen innerhalb einer Woche, andere fahren nach Hause, ohne einen einziegn Bär in freier Wildbahn gesehen zu haben. Die Begegnung mit Bisons ist im Yellowstone allerdings so gut wie sicher!

Die richtige Tageszeit:

Tagsüber halten auch viele Tiere Siesta oder ziehen sich zurück. Morgens und abends sind die besten Zeiten, wobei ich damit wirklich früh meine (zum oder direkt nach dem Sonnenaufgang) und abends vor dem Sonnenuntergang – also dann, wenn viele andere Urlauber noch schlafen oder Essen gehen. Hier ist eine alternative Zeiteinteilung gefragt – der Jetlag hilft dabei, sich das frühe Aufstehen anzugewöhnen (weiterer Vorteil: man nutzt die Tageshelligkeit aus und hat mehr Zeit für Unternehmungen).

Auch mal weg von den Hot Spots:

Es ist zwar auffällig, wie viele Chancen auf gute Tierbeobachtungen sich einem auch vom Auto aus bieten, aber bei den Publikumsmagneten mit vielen Menschen halten sich scheue Tiere wahrscheinlich nicht auf. Es macht Sinn, Nebenstrecken zu fahren und die eine oder andere (zumindest kleine) Wanderung zu machen.

Zur Jahreszeit:

Manche Tierarten erscheinen nur zu bestimmten Jahreszeiten oder ziehen sich an warmen Sommertagen zurück. So lassen sich z.B. Bären besonders im Frühling/Frühsommer blicken, wenn sie nach dem Winterschlaf hungrig durch die Gegend ziehen und dann wieder im frühen Herbst, wenn sie Lachse fischen (meist September). Doch auch wenn man – wie wir – jahreszeitlich gebunden ist, gibt es genug Möglichkeiten, Tiere zu sehen.

Nicht nur auf „Tier-Highlights“ aus sein:

Du machst einen Fehler, wenn du dich von vornherein nur über die Begegnung mit Bären und Wölfen oder am Meer mit Walen freuen kannst und alles andere als „Enttäuschung“ empfindest. Es gibt so viele andere beeindruckende Tiere, z.B. die kleinen Chipmunks!

Hab Geduld und nimm Tierfotos aus Büchern und Magazinen nicht als Maßstab für deine eigenen. Hinter solchen Fotos stecken nicht nur Profi-Fotografen mit entsprechendem Equipment, sondern v.a. eine Menge Zeit – nicht nur Stunden und Tage, sondern oft Wochen und Monate der geduldigen Beobachtung und des Wartens auf den richtigen Augenblick! Versuche auf keinen Fall solche Fotos mit einem Smartphone zu machen, denn wenn du das Tier angemessen groß auf deinem Handy-Display siehst, bist du vermutlich viel zu nah dran, was für Mensch und Tier sehr gefährlich werden kann!

Chipmunk, Streifenhörnchen
Chipmunk, Streifenhörnchen

Welche Ausrüstung ist empfehlenswert?

Nur wenige Tiere lassen sich in ihrer natürlichen Umgebung mit Standard-Objektiven formatfüllend fotografieren und beobachten, da sie meist zu weit entfernt sind. Nicht umsonst gibt es eine Fülle an Equipment käuflich zu erwerben. Ich halte eine Spiegelreflexkamera mit teurem Teleobjektiv aber nicht unbedingt für erforderlich, da Superzoom- und Systemkameras immer besser werden. Die Frage der Technik hängt natürlich immens von den eigenen Ansprüchen und dem Budget ab.

Als Hobby- und Urlaubs-Fotograf, der große Tiere wie Bisons und Hirsche fotografieren will, genügt manchmal schon eine Kompaktkamera mit 5-fach Zoom. Besser wäre ein Teleobjektiv mit 200 mm Brennweite. Für andere Tiere, die oft weiter entfernt sind, benötigst du mindestens 300 mm Brennweite.

Icon_camera_128Nicht unwichtig ist auch die Lichtempfindlichkeit des Objektivs: Bei Aufnahmen mit langen Brennweiten steigt die Verwacklungsgefahr, außerdem gelingen Aufnahmen von sich bewegenden Tieren nur mit kurzen Verschlusszeiten. Also mit möglichst großer Blende (kleine Blendenzahl) oder im Sportmodus fotografieren; den ISO-Wert zu erhöhen, führt leider schnell zu stärkerem Bildrauschen. Abhilfe schafft auch ein Reisestativ sowie ein Bohnensack für Aufnahmen aus dem Fahrzeug heraus.

Womit fotografiere ich?

Bei meiner Ausrüstung handelt es sich um eine (relativ preiswerte) Sony SLT A58 mit Sony Telezoom-Objektiv (55-300 mm).

Aber es geht ja nicht nur um’s Fotografieren: Zum Beobachten verwenden wir ein Fernglas, und zwar das Steiner SkyHawk 10×42, inzwischen erhältlich in Version 4.0.

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Letztlich darf auch nicht vergessen werden, dass eine teure Kamera nicht automatisch zu guten Bildern führt – vieles hängt immer noch vom Auge des Fotografen ab – und vom technischen Verständnis, will man die fotografischen Möglichkeiten nicht durch den ständigen Einsatz von Automatikprogrammen der Kamera beschneiden.

Ist Wandern in der Wildnis gefährlich?

Es fühlt sich durchaus anders an, in Gegenden zu wandern, in denen es Tiere gibt, die groß und/oder stark genug sind, das eigene Leben zu gefährden. Das liegt aber in erster Linie nicht an einer realen Bedrohung, sondern der eigentlich unnatürlichen Situation in Deutschland und damit verbunden einer subjektiven, irrationalen Einschätzung der Situation.

Icon HikingAnders gesagt: Gäbe es so viele wanderbegeisterte Amerikaner und Kanadier, wenn die Gefahr so groß wäre? Statistisch ist dein Leben tatsächlich bei der alltäglichen Autofahrt zur Arbeit mehr gefährdet als bei einer Wanderung im Yellowstone National Park.  

Also beachte ein paar wichtige Grundregeln, dann kannst du die Wanderung im Yellowstone National Park unbeschwert genießen:

  • Nicht alleine unterwegs sein, immer mindestens zu zweit!
  • Auf den Wegen bleiben, nicht querfeldein laufen.
  • Die Ranger nach dem Zustand der Trails fragen und Verbote (z.B. Trailsperrungen aufgrund erhöhter Bärenaktivität) beachten.
  • Im Bärengebiet Lebensmittel nicht mit auf die Wanderung nehmen oder bärensichere Behälter benutzen.
  • Sich im Bärengebiet laut unterhalten (manche Wanderer tragen auch kleine Glöckchen an Schuhen oder Rucksäcken) – wenn es zu ernsthaften Vorfällen kam, dann meist, weil Mensch und Bär von der Begegnung überrascht wurden und der Bär schon sehr nah (wenige Meter) war!
  • Wilden Tieren nicht wegen guter Fotos hinterher rennen! Viel häufiger als mit Bären kommt es zu Zwischenfällen mit Bisons, Wapitis oder Dickhornschafen, besonders wenn sie Junge haben.

Bisonherde im Hayden Valley
Bisonherde im Hayden Valley

Icon Buch 128

Buchempfehlung

Sowohl zur Planung der Reise als auch für den Aufenthalt vor Ort empfand ich das Guide Book „Photographing Yellowstone National Park“ als sehr hilfreich, und zwar nicht nur für Fotografen! Das Buch enthält auch viele Tipps für die Natur- und Tierfotografie und man merkt, dass der Autor Gustav W. Verderber über hervorragende Ortskenntnisse verfügt.

Gegenüber den „Photographing the Southwest“ Büchern könnten manche Fototipps noch etwas präziser sein, dafür gefallen mir die Vorschläge für Routen und Zeiten in den verschiedenen Gebieten Yellowstones.

Zeitbedarf

Aufgrund der Größe und vielfältigen Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten des Yellowstone National Parks darf der Zeitbedarf für den Park nicht zu knapp kalkuliert werden. Ich empfinde 3 Übernachtungen als das Minimum, allerdings sind damit bereits Einschränkungen verbunden. Mit 5 Übernachtungen steigt die Chance, sowohl die wesentlichen Abschnitte anschauen als auch Geduld für Tierbeobachtungen aufbringen zu können. Noch mehr Zeit wäre ideal, passt aber vielfach nicht in den Rahmen eines Roadtrips.

Die Unterkünfte sollten sich möglichst im Park befinden, um lange Anfahrten zu vermeiden – unbedingt so früh wie möglich reservieren!

Fazit

Der Yellowstone National Park ist in vielerlei Hinsicht ein lohnendes Reiseziel, wozu auch die vielen wilden Tiere beitragen, die dort beheimatet sind. Nirgends konnten wir so oft und auf so spannende Art Tiere beobachten wie hier! Hoffen wir, dass es noch lange so bleibt, wofür wir alle eine Mitverantwortung beim Umgang mit der Natur tragen.

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