Die Road to Hana, der vielleicht schönste Roadtrip Hawaiis

von 01.10.20150 Kommentare

Eine kurvige Küstenstraße durch tropischen Regenwald, vorbei an zahlreichen Wasserfällen, kleinen Siedlungen und mit Wander- und Bademöglichkeiten – wer könnte sich dieser traumhaften Kulisse entziehen? Das Erlebnis wartet an der Road to Hana auf Maui (Hawaii) und – mit wieder neuen Eindrücken – auf dem Rückweg entlang des Piilani Highway.

Die Road to Hana ist genau das Richtige für alle Liebhaber eines Roadtrips und des offenen Fahrens durch tropischen Regenwald.

Die Road to Hana ist aber schon lange kein Geheimtipp mehr – du solltest ein paar Dinge beachten, damit die Fahrt in bleibender, schöner Erinnerung bleibt. Unser Reisebericht soll dir dabei helfen.

Die wichtigsten Tipps gleich zu Beginn

  • Der Weg ist das Ziel: Die Strecke ist wunderschön und es gibt viele Möglichkeiten für die verschiedensten Stopps. Also Zeit für die Strecke nehmen, du musst nicht früh in Hana sein.
  • Vorher informieren: Klar kannst du auch „einfach drauf los fahren“, aber dann fährst du an vielen Stellen, die nicht ausgeschildert sind, vorbei. Und die Zeit unterwegs wäre zu schade, um sie mit Informationsbeschaffung zu verbringen.
  • Möglichst in Hana übernachten: Die ganze Fahrt ist deutlich entspannter, wenn man nicht innerhalb eines Tages wieder am Ausgangspunkt sein muss. Unterschätze nicht, wieviel Zeit die kurvige Strecke in Anspruch nimmt – v.a. wenn man sie genießen will. Am Oheo Gulch (Seven Sacred Pools, Ostseite des Haleakala NP) wirst du kaum noch Zeit haben, wenn du die gesamte Tour an einem Tag machen willst. Dann lieber für eine Nacht eine halbwegs günstige Unterkunft in oder um Hana nehmen.
  • Prioritäten setzen: Auch mit Übernachtung in Hana wird die Zeit nicht reichen, alles zu machen und sehen zu können.
  • Früh losfahren: Von Kihei aus möglichst nicht später als 7 Uhr starten, von Lahaina noch etwas früher. Dann steckst du nicht im großen Pulk der meisten Urlauber, die ab 8 Uhr losfahren.
  • Im Uhrzeigersinn fahren – dies bietet Vorteile beim Sonnenstand.
  • Keine Wertsachen im Auto lassen: Du solltest generell alle Wertsachen bei dir haben, wenn du dich (auch nur für ein paar Meter) vom Auto entfernst, da es leider immer wieder zu Autoaufbrüchen kommt. Auch wenn du in Hana übernachtest, solltest du nur das Nötigste für die eine Nacht mitnehmen und Wertsachen nicht im Auto lassen.
  • Vorräte und Benzin: Unterwegs gibt es zwar (teils sehr schöne) Fruit Stands und Snacks, aber keine richtigen oder sehr teure Gelegenheiten zum Aufstocken der Vorräte. Auch keine Tankstellen – also mit vollem Tank starten!

Rund um Paia

Icon Road 256Von Kahului ausgehend fahren wir die ersten Kilometer Richtung Pa’ia auf dem Highway, der hier noch gar nicht „Road to Hana“ heißt. Das Wetter ist mittelprächtig, es gibt immer mal wieder einen Regenschauer, das Verdeck unseres Cabrios bleibt zunächst geschlossen und wir hoffen einfach, dass das nicht so bleibt.

Der Ort Pa’ia selbst hat uns gut gefallen, er hat im Gegensatz zu vielen anderen Ortschaften von Hawaii schöne Häuschen und einen eigenen Stil, der wohl auch damit zu tun hat, dass hier einige „Aussteiger“ leben. Wir frühstücken bei „Anthony’s“ und gehen danach noch bei „Mana Foods“ einkaufen, einem von außen so unscheinbaren und von innen so weitläufigen Supermarkt mit einer außergewöhnlichen Auswahl.

Am Ho’okipa Beach Park halten wir an und wollen nach Surfern schauen, die auch zahlreich da sind. Auf unser großes Glück muss uns erst eine nette Hawaiianerin aufmerksam machen: Am Strand liegen sowohl eine selten gewordene Mönchsrobbe (es gibt sie nur bei Hawaii!) als auch eine große Grüne Meeresschildkröte. Diese im Deutschen auch als Suppenschildkröte bezeichnete, im Hawaiinischen aber nur als Honu bekannte Art werden wir während unserer Reise noch sehr lieb gewinnen. Es sind faszinierende, gutmütige, große Meeresbewohner. Mehr dazu in unserem Honu-Artikel.

Honu am Hookipa Beach Park
Honu am Hookipa Beach Park

Die ersten Meilen auf dem Hana Highway

Am Milemarker 0 weist eine Steinmarkierung auf den Beginn des Hana Highway hin (Highway 360).

Bislang haben wir noch etwas Pech mit immer wieder aufkommenden Regenschauern. Aber auch so sehen wir, dass es um uns herum immer grüner wird (und ohne Regen kein Regenwald…), Häuser und Siedlungen gibt es fast keine mehr.

Icon HikingWir halten am Waikamoi Nature Trail und sind schnell überzeugt, besser Wanderschuhe anzuziehen – der Regen hat den Weg teilweise matschig gemacht (wir wundern uns immer wieder über Flip-Flop-Träger). Der Trail ist relativ kurz (ca. 20 Minuten) und gibt einen sehr schönen Eindruck vom Regenwald.

Etwas später folgen wir noch einem Tipp des Revealed-Reiseführers und gehen einen kurzen, aber schmalen und glitschigen Pfad zu den Haipua’ena Falls. Es handelt sich nur um einen kleinen, relativ unspektakulären Wasserfall, ist aber eine Empfehlung für alle, die die Chance haben wollen, ohne andere Menschen um sich herum zu sein.

Icon_camera_128Apropos Wasserfall: Es gibt unzählige entlang des Hana Highways, die meisten muss ich hier unerwähnt lassen, auch wenn sie herausragend sein können! Tipps zum Fotografieren eines Wasserfalls habe ich hier zusammengetragen.

Ginger-Blüte
Ginger-Blüte

Die Ke’anae Halbinsel und rund um Wailua

Icon_Light_House_256Nach knapp 17 Meilen auf dem Hana Highway mit immer wieder tollen Aussichten biegen wir nach links zur Ke’anae Halbinsel ab. Wir kommen am empfehlenswerten „Aunty Sandy’s“ (Snacks) Stand vorbei, halten hier aber noch nicht an. Am Ende der Straße und nach einigen schönen Blicken auf die Küste befindet man sich direkt am Meer, das hier mit aufgewühlter Gischt gegen die Felsen rollt. Wir schmecken regelrecht das Salz in der Luft!

Keanae Halbinsel
Keanae Halbinsel
Zurück auf dem Highway kommen wir bald zum Fruit Stand „Halfway to Hana“ und legen eine Pause ein. Man sitzt hier wirklich schön, es gibt auch Schattenplätze.

Den nächsten größeren Stop machen wir bei den Upper Waikani Falls (sie werden auch als „Three Bears Falls“ bezeichnet – Vater, Mutter und Kind). Direkt an der Brücke darf man nicht anhalten (das würde auch schnell teuer), also müssen wir ca. 250 m weiter zu einem kleinen Parkplatz fahren (und dort noch kurz warten, weil alle Plätze belegt sind…). Inzwischen ist doch tatsächlich die Sonne herausgekommen und wir laufen zu den Wasserfällen zurück. Kerstin nimmt auch gleich eine kleine Dusche an einer Felswand neben der Straße, von der Wasser tröpfelt. Eine willkommene Abkühlung, die Sonne ist schön, es wird dadurch aber auch schnell schwülheiß.

Das Cabrio als Fortbewegungsmittel der Wahl

Road to Hana, Maui, HawaiiUnsere Empfehlung für einen Mietwagen auf der Road to Hana und für Maui insgesamt ist ganz klar ein Cabrio (Convertible). Das offene Fahren, insbesondere wenn es durch Regenwald geht, ist unvergleichlich und eine Erfahrung, die man mit einem geschlossenen Fahrzeug einfach nicht haben kann. Außerdem macht ein Ford Mustang oder Chevrolet Camaro richtig viel Spaß! Bei den modernen Cabrios geht das Öffnen und Schließen des Verdecks auch sehr schnell vonstatten.

Die Nachteile sollen nicht unerwähnt bleiben: Höherer Mietpreis, weniger Stauraum (kleiner Kofferraum), Sonnencreme mit hohem LSF ist Pflicht, ebenso ein Kopfschutz, und während der Mittagszeit muss man manchmal geschlossen fahren, da es sonst zu heiß werden kann. Alles in allem wiegt das Erlebnis des offenen Fahrens, besonders auf dem Hana Highway, die Nachteile aber mehr als auf – so zumindest unsere Erfahrung.

Weiter zur Nahiku Road und bis Hana

Icon_Road_256Endlich können wir die Road to Hana mit offenem Verdeck genießen, es sind nur noch einige harmlose Wolken am Himmel, die ab und zu angenehmen Schatten spenden. Als nächstes Highlight wartet die Nahiku Road auf uns, eine kleine Nebenstraße, die allerdings nicht mehr komplett bis zur Küste befahren werden darf (ab einer kleinen Kirche dürfen nur Anwohner weiter). Aber auch die verbliebene Strecke ist auf jeden Fall einen Abstecher Wert: Selten gibt es so herrliche „Tree Tunnels“ wie hier, also Bäume, Kletterpflanzen und Lianen, die die Straße komplett überspannen. Spätestens jetzt wissen wir, dass sich das Cabrio auf Maui gelohnt hat. Es ist einfach traumhaft!

Nahiku Road
Icon_Eat_128Zurück auf dem Hana Highway und kurz nach Meile 27 machen wir beim Stand von „Coconut Glen’s“ Halt. Das selbstgemachte vegane Kokosnuss-Eis ist wirklich superlecker! Und sowieso, die Fruit Stands neben der Straße sind typisch Hawaii und machen einfach Spaß, auch wenn sie nicht billig sind. Wir hoffen, dass sich diese Besonderheit noch lange erhält!
Coconut Glen's Fruit Stand
Danach fahren wir ohne weitere Stopps nach Hana, es ist nun nicht mehr weit und wir wollen zu unserer Unterkunft. Hana selbst ist eine nette Ortschaft – nicht mehr und nicht weniger. Man verpasst nicht allzu viel, wenn man dort nicht gewesen ist, das Besondere ist einfach die Fahrt selbst und die vielen Möglichkeiten, die sich einem unterwegs bieten.

Unterstütze uns

Hilft dir dieser Beitrag? Sag „Danke“ mit einem virtuellen Kaffee!

Kaffee spendieren

Wir sind Kerstin und Klaus. Mit unserer Tochter (Lundi) reisen wir inzwischen zu dritt.
Wir lieben es die Welt zu erkunden und dir Anregungen und Tipps für deine eigene Reise zu geben!

Mehr über uns

Fernweh Logo gruen 150

Beliebt:

Fotoparade 2023 – neun Wochen durch Amerika!

Die Auswahl für die Fotoparade 2023 ist uns dieses Jahr schwer gefallen. Unser Material hätte für zwei oder drei Fotoparaden gereicht. Es gibt einen kleinen Ausschnitt unserer Elternzeitreise durch die USA zu sehen, während andere Fotos auf spätere Veröffentlichungen warten.

Mit Kindersitz im Wohnmobil oder Mietwagen in den USA & Kanada

Du willst mit deinem Baby oder Kind in die USA oder nach Kanada reisen und fragst dich, wie das nun mit Babyschale oder Kindersitz funktioniert? Oder ganz speziell, wie und wo man einen Kindersitz im Wohnmobil anbringen kann? In unserem großen Ratgeber-Beitrag findest du Antworten auf deine Fragen.

Camping in USA und Kanada: Reiseplanung Wohnmobil mit Packliste

Camper gebucht – und dann? Die Vorfreude ist groß und die Planung und Vorbereitung kann beginnen. Doch an was solltest du vor Reiseantritt noch denken, wenn du einen Roadtrip mit dem Wohnmobil planst? Worum solltest du dich noch zu Hause kümmern, welche Dinge mitnehmen?

Island im April – Fragen und Antworten zum Ringstraßen-Trip

Island im April? Da tun sich einige Fragen auf. Dabei hat es einige Vorteile, den Sommer zu meiden. Diese wollen wir dir speziell auf den April bezogen darstellen, aber natürlich auch die Nachteile nicht unerwähnt lassen. Lies den großen Ratgeber-Artikel mit vielen Fragen und unseren Antworten.

Fazit

Die Road to Hana gehört zu den Sehenswürdigkeiten, die kein Urlauber auf Maui verpassen sollte. Da sich das inzwischen aber herumgesprochen hat, solltest du möglichst früh aufbrechen und eine Zwischenübernachtung in Hana einplanen.

fernweh-logo-gruen-150Tipps

 

Icon Buch 128

Buch-Empfehlung

Die besten Reiseführer für Hawaii sind definitiv die der „Revealed“-Reihe. Es gibt für jede Insel ein eigenes Buch mit vielen Tipps auch zu Aktivitäten, Unterkünften, Stränden und Restaurants. Nur im englischen Original erhältlich.
Für die Insel Maui: Maui Revealed: The Ultimate Guidebook

Icon Eat 128

Supermarkt

Mana Foods ist ein unabhängiger Supermarkt in Pa’ia, der definitiv einen Besuch Wert ist. Viele frische Produkte, selbst gemachte Backwaren und Salate. Gut geeignet, um Lebensmittel und Getränke für die Road to Hana Rundfahrt einzukaufen.

Offenlegung: | -> Werbung (Affiliate Link)
Wenn du einen mit diesen Symbolen gekennzeichneten Affiliate-Link anklickst und eine Bestellung oder Buchung machst, erhalte ich eine Provision, ohne dass du dadurch irgendeinen Nachteil hast. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Danke, dass du unseren Blog dadurch unterstützt!

Wie sind deine eigenen Erfahrungen? Wir sind gespannt auf deine Anmerkungen und Gedanken, bitte teile sie mit uns, indem du einen Kommentar hinterlässt. Danke!

Diese Artikel könnten dich auch interessieren:

Alle weiteren Hawaii-Artikel: